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Elixir

Elixir

Titel: Elixir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Duff
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Fingern und ging mit hoch erhobenen Händen über den Strand auf Ben und die anderen zu.
    » Einverstanden«, sagte er mit ruhiger Stimme. » Ich gegen ihn. Lasst ihn gehen.«
    » Nein«, murmelte Ben schwach, doch er konnte nichts tun. Die Frau grinste, dann nickte sie dem Mann zu, der Ben festhielt. Der stieß Ben grob von sich weg und Ben stolperte auf Sage zu, der ihn auffing. Einen kurzen Moment lang konnten sie ein, zwei Sätze wechseln, ehe zwei weitere Männer sich auf Sage stürzten und ihm ihre Waffen an die Schläfen drückten. Hastig zerrten sie ihn zum Bus und schubsten ihn hinein, dann schlugen die Türen zu und sie brausten davon.
    Sage war weg. Ich starrte auf die Stelle, wo gerade noch der Bus gestanden hatte.
    Sirenen durchstachen die Nacht und in der Ferne blitzten Lichter auf. Polizeiautos.
    » Clea«, setzte Ben an. Er war jetzt neben mir und streckte die Hand nach mir aus, doch ich schob ihn weg.
    » Hörst du das?«, schrie ich. » Die Polizei! Fünf Minuten, mehr hätten wir nicht gebraucht! Du hättest nur bleiben müssen, wo du warst! Dann wäre Sage noch hier und am Leben!«
    » Oh Gott… ich weiß«, murmelte Ben kläglich. » Ich weiß… aber ich habe gesehen, wie du zusammengebrochen bist, und ich musste zu dir und… ich habe es wieder getan. Ich habe alles falsch gemacht.«
    Ben brach in Tränen aus. Sonst wäre ich die Erste gewesen, die ihn getröstet hätte, aber ich war wie gelähmt.
    Die Sirenen wurden lauter, als die Streifenwagen neben uns am Strand anhielten. Sie wären rechtzeitig da gewesen, doch nun war es zu spät.
    In den nächsten Stunden fühlte ich mich wie in einem dunklen Tunnel. Die Polizisten berichteten, sie wären zum Strand gekommen, weil die Anwohner Schüsse gehört hatten. Ben und ich wurden vernommen und sagten aus, dass wir nichts über die Schützen wüssten. Wir hätten einfach nur einen Spaziergang am Strand gemacht, als jemand das Feuer eröffnete.
    Man brachte mich ins Krankenhaus, damit mein Bein untersucht wurde, und ich saß eine halbe Ewigkeit in der Notaufnahme. Überall waren Leute, doch sie sprachen Japanisch und ich konnte kein Wort verstehen und ihre Stimmen vermischten sich zu einem dumpfen Hintergrunddröhnen. Ben versuchte, mit mir zu reden, aber ich war nicht dazu in der Lage. Als ich schließlich aufgerufen wurde, war ich erleichtert, ihn im Wartezimmer zurücklassen zu können. Meine Krankenschwester sprach Englisch. Sie sagte, ich hätte Glück gehabt, dass es nur eine Fleischwunde sei. Sie lag falsch, denn meine anderen Wunden konnte sie nicht sehen.
    Das Untersuchungszimmer war irgendwie seltsam. Es war so weiß und sauber, dass mich ein Gefühl beschlich, als wäre ich außerhalb der Realität. Ich konnte mir dort eine Weile vormachen, dass die letzten vierundzwanzig Stunden gar nicht wirklich stattgefunden hatten. Ich stellte mir vor, nicht Ben, sondern Sage würde draußen auf mich warten. Am liebsten wäre ich noch länger hier geblieben, aber das ging nicht. Sie gaben mir Krücken und schickten mich hinaus.
    Ben hatte bereits ein Taxi bestellt und einen Rückflug organisiert und wir mussten direkt zum Flughafen. Es fühlte sich an, als würde ich einfach von einem Strudel mitgerissen, und ich hatte keine Chance, über alles nachzudenken, bis wir in der Luft waren. Ben saß neben mir. Er gab sein Bestes. Er hatte uns Business-Klasse-Tickets gekauft, damit ich mein Bein ausstrecken konnte, und bat die Stewardess um zusätzliche Kissen, die er mir in den Rücken stopfte.
    » Geht es so?«, fragte er. » Ich kann dir auch noch mehr Kissen holen.«
    » Schon gut.«
    » Ganz sicher?«
    » Sicher.«
    Es war jetzt acht Stunden her, dass sie Sage gefangen genommen hatten. Die Retter hatten ihn… doch wie lange noch? Er trug den Dolch bei sich. In jeder Nacht um Mitternacht konnte er sich umbringen und ich würde es nicht einmal erfahren.
    Ich kam mir so unendlich einsam vor. Wie hatte es nur so weit kommen können? Hätte ich es verhindern können? Immer und immer wieder spulte sich diese Gedankenschleife in meinem Kopf ab und ich kam stets auf dieselbe Antwort.
    Ben.
    Wenn Ben nicht zu uns gerannt wäre…
    Vielleicht war es nicht fair– sogar ganz sicher nicht–, aber genau das waren meine Gedanken.
    Ich krümmte mich in meinem Sitz zusammen.
    » Tut dein Bein sehr weh?«, fragte Ben. » Kann ich irgendwas für dich tun?«
    » Es ist nicht mein Bein, das mir wehtut«, gab ich zurück.
    Ben machte den Mund auf, um etwas zu sagen,

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