Elke und ihr Garten
für Elke!"
begann nun auch Kiki zu betteln.
Falkner sah lachend zu Elke hinüber.
Katje winkte die Freundin zu sich
heran.
„Elke, du bekommst jetzt ein Lied
gespielt!"
„Ich?" fragte Elke und kam näher.
Sie war natürlich neugierig, was der Doktor für sie spielen würde.
Da begann auch schon die für sie
bestimmte Melodie. Es war offenbar ein Volkslied und klang angenehm weich und
heiter, aber niemand kannte es.
„Wie heißt der Text dazu", fragte
Achim.
„Der Text?" In Falkners braune
Augen sprang ein Kobold. „Den Text kenne ich gar nicht", sagte er dann.
„Das glauben wir nicht!" erklärte
Achim.
Falkner blieb bei seiner Behauptung.
Jens und Ulf wurden nun von Elkes
Kameradinnen herangerufen. Vielleicht kannten sie das Lied. Aber sie waren
leider auch nicht klüger als die andern.
Falkner hatte seinen Spaß.
„Der Text ist auch ganz und gar
gleichgültig”, erklärte er. „Die Melodie ist die Hauptsache!“
„Bei Katje, für die Sie das Lied von
der Freundschaft gespielt haben, und bei Ulf, den Sie mit dem Gold und Silber
geneckt haben, das er gut hätte brauchen können, war die Melodie ja aber nicht
die Hauptsache!“ wandte Achim ein.
Doktor Falkner ließ sich nicht
erweichen. Entweder kannte er den Text des Liedes nicht, oder er wollte ihn
nicht nennen.
„Bitte, spielen Sie die Melodie noch
einmal!” sagte Katje jetzt. Sie hatte ihrer Handtasche einen Bleistift und
einen Zettelblock entnommen, zog sich rasch ein paar Notenlinien und schrieb
einige Noten hin.
„Ich glaube, so ist es richtig“, sagte
sie.
„Lassen Sie mich mal sehen, was Sie
geschrieben haben!“
„Nein, nicht hingeben! Nur von weitem
ansehen lassen!“ warnte Achim.
Katje, die sehr musikalisch war, hatte
die Noten des Liedanfangs richtig zu Papier gebracht. Sie lauteten so:
Taktstriche waren nicht vorhanden.
Falkner lachte. „Na, dann versucht nur
euer Heil, den Text herauszukriegen!“
„Es ist ja sicher ein österreichisches
Lied, das bei uns in keinem Buch drinsteht!“ meinte Mantsche ziemlich
hoffnungslos.
„Ja, sicher!“ stimmte Elke bei.
„Das ist ganz einerlei. Ich werd’
schon herausbringen, wie das Lied heißt! Meine Eltern fahren sowieso nächstens
nach Wien!“ erklärte Achim und legte den Zettel mit den Noten, den Katje ihm
überlassen hatte, in eine Brieftasche, die eines Generaldirektors würdig
gewesen wäre. Alle lachten, und Doktor Falkner schien sich überhaupt nicht wieder
beruhigen zu können. Dieser tatkräftige junge Mann war wirklich prachtvoll!
Jens erinnerte nun daran, daß ja auch
noch Tennis gespielt werden sollte. Elke hätte in ihrer Einladung großartig
„Meisterschaftskämpfe um wertvolle Ehrenpreise“ angekündigt.
Ach ja, richtig! überm Tanzen war
alles andere vergessen worden.
Also auf zum Tennisplatz!
Kiki und Floh hatten sich Tennisschuhe
mitgebracht. Für Mantsche und Katje hatte es sich erübrigt, das zu tun, denn sie
konnten nicht spielen. Für Doktor Falkner hatte Elke vorgesorgt. Sie legte ihm
je ein Paar von Jens und Ulf vor, eines von denen würde ja sicher passen.
Ulfs „Quadratlatschen“ erwiesen sich
als das Richtige für Falkner.
„Nummer zweiundfünfzig“, stellte Achim
fest.
Anke kam jetzt auch wieder ans
Tageslicht. Sie trug den linken Fußknöchel umwickelt und ließ sich vom Doktor
sehr bedauern. Sie war gekommen, um den Tennisspielern zuzuschauen.
Jens schlug vor, daß zunächst
Ausscheidungskämpfe stattfinden sollten. Jeder sollte mit jedem spielen, und
die, die sich dabei als die Besten erwiesen, mußten dann weiter den Kampf
gegeneinander ausfechten. Zum Schluß spielten dann nur noch die beiden
Allerbesten gegeneinander.
Es muß zugegeben werden, daß jetzt
wahrhaft heldenmütig gekämpft wurde. Leider stand allerdings bei mehreren
Spielern die heldenhafte Gesinnung in durchaus keinem Verhältnis zu ihrem
Können!
Elke war eine mäßige Spielerin, das
ist bereits einmal erwähnt worden. Sie spielte auch heute schlecht, und ihre
Klassenkameradin Floh machte ihre Sache nicht viel besser. Und der Dritte im
Bunde —
Doktor Falkner war es!
Er war selbst überrascht, wie sehr er
aus der Übung gekommen war. Er hatte zwar in den vier Jahren, wo er
Assistenzarzt bei seinem Schweizer Professor war, auch nie mehr einen Schläger
in der Hand gehabt, aber daß er so schlecht abschneiden würde, daß er Achim
gegenüber verlieren würde, das hatte er doch nicht geglaubt!
Eines muß aber hierbei vermerkt
werden: Achim
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