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Elixir

Elixir

Titel: Elixir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Duff
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falschen Fährte.« Bens Blick huschte verzweifelt im Zimmer umher… auf der Suche nach der rettenden Idee.
    » Clea!« Moms Stimme drang von unten herauf. » Komm runter! Wir brechen gleich auf und ich möchte dich vorher noch mal sehen!«
    Mist, wir waren verloren. Der Secret Service würde bald abziehen und wir hatten noch immer keinen blassen Schimmer–
    » Cribbage!« Ben rannte zum Cribbagebrett und packte es. » Was ist der Endstand beim Cribbage?«
    » Hunderteinundzwanzig«, sagte ich, dann riss ich die Augen auf, als ich verstand. » Eins-zwei-eins– das ist es!«
    Ben betrachtete das Brett genauer, dann drehte er es um und schob die Metallplatte weg, die das Fach mit den Spielsteinen verschloss. Er schüttete die winzigen Stifte in seine Hand, sah hinein und schloss die Augen… niedergeschlagen?
    » Ben?«, fragte ich nervös.
    Er grinste und hielt das Brett hoch, sodass ich es sehen konnte. Ganz klein standen zwei Zahlen in dem Fach übereinander. Vor der unteren stand ein Minuszeichen und beide hatten Dezimalpunkte. Unter ihnen war geschrieben: » Kleines Türchen.«
    » Was sind das für Zahlen? Eine Gleichung?«, fragte ich.
    Bens Grinsen wurde noch breiter. » Koordinaten. Breitengrad und Längengrad.«
    » Der Aufenthaltsort der jetzigen Magda Alessandri!«
    Ben nickte. Ich quiekte und fiel ihm um den Hals.
    » Clea?«, rief Mom.
    » Komme schon!«
    Ich ahnte, dass wir vielleicht eine Zeit lang unterwegs sein würden. Also schnappte ich mir eine Reisetasche und stopfte Klamotten hinein. Oben warf ich noch ein paar Kosmetikartikel drauf. Warum sollte ich aussehen, als wäre ich auf der Flucht, nur weil ich es war? Ich durchforstete meine Geldbeutel und packte alles Bargeld ein, das ich hatte. Ich war sicher, dass wir mit Larry Steczynskis schwarzer American Express über die Runden kommen würden, aber ich hatte lieber mein eigenes Geld, auch wenn es nicht die Welt war. Zuletzt warf ich noch mein Cribbagebrett mit den geheimen Koordinaten in die Tasche.
    Mission erledigt. Wir liefen gerade nach unten in die Eingangshalle, als alle aufbrachen. Rayna strahlte, als sie alle zum Abschied umarmte, und nahm diverse Wünsche für eine lange und glückliche Beziehung entgegen. Sage machte einen benommenen Eindruck.
    » Wie ist es gelaufen?«, fragte ich.
    » Ich glaube, deine Mutter hat eben mal parallel ein Friedensabkommen für den Nahen Osten ausgehandelt und alles für die Hochzeit von Rayna und mir arrangiert.«
    » Das überrascht mich nicht. Wie viele Kinder wollt ihr?«
    » Vier. Aber damit müssen wir warten, bis sie sechsundzwanzig ist, drei Jahre nach der Hochzeit. Ach, und die Flitterwochen werden wir im Strandhaus des Ministers in Tel Aviv verbringen.«
    » Das klingt gut. Da schaue ich bestimmt mal auf einen Sprung vorbei.«
    Sage schüttelte nur den Kopf, noch immer völlig verstört.
    » Hat Piri dir schon vergeben?«
    » Ich glaube nicht. Sie hat in alles, was sie mir vorgesetzt hat, ein Pfund Knoblauch gehauen.«
    » Nimm’s nicht persönlich. In ungarischen Gerichten ist immer massenhaft Knoblauch«, tröstete ich ihn.
    » Inklusive meiner Schokoladentorte«, fügte Sage hinzu.
    » Okay, du solltest es doch persönlich nehmen«, gab ich zu.
    Mom war als letzte der Politiker noch im Haus und sah mich mit einem Schmollmund an. » Ich kann es nicht glauben, dass ich dich kaum zu Gesicht bekommen habe und jetzt wieder fahren muss.«
    » Ich weiß. Aber wir begleiten dich noch nach draußen. Wir müssen auch wieder los.« Ich wollte mich keine Sekunde länger in der Nähe des Hauses aufhalten, sobald der Secret Service weg war.
    » Du hast nicht mal Piris Desserts probiert«, lamentierte Mom, als wir zu fünft vor die Tür traten. » Sie hat ungarische Butterhörnchen mit Aprikosen gemacht. Deine Leibspeise.«
    » Sind noch welche übrig?«
    » Ich glaube schon. Du könntest Glück haben«, meinte Mom.
    » Ich hole sie.« Ben wollte wieder ins Haus gehen, doch Piri versperrte ihm den Weg.
    » NEIN !«, schrie sie. » Dreh dich niemals um, wenn du das Haus verlässt. Sehr, sehr viel Pech!«
    » Schon gut, Piri«, beruhigte Ben sie. » Ich wollte nur noch ein paar Butterhörnchen holen.«
    » Ich bringe sie euch. Du kommst her und schaust in den Spiegel. Schau böse, dann ist alles gut.«
    » Nichts lieber als das, Piri, ich schwöre. Aber wir haben es ein bisschen eilig. Ich schnappe mir nur schnell die Süßigkeiten.«
    Als Ben sich an ihr vorbeidrückte und im Haus verschwand, umarmte Mom

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