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Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Titel: Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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gestohlen worden ist?«
    »Wenn sie ihn besucht, fährt sie immer mit ihrem Wagen dorthin.«
    »Wer ist ihr Freund?«
    »Er wohnt in Skiljebo. Sie sind jetzt seit ungefähr einem halben fahr zusammen. Er heißt Jamal Al-Sharif. Ich habe keine Telefonnummer von ihm.«
    Svalberg versprach, sich wieder zu melden, und legte auf. Er schaute auf die Uhr und wartete genau eine Minute lang. Dann rief er bei der Werbeagentur an.
    »Sie ist nicht hier«, sagte jemand namens Niklas. »Sie ist heute nicht in die Agentur gekommen, hat sich aber auch nicht entschuldigt. Ihr Vater hat vor einigen Sekunden angerufen und genau dasselbe gefragt.«
    Vater wusste nichts, schrieb Svalberg auf seinen Block. Dann suchte er im Telefonbuch nach dem Nachnamen Al-Sharif. Fehlanzeige. Er gab die Daten in seinen Computer ein. Jamal Al-Sharif, 770101-9030. Svalberg suchte weiter: Geburtsort Gaza, Israel. Palästinenser. Aufenthaltsgenehmigung seit dem 15. Oktober 2000. Keine Vorstrafen. Auf der Fahndungsliste tauchte er ebenfalls nicht auf.
    Mit dem Auto fuhr er zur Stigbergsgatan. Niemand öffnete, als er klingelte. Er läutete an der Nachbartür, ein Nachbar mit einem ausländischen Nachnamen. Der Nachbar hatte Jamal seit vergangenem Samstag nicht mehr gesehen, also vor zwei Tagen zum letzten Mal.
    Zurück im Präsidium betrat Svalberg das Büro von Elina Wiik.
    »Beschäftigt?«
    »Setz dich.«
    »Das hier ist vielleicht unerheblich, aber ich muss jetzt einen Entscheidung treffen. Seit gestern steht auf dem Weg, der zwischen Skultuna und Lillhärad durch den Wald führt, ein Auto. Es gehört einer Vierundzwanzigjährigen. Sie hat heute unentschuldigt bei der Arbeit gefehlt. Ihr Freund ist möglicherweise ebenfalls verschwunden. Der Vater macht sich Sorgen, sagt, das sei nicht ihre Art. Sie heißt Annika Lilja.«
    »Wir müssen nach ihr suchen.«
    »Das ist auch mein Gedanke. Und da dachte ich an dich. Du hast doch vor zwei Jahren Bertil Adolfsson im Grünen gefunden. Wie macht man so was?«
    »Man fängt damit an, dass man das Herrchen von Boss anruft. Den Schäferhund Boss mit dem guten Geruchssinn und sein Herrchen, Hundeführer Magnus Carlén. Wenn es uns heute nicht gelingt, die Frau mit ihrer Hilfe zu finden, verständigen wir einen Suchtrupp.«
     
    Boss schlug an. Es waren zwei Stunden und fünfundfünfzig Minuten vergangen, seit Elina Wiik mit Polizeiassistent Magnus Carlén gesprochen hatte. »Boss ist Leichenspezialist«, hatte Carlén gesagt. »Handelt es sich um Tote oder einfach um Leute, die sich verlaufen haben?«
    »Leute, die sich verlaufen haben«, hatte Elina geantwortet. »Hoffe ich zumindest.«
    Sie hatten sich bei dem VW verabredet. Carlén und Boss kamen aus der einen Richtung, Elina und Svalberg aus der anderen. Boss wedelte mit dem Schwanz. Mit einem einzigen Handgriff öffnete Carlén die verschlossene Autotür und ließ Boss die Witterung aufnehmen.
    »Such!«
    Der Hund zog an der Leine, und es ging in den Wald. Es duftete nach feuchtem Farn, und für Ende September war es recht warm. Carlén trug kräftige Gummistiefel. Elina fragte sich, warum sie immer vergaß, gescheite Schuhe anzuziehen.
    Magnus Carlén gab dem eifrigen Hund mehr Leine. »Boss hat eine Fährte aufgenommen, bald finden wir etwas«, sagte er.
    Der Trupp eilte über Stock und Stein, Elina und Svalberg hatten Mühe, bei dem Tempo mitzuhalten. Tannenzweige zerschrammten Elina das Gesicht. Plötzlich öffnete sich der dichte Wald zu einem Abhang. Der Hund bellte und zog noch heftiger an der Leine.
    Svalberg und Elina erblickten ihn gleichzeitig. Einen schmächtigen Körper in Jeans und Jeansjacke mit dem Gesicht zur Erde. Sein Haar war schwarz und am Hinterkopf verfilzt und verklebt. Carlén hielt Boss zurück. Elina trat vor und tastete nach dem Puls des am Boden Liegenden. Am Hals spürte sie nichts. Sie tastete nach der Gesäßtasche. Ihre Hand zitterte etwas. Keine Brieftasche. Dann erhob sie sich und sah sich um. Einige Sekunden lang waren nur das schwache Rauschen der Baumwipfel und das Surren eines Insekts zu hören.
    »Such, Boss, such!«, sagte Magnus Carlén und schluckte. Eifrig setzte sich Boss wieder in Bewegung, den Hang hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Dort lag sie, ebenfalls mit dem Gesicht nach unten. Die Arme in dem grünen Regenmantel parallel zum Körper. Ein Stiefel ragte wie ein hohler Baumstumpf aus dem Sumpf. Den anderen trug sie noch am Fuß.
    Elina atmete schwer, nicht nur, weil sie sich körperlich

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