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Elidar (German Edition)

Elidar (German Edition)

Titel: Elidar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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verbeugte sich wieder. »Folgt mir bitte«, sagte er und eilte davon.
    Elidar ließ sich von ihrer Begleiterin über das Gelände schieben. Sie hatte sich inzwischen an den Anblick der Pfleger gewöhnt, und achtete nicht länger auf ihre Umgebung, sondern rief in die Stille in ihrem Inneren: Drachenkönigin? Wo bist du?
    Sie meinte, ein leises Lachen zu vernehmen, aber im gleichen Moment erklang die Stimme der Königin neben ihr: »Ich bitte um deine Aufmerksamkeit, Kind.«
    Elidar richtete den Blick auf die Brutkammern. »Ja?«, fragte sie höflich.
    Die Königin schüttelte ungeduldig den Kopf. »Ich bitte dich! Du musst doch wissen, was von dir erwartet wird.«
    Elidar sah sie fragend an. Die Königin klatschte in die Hände, und zwei Pfleger mit einer leeren Trage eilten herbei. »Gib sie mir«, forderte die Königin.
    Ehe Elidar sie fragen konnte, was sie meinte, wurde sie von unsichtbaren Händen gepackt. Kurz war sie starr vor Schreck, dann sammelte sie ihr Feuer und versuchte, den Griff zu sprengen.
    »Na bitte«, sagte die Königin befriedigt. »Eine Handvoll von ihnen hat dort in Ledon überlebt.«
    Elidar verspürte einen Sog, der ihr Innerstes nach Außen zu kehren drohte. Sie schloss die Augen und stemmte sich dagegen, aber der Sog riss sie mit, wirbelte sie um und um und ließ sie ausgehöhlt, schwindlig und leer zurück. Sie sank in die Knie und kämpfte darum, bei Bewusstsein zu bleiben.
    »Es sind sogar mehr, als ich dachte«, hörte sie die Königin sagen. Die vertraute Stimme klang leise und weit entfernt durch das Rauschen in ihren Ohren. »Oh, wie erfreulich. Seht nur, diese stammen von ihr! Sie muss bereits einen Gefährten gefunden haben!«
    Elidar zwang sich, die Augen zu öffnen. Die beiden Pfleger waren gerade dabei, Dkhev-Eier in die wärmenden Decken zu hüllen, und die Königin hielt entzückt eins davon in den Händen. »Seht nur«, wiederholte sie. »Ist es nicht wunderschön?«
    Das Ei war kleiner als die, die Elidar mit dem Dkhev versorgt hatte, und es schimmerte im Fackellicht wie eine kostbare Perle. Die Königin sah, dass sie wieder bei Bewusstsein war, und hielt ihr das Ei entgegen. Elidar nahm es an, ohne darüber nachzudenken, und fühlte seine Glätte und Schwere. Zu Hause , hörte sie eine ferne Stimme singen. Dann war es still.
    »Kleine Schwester?«, fragte Elidar verblüfft.
    Die Königin lachte und nahm ihr das Ei vorsichtig ab. »Das sind die Töchter, die ich in meiner Jugend in Ledon gelassen habe. Ich hatte eine gefährliche Reise vor mir und wollte nicht riskieren, dass sie vor der Zeit sterben.« Sie reichte das Ei einem der Dkhev.
    Elidar begann zu begreifen. »Ich habe sie mitgebracht?«
    »Das hast du, mein Kind. Das hier sind deine Schwestern - zumindest einige von ihnen.« Sie lachte, und es klang vergnügt. »Die armseligen ledonischen Zauberer werden sich wundern, wo ihre Kraft geblieben ist.«
    Elidar kam schwankend auf die Beine. Sie fühlte sich wie eine Fliegenhülle, die leergesogen im Spinnennetz baumelt. »Warum?«, fragte sie matt.
    Die Königin stützte sie. »Komm mit, du bekommst etwas Stärkendes zu trinken. Nun, du hast ihnen ihre Magie gestohlen. Diese Stümper, sie haben gerade so viel magische Kraft, wie sie ein Menschenwürmchen eben hat. Und das ist gemeinhin nicht mehr, als du unter deinen Fingernägeln hast.« Sie lachte wieder. »Wir Drachen sind es, die auf dieser Welt über die Magie herrschen. Wir besitzen sie, wir können sie jemandem schenken und wieder fortnehmen. Du wirst dich an den Gedanken noch gewöhnen, meine Tochter.«
    Elidar blieb stehen. Alle Teile des Rätsels, die seit Equils ihren Verstand verwirrt hatten, rutschten an ihren Platz und nahmen ihr den Atem. »Tochter!«, keuchte sie. Ihr wurde schwindelig.
    Jemand hielt ihr einen Becher mit einer Flüssigkeit unter die Nase, die süßlich und aromatisch roch. Elidar wurde es übel.
    »Trink«, befahl die Königin. Elidar nahm den Becher und schluckte den Inhalt hinunter. Süß und scharf zugleich rann die Flüssigkeit durch ihre Kehle, brannte ein wenig in ihrem Magen und beruhigte ihre revoltierenden Innereien.
    Sie atmete tief ein und wieder aus und wischte sich über das Gesicht. »Du bist meine Mutter«, sagte sie.
    Die Königin klatschte in die Hände. »Du kluges Kind!« Es klang spöttisch.
    »Was hast du in all den Equils in meinem Kopf getrieben?«
    Elidar wurde wütend.
    »Nichts. Du irrst dich, Kleines.«
    Elidar dachte schon über etwas anderes nach. Ihre

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