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Elixir

Elixir

Titel: Elixir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Duff
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war.

zehn
    Es stellte sich heraus, dass ich noch ein bisschen mehr Zeit haben sollte, die Dinge zu genießen, bevor wir losflogen. Der schnellste Weg nach Tokio war ein Direktflug von New York, der aber erst kurz vor zwei Uhr nachmittags am nächsten Tag ging. Zu Hause zu übernachten, kam nicht in Frage und während Rayna das Beste aus Larry Steczynskis schwarzer American Express machen und uns wie die Sultane in einem coolen Hotel in Manhattan einquartieren wollte, ergab es doch viel mehr Sinn, ein einfaches Zimmer in der Nähe des Flughafens zu buchen.
    » Okay«, gab Rayna nach. » Aber jetzt mal im Ernst: Wir werden doch heute Nacht nicht einfach schlafen gehen, oder? Wir müssen was unternehmen. Wohlgemerkt, nachdem ich und Clea mal ein bisschen Zeit für uns hatten. Ich habe schwere Entzugserscheinungen.«
    » Du übernachtest mit uns?«, fragte ich aufgeregt.
    » Na logisch– hast du wirklich geglaubt, das würde ich nicht? Das war mein voller Ernst mit dem Schwarzen-American-Express-Fest. Aber ein kleines Hotel ist genauso gut. Dann machen wir eben eine Holiday-Inn-Express-Party. Die haben großartige Zimtbrötchen.«
    » Ja?«, fragte ich.
    » Unvergleichlich. Und ein gutes Frühstücksbuffet.«
    » Was du immer alles weißt.«
    Neben dem Verlangen nach Zimtbrötchen forderte Rayna noch, dass sie für uns einchecken und die Zimmerverteilung festlegen durfte: zwei Zimmer mit je zwei schmalen Doppelbetten auf demselben Stockwerk, aber an entgegengesetzten Enden des Flurs. Ich schauderte bei dem Gedanken, dass Sage und Ben die Nacht zusammen in einem Zimmer verbringen mussten. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das gut gehen sollte.
    Rayna wartete, bis wir in unserem Zimmer waren, dann warf sie sich auf eines der Betten. » Endlich! Ich habe schon gedacht, wir würden nie eine Sekunde für uns allein bekommen!« Sie rollte sich auf den Bauch, stützte sich auf die Ellbogen und malte mit den Füßen Kreise in die Luft. » Raus damit– was läuft da mit der Schnitte von einem Traummann?«
    » Sage?« Ich lachte.
    » Nein, Minister Sanders.« Sie warf ein Kissen nach mir. » Natürlich meine ich Sage. Er ist es, oder? Der Typ aus deinen Träumen. Oh mein Gott– es gibt ihn wirklich und er ist echt süß! Küsst er im echten Leben genauso gut wie in deinen Träumen?«
    » Ich weiß es nicht«, gestand ich. » Wir haben uns nicht geküsst.«
    » Worauf wartest du?«
    » Dann macht dich die Sache mit seinem zufälligen Auftauchen auf den Fotos nicht stutzig?«
    » Nee.«
    » Und die ganze seltsame Geschichte, dass er angeblich von irgendwelchen Okkultisten verfolgt wird?«
    » Niemand ist perfekt, Clea.«
    » Was, wenn ich dir sage, dass er ein Serienkiller sein könnte? Würde dir das was ausmachen?«
    » Darüber ließe sich streiten. Vielleicht. Schwieriger Fall.«
    Ich erzählte ihr von den Albträumen und was ich in seinem Haus entdeckt hatte. Als ich die Geschichte vor ihr ausbreitete, änderte sich ihr Gesichtsausdruck von übermütig-lässig zu ungläubig-gebannt.
    » Oh Gott, Clea.«
    » Verrückt oder? Und ich weiß immer noch nicht, wie er auf all die Bilder gekommen ist.«
    » Das ist doch ganz einfach.«
    » Ach?«
    » Ihr seid natürlich… seelenverwandt!«
    » Rayna…«
    » Ja, ich weiß, du magst das Wort nicht, aber du kannst nicht leugnen, dass ihr eine tiefe und machtvolle Seelen- Verbindung habt. Das ist mal sicher. Du hast selbst gesagt, dass er dich in vier verschiedenen Ländern in vier verschiedenen Epochen gefunden hat. Von allen Menschen auf der Welt, hat er in jeder Zeit dich gefunden. Und die einzige Möglichkeit, wie so etwas gehen soll, ist eine Verbindung eurer Seelen. Er ist eine Seelen-such-Maschine.«
    » Aber er hat mir gegenüber behauptet, dass er mir noch nie begegnet sei.«
    » Doch, ist er schon! Kapierst du es nicht, Clea? Eure Seelen sind verknüpft– er ist immer bei dir, egal, ob er körperlich anwesend ist oder nicht. Und warst du es nicht, die mir erzählt hat, dass man mit der Kamera die Seele der Menschen einfangen kann? Genau das ist passiert: Sie hat die Seele eingefangen, die immer mit dir ist, weil ihr auf ewig verbunden seid. Das ist so romantisch.«
    Ich dachte über ihre Worte nach und ignorierte den letzten Satz, weil ich schon wusste, dass für Rayna alles so romantisch war.
    » Okay«, gab ich zu, » das mit der Verbindung könnte stimmen. Aber was ist mit der Serienmörder-Sache? Was, wenn wir verbunden sind, weil er diese Frauen immer wieder

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