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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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In den Legitimationen finden Sie Ihr neues Gesicht, Daumenabdruck, Schwingungsquote der Großhirnrinde und Intelligenzquote in Liebmann-Einheiten. Da Sie infolge Ihrer schweren Verwundungen im Raumdienst nicht mehr verwendet werden sollen, hat Ihnen der Präsident persönlich das Kommando über den Raumhafen Luna-Port angeboten. Ihre Verdienste werden damit belohnt, und Sie haben natürlich angenommen. Zugleich werden Sie zum Kommandeur der Eliteeinheit Luna-Port ernannt. Das bedeutet, daß Sie sich Nerven aus Stahl zulegen müssen. Sie müssen mehr wissen, mehr können, mehr aushalten und schneller reagieren als jeder einzelne Soldat der tausend Mann starken Spezialtruppe, die wir aus dem Gros der Könner herausgesiebt haben. Wir haben dafür gesorgt, daß Sie bereits einen gewissen Nimbus erhalten haben.“
    Er sah mich an, als wäre ich ein großer Held. Hannibal grinste sachte.
    „Das wird die Sache erleichtern. Neue Kommandeure werden immer mißtrauisch aufgenommen. Unternehmen Sie etwas, um den Leuten Ihre Fähigkeiten zu beweisen. In der vergangenen Woche sind 24 neue Plasma-Jäger auf Luna-Port angekommen. Sie kennen die revolutionäre Maschine wie ihre Tasche. Führen Sie den Burschen vor, wie man damit im luftleeren Raum und unter Mond-Schwerebedingungen fliegt, und Sie werden für die Kerls ein kleiner Herrgott sein. Denen können Sie nur mit Leistungen imponieren. Deshalb möchte ich Ihnen raten, auf großmäulige Redewendungen zu verzichten.“
    Ich kapierte erst, als der Zwerg zu fauchen begann. Der Alte hatte mich mit dem letzten Satz gar nicht gemeint.
    „Ich bitte um Ruhe, Utan. Sie fungieren als Ordonnanzoffizier. Sind die Wunden auf Ihrer Brust gut verheilt?“
    Ja, das waren sie. Der Kleine war besser weggekommen als ich. Sie hatten ihm nur einige herrliche Narben auf Rücken und Brust gezaubert, da er ja auch in dem „verunglückten“ Raumschiff gewesen sein sollte.
    Im nächsten Augenblick hatte der Chef meinen armen Schädel in den Händen. Er zog höchstpersönlich die Hüllenmaske ab und besah sich die grausige Wunde auf meinem Kopf.
    „Wunderbar“, murmelte er nachdenklich. „Ein guter Grund für Ihre absolute Immunität gegen Hypnose und Suggestion. Die schweren Schädelbrüche und Rindenverletzungen haben das eben bewirkt, verstanden!“
    Jetzt wußte ich erst, warum sie mir die daumenbreite Verletzung über den halben Schädel gelegt hatten. Natürlich, ich war der Mann mit dem toten Gehirn.
    „Sie werden zu jeder Zeit logisch und glaubwürdig erklären können, warum Sie in keiner Weise beeinflußbar sind. Die einzige Lösung überhaupt.“
    In meiner Kehle schien ein dicker Kloß zu sitzen, da mir allerlei schwante.
    „Wieso, besteht denn die Aussicht, daß ich mich gegen solche Einflüsse zu wehren habe?“
    Sein Gesicht hätte man ganz gut mit einem fahlen Marmorblock verwechseln können.
    „Noch schlimmer, Konnat! Sie werden gleich das sehen, was wir in härtester Arbeit und unter Einsatz aller Mittel herausgefunden haben. Die Sache mit dem russischen Schiff war für uns nur noch eine Bestätigung. Ich sagte Ihnen schon, daß ich Sie nicht nur wegen Marschall Sidjorow zum Nordpol gerufen habe. Sie sollten auch die Leiche aus nächster Nähe sehen.“
    „Warum?“ fragte ich stockend. „Was … was soll denn überhaupt unsere Aufgabe sein?“
    „Kommen Sie mit. Wir haben alles vorbereitet. Sie ahnen ja gar nicht, mein Lieber, was auf dem Mond gespielt wird. Kommen Sie, unsere Geistesakrobaten warten. Setzen Sie wieder Ihre Maske auf. Ihr Gesicht darf keinesfalls gesehen werden.“
    Ich folgte mit gemischten Gefühlen.
    Der lange Raum lag in den Kellergeschossen des Gehirnblocks, wie wir den Betongiganten mit dem elektronischen Robot nannten. Vor uns wölbte sich die weite Bildfläche, auf der soeben die ersten Szenen anliefen. Ich hörte die mechanische „Stimme“ des Gehirns.
    Außer uns waren nur noch einige beamtete GWA-Wissenschaftler anwesend. Es waren nur wenige Meter, die uns vorgeführt wurden. Weitaus interessanter waren die mathematisch ermittelten Ergebnisse des Robots.
    „Die geologische Expedition des Professors Ruklis“, erklärte der Automat. „Ruklis hatte den Auftrag erhalten, die Geheimnisse der noch unerforschten Albara-Senkung auf der Rückseite des Trabanten zu erforschen. Die vorangegangene Expedition hatte festgestellt, daß es sich weder um einen ehemals vulkanischen Krater noch um eines der üblichen Ringgebirge infolge Meteoreinschlag

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