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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sekunde zu lange zögert Sie erinnern sich an meinen Schußbefehl, oder?“
    Ich nickte nur.
    Wir schritten durch die unterirdischen Labors der GWA. Rechts und links zweigten die Türen zu Riesenräumen ab. Schließlich traten wir in eines der Labors ein. Es war die Abteilung der theoretischen Physiker.
    Wir blieben mitten in dem Raum stehen und ein Wissenschaftler reichte dem Chef ein seltsam geformtes Instrument. Es schien sich um eine Art von Funksprechgerät zu handeln.
    „Noch etwas primitiv“, erklärte der mir unbekannte Physiker lächelnd. „Wir haben es auf besonderen Befehl und unter Hinzuziehung der mikromechanischen Abteilung in aller Eile hergestellt. Wir haben nur einige wichtige Hinweise geben können. Sie wissen doch, was ein Positron ist?“ Ich nickte.
    General Reling wog das Gerät in den Händen. Schließlich sagte er gelassen: „Schön, bringen Sie ihn ‘rein.“
    Ich tastete unwillkürlich nach meiner Waffe. Ich mußte an das Monstrum denken, das man mir in diesen Räumen einmal vorgeführt hatte. Wenn nun wieder so ein Ding ankam, dann …!
    Ich konnte den Gedanken nicht mehr auswerten, da Reling kurz erklärte:
    „Sie sehen nun einen Leutnant der Geheimen Bundeskriminalpolizei. Er wurde vor etwa vier Monaten in Tarnung auf den Mond geschickt, um einige rein kriminelle Vorkommnisse zu klären. Sie waren für uns zu unbedeutend. Er löste seine Aufgabe so verblüffend, daß sein eigener Chef stutzig wurde. Anschließend verhielt er sich etwas seltsam, weshalb wir ihn unter die Lupe nahmen. Er wurde vor vierzehn Tagen abkommandiert und von uns verhaftet, als er Washington erreichte. Ein GWA-Agent spielt jetzt seine Rolle. Passen Sie nun genau auf und wundern Sie sich nicht. Fangen Sie auch nicht an zu knallen, klar?“
    Ich hatte so das dumme Gefühl, als könnte ich in dieser Angelegenheit nur noch verblüfft nicken.
    Augenblicke später kam er. Ein junger, gutaussehender Mann mit gepflegten Manieren und offenen Augen. Er gehörte zu den Männern, die man gern als Freund gewinnen möchte. Und ich konnte mit dem besten Willen nicht verstehen, warum ihn die GWA verhaftet hatte.
    Der Leutnant verbeugte sich leicht.
    „Hallo, Binchbord, Wie geht es Ihnen?“ fragte der Chef freundlich. Der Mann bedankte sich und nahm den angebotenen Platz an.
    „Verzeihen Sie, aber ist das wieder ein Verhör?“ lächelte er. „Sir, ich habe mir wirklich nichts dabei gedacht, als ich das Päckchen zur Funkstation brachte. Ich konnte doch nicht ahnen, daß mir Miß, ich meine, daß mir Dr. Eilyn Losket eine atomare Sprengladung zur Beförderung gegeben hatte. Die Logik muß Ihnen doch sagen, Sir, daß ich bei der Explosion selbst den Tod gefunden hätte.“
    Er schüttelte den Kopf, und ich begann ungefähr zu ahnen, was er „verbrochen“ hatte. Wenn die Sache so war, dann war er mehr als harmlos. Mich machte nur der Name jener Geologin stutzig. Sie war die einzige Überlebende der Ruklis-Expedition.
    „Halten Sie diesen Mann vielleicht für verrückt?“
    Ich zuckte zusammen, da mich der Chef direkt angesprochen hatte.
    „Dann bin ich es auch“, sagte Hannibal.
    „Also nicht, wie?“
    „Keineswegs, Sir“, beteuerte ich. „Ich komme nicht mehr ganz mit.“
    „Nun, dann wollen wir einmal sehen“, sagte der Chef gedehnt, und schon klickte der Schalter an dem Gerät.
    „Eigentlich brauchte ich gar nicht laut zu sprechen“, lachte er grimmig. „Das Gerät ist aber nicht gut genug. Wenn man es vervollkommnet, braucht man nur noch zu denken.“
    Ich hielt ihn für irrsinnig, bis er die breite Muschel an die rechte Schläfe setzte und die Lippen vor das Mikrophon brachte. Dann kam die Stimme. Sie war kalt, hart und fordernd.
    „Leutnant Binchbord, Befehlsempfang. Lächeln Sie, niemand darf etwas merken.“
    Durch den Körper des FBI-Kollegen ging ein Ruck. Total verkrampft saß er auf seinem harten Stuhl, und die Augen waren plötzlich wesenslos. Neben dem Leutnant tauchten zwei maskierte Agenten der GWA auf. Sie standen sprungbereit, und diese Haltung kannte ich aus Tausenden von Übungsstunden.
    „Physiologisches Judo“, sagt der Chef kalt. Die Kollegen nickten: Der Alte nahm wieder das Gerät an die Schläfe und ordnete an:
    „Hinter Ihnen stehen zwei Männer. Töten Sie die Männer!“
    „Nein!“ schrie ich unbeherrscht. Doch da tobte vor dem Labortisch schon ein Ungeheuer.
    Brüllend stürzte er sich nun auf die GWA-Leute, die sofort alle Hände voll zu tun hatten. Sie empfingen ihn erst

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