Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
seltsame Impulse anspricht“, erklärte der Physiker. „Nach den sorgfältigen Messungen ist der behelfsmäßige Sender konstruiert worden, den Sie gesehen haben.“
    „Heißt das, daß der FBI-Mann etwas in seinem Schädel sitzen hat?“ fragte ich nervös. „Etwa ein Ding von der Sorte?“
    „Ganz recht“, bestätigte Horam ruhig. „Dieses Gehirn gehörte einem Piloten der europäischen Mond-Transportgesellschaft. Ihre Kollegen haben ihn nach sorgfältigen Beobachtungen verhaftet.“
    „Sie wollten es tun“, fiel der Chef ein. „Es fiel nur ein einziges unbedachtes Wort und der Pilot wurde zur rasenden Bestie. Ein Kollege mußte ihn erschießen.“
    „Welches Wort?“
    „Operation, sonst nichts. Das scheint einen psychischen Kurzschluß bei den Leuten herbeizuführen, denen man ein solches Instrument ins Gehirn gepflanzt hat. Sie haben es soeben erlebt. Binchbord gab sich wieder ganz normal und wunderte sich, daß er blutete. Dann befahl ich die sofortige Operation, und er wurde wild. Kurz gesagt, HC-9, Menschen werden zu willenlos reagierenden Robotern, wenn sie das Ding im Gehirn haben.“
    Horam erklärte mir in einem einstündigen Vortrag, daß der winzige, positronische Empfänger von einem lebenden Zellgewebe umschlossen sei. Die Zellkerne wären so eigenartig, wie man sie bei irdischen Lebewesen nirgends antreffen könnte. Das führte zu dem Verdacht, daß die metabolischen Lebewesen der Venus in irgendeiner Form als Drahtzieher anzusehen wären, obwohl man zu der Ansicht gekommen sei, die Einflüge der sogenannten UFOS wären endgültig unterbrochen worden.
    Horam zeigte mir am Medianschnitt des konservierten Gehirns, wo die Kapsel gesessen hatte. Nur zwei Nervenfasern zwischen der Großhirnrinde und dem untergeordneten Zwischenhirn waren unterbrochen. Dort hatten sich die Auswüchse der Zellkultur mit den natürlichen Fasern verbunden.
    „Im Zwischenhirn liegen die dem Lebensnervenstrang übergeordneten Zentren. Man scheint genau zu wissen, wie man das denkende Ich eines Menschen ausschalten kann. Sie haben gesehen, daß die Befehle sofort und ohne Bedenken befolgt werden. Die Kapsel ist ein Empfänger. Wenn sie angesprochen wird, verliert der davon Betroffene seine Seele.“
    Wir gingen erst nach drei Stunden. Leutnant Binchbord lag schon auf dem Operationstisch, und Professor Horam war bemüht, ihm das teuflische Ding aus einem positronischen Empfänger und lebender Substanz aus dem Schädel zu holen. Es war zur Zeit noch sehr fraglich, ob das gelingen konnte.
    Uns gönnte der Alte eine zweistündige Ruhepause, dann ging es schon wieder los.
    „Die Auswertung sämtlicher Details läßt den Schluß zu, daß außerirdische Lebewesen bemüht sind, ein gewisses Geheimnis ungelüftet zu lassen. Unsere Marsexpediton hat nun festgestellt, daß dort vor etwa 180 000 Jahren irdischer Zeitrechnung eine blühende Kultur herrschte. Es ist anzunehmen, daß die unbekannte Rasse auf unserem Mond einen oder sogar mehrere Stützpunkte einrichtete. Die Albara-Senkung ist zweifellos durch eine atomare Explosion entstanden. Es ist der typische Aufwühlkrater einer gewaltigen Kernreaktion, die wenigstens fünfzig Kilometer über der Oberfläche stattgefunden hatte. Der Robot errechnete eine Möglichkeit, an die wir uns halten müssen. Demnach ist Professor Ruklis geologische Expedition nur deshalb vernichtet worden, weil er sich bedenklich einem ehemaligen Mondstützpunkt der unbekannten Intelligenzen genähert hat.“
    Die Eröffnungen wurden immer toller.
    „Die Angriffswaffen können identisch sein mit jenen nuklearen Strahlern, die unsere Leute auf dem Mars gefunden haben. Mehr wissen wir auch nicht. Wir haben nur erfahren, daß man ganz höllisch aufpassen muß. Denken Sie immer an die zerschnittenen Leichen und an den zerlaufenen Rumpf des russischen Schiffes. Es ist seltsam, daß man es vernichtet hat, aber diese Tatsache war eine wesentliche Grundlage für die Berechnungen unseres Robot-Gehirns.“
    „Wir sollen wohl nicht zuviel über die Geheimnisse des Roten Planeten erfahren, wie?“
    „Ziemlich genau ausgedrückt, Utan. Ab und zu können Sie denken. Wir haben jedoch alle Unterlagen, und das hat schon dazu geführt, daß wir etwas Licht in die Finsternis bringen konnten. Hier, Konnat, sehen Sie sich die Bilder an.“
    Er gab mir drei wundervolle Aufnahmen. Ich sah eine hellblonde, schlanke Frau mit verträumten Augen und vollen Lippen. Eine betörende Schönheit, wie man sie selten

Weitere Kostenlose Bücher