Eliteeinheit Luna-Port
werden!
„Vorläufig warten wir noch mit der gründlichen Erforschung“, knurrte ich unwirsch. „Ich möchte da erst noch genauere Unterlagen von der Raumabwehr anfordern. Die haben unten bessere Auswertungsmöglichkeiten. Jedoch werde ich mir diese Senke ansehen.“
Eilyn lächelte plötzlich so herzlich und doch so leer, daß sich in mir alles zusammenkrampfte.
„Ein guter Gedanke“, sagte der Geologe stumpf. „Ich werde Sie begleiten, wenn Sie erlauben.“
„Das soll keine Expedition sein“, wehrte ich ab. „Aber schön, nehmen Sie noch einen Assistenten und kommen Sie mit, Swist …“
Der Major vom Abwehrdienst Luna-Port fuhr aus seinen Gedanken auf.
„Sie begleiten mich mit ausgesuchten Leuten Ihrer Garde. Zehn Mann genügen, denke ich. Schwere Bewaffnung, Maschinen-Karabiner und atomare Kleinraketen. Keine Mondpanzer. Wir haben gesehen, daß diese Fahrzeuge zu unbeweglich sind. Dafür stellen Sie fünf der neuen Diskusjäger ab. Besorgen Sie verläßliche Piloten. Atomraketen munitionieren, dazu Explosivgeschosse für die Bordkanonen. Die Jäger bleiben oben und sichern ab, sobald der Transporter gelandet ist. Ich möchte sichergehen. Das wäre es.“
Indessen ich mich langsam erhob, sagte er: „Startzeit, Sir?“
Ich blickte auf die Uhr und dachte an unseren GWA-Wissenschaftler. In etwa drei Stunden mußte er hier sein.
„Start in fünf Stunden, 19 Uhr Stationszeit. Sie melden sich dann bei mir, Professor.“
„Sicher, General, sicher!“ murmelte der Mann mit den blicklosen Augen. „Wie Sie wünschen.“
Dr. Philips, einer unserer beamteten GWA-Wissenschaftler, war ein älterer, direkt beruhigend wirkender Mann.
Er wies mir an Hand von unzähligen Einzelergebnissen nach, daß in der Tat eine telepathische Verbindung zwischen dem Opfer und einem Unbekannten existieren mußte. Demnach war die Kapsel nicht nur ein positronisches Gerät, sondern etwas ganz anderes, was er nicht erklären konnte.
„Die Impulse sind kaum meßbar. Sie sind nicht energetisch und von physikalischen Geräten nicht zu erfassen. Ich habe einige unserer parapsychologischen Spezialitäten mitgebracht. Passen Sie auf und lassen Sie sich nicht erwischen. Ein guter Chirurg bemerkt nach einer genauen Untersuchung sofort, daß die Narbe auf Ihrem Schädel nur bis zur Haut geht. Die Schädeldecke hat man bei der Aufpflanzung ja nicht angegriffen.“
„Dafür hätte ich mich auch bedankt“, fauchte ich, und dennoch wurde ich nervös. Zum Teufel auch … das war ja schon wieder eine neue Gefahrenquelle.
„Die Narbe ist ja auch nur deshalb angelegt worden, um Ihre Immunität bei eventuellen hypnotischen Experimenten zu erklären“, warnte er. „Wenn man Sie zu einer Kapsel-Einpflanzung zwingen sollte, wird man nicht nur die vorgetäuschte Narbe bemerken, sondern obendrein noch die Spuren des alten Gehirneingriffes. Ich bin von General Reling informiert worden. Passen Sie also um Himmels willen auf, wenn Sie in der Senke landen. Ich kann die mitfliegenden Soldaten keinesfalls testen. Erstens bin ich hier zu neu und zweitens würde das Verdacht erregen.“
Ich tigerte in dem Raum auf und ab. Es wurde immer schöner.
„Okay, beginnen Sie mit den Tests, wenn wir zurück sind. Ich lasse mich auf kein Risiko ein. Mit dem Professor und der Frau werden wir fertig, falls sie wirklich wild werden sollten. Ich will den Gegner durch den kurzen Besuch in der Senke nur verwirren und aus der Reserve locken.“
„Ist Ihr Verbindungsmann auf Posten? Wenn etwas passiert, kann nur er Hilfe bringen.“
„Er steht bereit. Außerdem wird in einer Stunde eine GWA-Maschine bei seinem Stützpunkt landen. Es sind noch fünf aktive Beamte, die der Chef zu seiner Unterstützung gestartet hat. Insgesamt also sieben Leute. Ich bleibe mit ihm über meinen Körpersender in Verbindung.“
Unser Biologe verschwand. Zwei Soldaten brachten ihn in sein neues Quartier. Später rief Major Swist an. Er meldete den Rak-Transporter und die Begleitmannschaft startbereit. Professor Elradis und Eilyn Losket wären schon in der Schleusenhalle.
Hannibal forderte den Wagen an. Der Fahrer sollte in einer halben Stunde vor meinem Haus sein.
„Auch du bist ein Mann mit einem toten Gehirn“, sagte ich nachdenklich zu ihm. „Kleiner, wir sind die beiden einzigen GWA-Schatten, die diesen gefährlichen Eingriff überstanden haben.
Rund zwanzig Kollegen sind dabei wahnsinnig geworden. Sie sind es heute noch. Wenn dir jemand in den Schädel sehen will,
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