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Eliteeinheit Luna-Port

Eliteeinheit Luna-Port

Titel: Eliteeinheit Luna-Port Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Gedanke war in sich unlogisch, und Professor Horam mußte sich in der Beziehung geirrt haben.
    „Nun, das wird sich kaum noch verheimlichen lassen. Nebenbei gesagt, Doktor, die Nachricht wird in den nächsten Tagen ohnehin publik gemacht. Es läßt sich im Zuge der Operation länger kaum noch vermeiden.“
    Hannibals Lungen pfiffen. Ich war auf alles gefaßt. Aber es geschah nichts. Sie lächelte vollkommen teilnahmslos, und schon kam die nächste Frage. Sie betraf die geheimnisvollen Waffen, von denen ich kurz zuvor gesprochen hatte.
    Das bewußte Wort allein hatte also nicht den berüchtigten Effekt. Das hatte ich unbedingt erwartet. Der Kleine sah mich noch immer ungläubig an, und es schien einige Sekunden zu dauern, bis er endgültig kapierte. Ganz offensichtlich reagierten die Menschen mit dem Sender nur dann, wenn „Operation“ in unmittelbarem Zusammenhang mit ihren Personen erwähnt wurde. Der Chef hatte sich bei dem Versuch ja auch ganz anders ausgedrückt, und der erwähnte Fall mit dem Raumpiloten war während einer Verhaftung geschehen. Darauf wollte ich es aber nicht ankommen lassen. Die Geologin war eine winzige Nebenfigur, deren Inhaftierung sich weiß Gott nicht lohnte. Ich wollte die Verantwortlichen haben, jene Leute, die alles wußten, ohne einen Empfänger-Sender in den Nervenbahnen zwischen Mittel- und Großhirn zu haben.
    „Ich gratuliere, General. Sie dürfen fraglos zu den ersten Menschen gehören, die erstmals eine andere Welt betreten haben. Ich meine damit einen anderen Planeten, nicht den Mond. Wahrscheinlich haben Sie auf dem Mars allerlei entdeckt, nicht wahr? Wieso aber sprechen Sie von Waffen? Ich komme da nicht ganz mit.“
    Ich gab eine hinhaltende Erklärung über eine thermisch wirksame Handfeuerwaffe von grauenhafter Vernichtungskraft ab. Auf die nähere Schilderung der Konstruktion verzichtete ich, da ich nicht wissen konnte, wie diese Geräte äußerlich beschaffen waren.
    Als sie direkt danach fragte, verschanzte ich mich hinter dem Siegel der Geheimhaltung.
    Trotzdem fragte sie weiter, und ich erkannte, daß ich den Unbekannten erstmalig direkt gegenüberstand. Sie war restlos ausgeschaltet.
    Ich wich aus, vergaß aber nicht, immer wieder versteckte Hinweise zu geben. So sagte ich einige Dinge über den von der wirklichen Expedition gefundenen Materie-Konverter, mit dem nach den Auswertungsergebnissen unseres gigantischen E-Gehirns eine Umwandlung von Energie in Materie bis zur Ordnungszahl 103 möglich war. Das war das Geheimnis der Urschöpfung, das von den verschollenen Marsbewohnern zweifellos gelöst worden war.
    Sie wurde in ihren Bewegungen keineswegs nervöser, und doch sprach sie auf einmal mit der sprudelnden Hysterie eines zutiefst erregten Menschen. Es wurde Zeit, daß wir mit dem Thema aufhörten. Wir konnten nur dann gewinnen, wenn wir bei kurzen Andeutungen blieben.
    „Es tut mir leid, Doktor, ich kann kein Wort mehr sagen. Wollen wir tanzen, oder haben Sie es sich anders überlegt?“
    Die Worte wirkten wieder wie eine Bombe. Sie fuhr auf, sah sich etwas unsicher um und schon hatte sie meinen Arm ergriffen.
    „Aber natürlich“, sagte sie leise, und offensichtlich etwas bebend. „Natürlich möchte ich tanzen.“
    Sie schien erst wieder normal zu werden, als wir schon auf der Fläche standen. Von da an wurde mir klar, daß die Beeinflussung nicht ohne nachteilige Folgen auf das Innenleben eines Menschen bleiben konnte. Die Umschaltungen erfolgten zu abrupt, und mir war so, als wäre der Sendende mit der Mentalität des Menschen nicht recht vertraut.
    Dr. Eilyn Losket war nett; nett und gefährlich zugleich. Ich hätte es wohl kaum fertiggebracht, auf diese junge Frau zu schießen.
     
8. Kapitel
     
    Diesmal hatten wir nicht auf eine übermäßige Tarnung der Spezialausrüstung zu achten brauchen. Schließlich war ich als Kommandierender General nach Luna-Port gekommen.
    Zur Zeit saß ich vor dem faustgroßen SUK-Sender und gab die letzten Nachrichten an TS-19 durch. Da er über ein weitaus stärkeres Gerät verfügte, konnte er das tief im Raum stehende GWA-Schiff viel besser erreichen.
    Hannibal stand auf Beobachtungsposten, und sämtliche Geräte in meinem Arbeitszimmer waren abgeschaltet.
    Es waren nun etwa zwanzig Stunden vergangen, seitdem ich mit der Geologin gesprochen hatte. Immer wieder hatte sie unverfängliche Fragen gestellt, hinter denen wir jedoch einen klaren Sinn erkannten.
    Das hatte mich mehr als stutzig gemacht. Mit der sogenannten

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