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Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel

Titel: Elina Wiik - 03 - Der tote Winkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Kanger
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beteiligt, wie auf diese Anfrage reagiert werden sollte.«
    »Und die Sicherheitspolizei hat das alles einfach so geschluckt?«
    »Das passte in ihr Weltbild.«
    »Und das Video im Fernsehen zu zeigen, wessen Idee war das?«
    »Die des Chefs der Sicherheitspolizei. Er ging davon aus, dass er damit die Öffentlichkeit überzeugen könne, unsere Aufklärung des Falls zu akzeptieren. Ihm war klar, dass sie eigentlich etwas dürftig wirkte.«
    »Aber, soweit ich mich erinnern kann, warst du dagegen?«
    »Klar! Schließlich waren meine Beine zu sehen.«
     
    Der Rest der Vernehmung gestaltete sich eher mühsam. Axel Bäckman hatte, soweit Elina und John Rosén das einschätzen konnten, alles erzählt. Wo Jakob und Katarina Diederman sowie Gregors Nikolajew sich aufhielten, wusste er nicht. Elina und Rosén glaubten ihm.
    Elina saß in Roséns Büro. Es war der Tag vor Heiligabend. Der Weihnachtstrubel erschien ihnen unendlich weit weg.
    »Sobald die Migrationsbehörde ihre Nachforschungen beendet hat, müssen wir die Verhöre mit Bäckman fortsetzen«, meinte Rosén. »Es gibt noch viele offene Fragen. Sie betreffen die Asylanträge, die er bearbeitet hat. Das wird noch Monate dauern.«
    »Was machst du an Weihnachten?«, fragte Elina.
    »Ich fahre nach Norrköping. Ich werde mit meiner Ex und den Jungs feiern.«
    »Und was sagt ihr neuer Mann dazu?«
    »Sie haben sich getrennt. Mal sehen, wie das wird. Was hast du für Pläne?«
    »Ich fahre zu meinen Eltern. Ich muss ein paar Kilo zunehmen. Es ist wirklich Zeit, Feierabend zu machen, Zeit fürs Wochenende.«
    Sie erhob sich.
    »Elina«, sagte Rosén. »Eines fehlt noch in den Verhörprotokollen. Wie konnte Bäckman wissen, dass du an diesem Abend zu der Wohnung seines Sohnes fahren würdest?«
    »Ich weiß.« Elina lachte. »Ich habe vergessen, ihn das bei den Verhören zu fragen. Aber heute Morgen bin ich noch einmal ins Untersuchungsgefängnis gegangen. Bäckman sagte, er hätte mich seit geraumer Zeit beobachtet. Er war auch in meiner Wohnung gewesen und hatte in meinem Computer herumschnüffelt. Am Abend der Weihnachtsfeier war er dann eine Stunde vorher hier im Präsidium in meinem Büro gewesen. Deswegen hat er auch behauptet, er habe mit mir sprechen wollen, falls ihn jemand gesehen haben sollte.«
    »Und?«
    »Auf meinen Tischkalender hatte ich geschrieben: ›Malmabergsgatan, keine Spuren eines Brecheisens.‹ Da hat er natürlich gedacht, ich würde ihn verdächtigen und dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis man ihn festnehmen würde.«
    John Rosén lächelte.
    »Jönsson hat heute gesagt, dass die Mordgruppe bestehen bleibt, wenn er nach Neujahr die Leitung übernimmt.«
    »So wie ich mich jetzt fühle, hoffe ich nur, dass sie eine Weile lang nicht in Aktion treten muss.«
    Sie öffnete die Tür, machte einen Schritt auf den Gang und hob dann die Hand.
    »Frohe Weihnachten, John.«
    »Frohe Weihnachten, Elina.«
     
    Auf dem Heimweg fasste sie einen Entschluss. Sie musste es einfach drauf ankommen lassen. Noch ehe sie ihre Jacke ausgezogen hatte, schaltete sie ihren Computer ein und rief das Dokument auf. Sie verschickte die E-Mail, ohne sie noch einmal durchzulesen.
    Fröhliche Weihnachten, Martin, dachte sie.

EPILOG
W IEDERVEREINIGUNG

46. KAPITEL
    Drei Wochen später erhielt Elina innerhalb von anderthalb Stunden zwei Briefe und einen Telefonanruf. Mira war am Apparat.
    »Ich wollte Ihnen nur etwas erzählen, was Sie vielleicht interessiert«, sagte sie. »Yousef darf bleiben. Der junge Mann in dem Haus im Wald. Wir haben heute den Bescheid erhalten.«
    Im ersten Brief lag die Kopie des vorläufigen Berichts der Ermittlung, die die Migrationsbehörde, Region Stockholm, durchgeführt hatte. Zwei unabhängige Juristen hatten die Ermittlung zusammen mit einem Angestellten der Behörde aus einer anderen Region durchgeführt. Sie waren zu dem Ergebnis gekommen, dass Carlström seit 1997 über vierzig Anträge auf Asyl manipuliert hatte. Axel Bäckman und die Personen, mit denen er im Ausland in Verbindung stand, hatten in mindestens dreißig Anträgen Spuren hinterlassen. Die Ermittlungen, die die mangelnde Kontrolle innerhalb der Behörde betrafen, würden weitergehen. Vierzig Fälle würden noch einmal verhandelt werden. Es handelte sich sowohl um Fälle, in denen Flüchtlinge abgeschoben worden waren, als auch um Fälle, in denen sie hatten bleiben dürfen. Die Ermittler bedauerten die Aufregung, die die neuen Verhandlungen bei den Leuten, die eine

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