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Elke und ihr Garten

Elke und ihr Garten

Titel: Elke und ihr Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Gündel
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kleine Schwester!“ warf sie
etwas grimmig ein.
    „Ich finde Elke auch nicht klein!“
Falkner sprang ihr bei. „Ich schätze sie auf einen Meter siebzig!“
    „Eins — zweiundsiebzig!“
berichtigte Jens, und Elke lächelte zufrieden.
    Dem Kaffeetrinken folgte, wie vorher
angekündigt, Tanz auf grünem Rasen. Doktor Falkner nahm seinen Platz auf der Holzbank
vorm Tirolerhäuschen wieder ein, und seine vergnügten Weisen beschwingten bald
alle Gemüter und die dazugehörenden Beine.
    Vater Tadsen tanzte mit der kleinen
Helga, und Jens hatte sich Kiki geholt. Ulf hatte sich Katje erkoren und Achim
Elke, und alle zusammen mußten sich in acht nehmen,
daß sie den kleinen Gerd, der mit seinem mitgebrachten Teddybären
umherstolperte, nicht zwischen die Beine bekamen.
    Ja, Achim tanzte mit Elke, und er
benahm sich dabei so würdevoll, daß dem Doktor bei seinem Anblick schließlich
das Kribbeln in die Hände kam. Er spielte plötzlich nur
Zweiunddreißigstelnoten, bloß um den würdigen jungen Mann recht in Trab zu
bringen!
    Es stellte sich natürlich sehr schnell
als Nachteil heraus, daß Doktor Falkner immer nur Musik machen mußte und
deshalb nicht mittanzen konnte. Ursprünglich war es so gedacht gewesen, daß
Gisela, die sehr hübsch Geige spielen konnte, ihn ablösen sollte. Geige allein
wäre natürlich ein bißchen dünn gewesen, und Mantsche hatte sie deshalb auf der
Blockflöte begleiten wollen, aber dann war es leider so gekommen, daß Gisela
den heutigen Sonntag in Lübeck verbringen mußte.
    Doktor Falkner selbst war durchaus
zufrieden damit, daß er immer nur spielen mußte. Er hätte auch ganz gern
mitgetanzt, gewiß, die Beschäftigung mit der geliebten Ziehharmonika jedoch war
ihm mindestens ebenso lieb.
    Aber die jungen Mädchen und auch Anke
erhoben schließlich Einspruch. Nein, so ging es nicht weiter. Grammophonmusik
zum Tanz im Freien mochte stillos sein — besser, sie war stillos, als daß der
Tänzer ausfiel, mit dem alle gern tanzen wollten.
    Jens und Ulf brachten also das
Grammophon herbeigeschleppt.
    „Wen der Doktor wohl als erste
auffordern wird?“ raunten Elkes Freundinnen einander zu. Anke? Elke? Frau
Tadsen wohl sicher! Aber nein, Elkes Eltern standen jetzt auf, um zusammen mit
Mantsches kleinen Geschwistern ins Wohnhaus zurückzugehen.
    Die Schallplattenmusik setzte ein, und
Elke machte sich mit dem Zurechtrücken von Stühlen zu schaffen, so, als wenn
sie von vornherein zeigen wollte, daß sie nicht in Frage käme, als erste von
Doktor Falkner aufgefordert zu werden.
    Aber da —.
    Also doch! stellte Achim bei sich
fest.
    Falkner war zu Elke getreten und hatte
sich leicht und lächelnd vor ihr verbeugt. Kiki, Mantsche, Floh und sogar auch
Katje sahen erstaunt zu Anke hin.
    „Aber selbstverständlich — — Elke ist
doch die Gastgeberin!“ sagte Anke laut und blickte lachend zu dem Doktor und
Elke hinüber, die als ein wunderhübsches Paar in schön beschwingtem Gleichmaß
ihrer Bewegungen über den grünen Rasen hinglitten. Es war für fünf Minuten wie
ein Ehrentanz, den die beiden zusammen tanzten, denn die anderen standen und
sahen ihnen zu. Dann aber nahm Anke ihren Bruder Ulf an den Arm und begann mit
ihm zu tanzen, und Achim holte sich Katje, und Jens wirbelte mit Kiki davon.
    Als Doktor Falkner beim nächsten Tanz
Anke auffordern wollte, war sie nirgends mehr zu finden.
    Nun, sie würde wohl bald
wiedererscheinen!
    Aber sie erschien nicht. Jens, der sie
schließlich im Hause suchen ging, kam mit dem Bescheid zurück, daß sie sich
ihren Fuß ein wenig verknackst habe. Es sei aber weiter nichts Schlimmes. Sie
ließe grüßen und werde bald wiederkommen.
    Als eine Tanzpause eingelegt werden
mußte, setzte Achim sich neben Doktor Falkner. Falkner hatte die Ziehharmonika
wieder an sich genommen.
    „Sie haben für jeden von uns ein Lied
gespielt“, sagte Achim, „nur für Elke nicht.“
    „Nein, Elke braucht ja auch nicht
begrüßt zu werden“, erwiderte der Doktor. „Mit den Liedern wurden ihre Gäste
empfangen.“
    „Ja —“, gab Achim zu und fuhr nach
einem Weilchen fort: „Welches Lied würden Sie denn aber gespielt haben, wenn
Elke auch hätte begrüßt werden müssen?“
    Falkner lachte.
    „Ach ja — bitte! Welches Lied hätte
Elke gekriegt?" fragte nun auch Mantsche, die mit den anderen jungen
Mädchen, außer Elke, zu den beiden getreten war.
    Der Doktor fingerte lächelnd an seiner
Harmonika herum und entlockte ihr einige Töne.
    „Ja, bitte, das Lied

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