Elkes Sommer im Sonnenhof
Badepuppe kein Tier.“
„Ist es groß oder klein?“ riet Elke weiter.
„Erst sehr groß, dann ziemlich groß.“
„Ein Wasserball ist’s also nicht. Der ist erst
klein und dann groß!“ schaltete Katje sich wiederum ein.
„Einen Wasserball hab’ ich mir von meinem Bruder
Ulf gewünscht“, sagte Elke.
„Von mir kriegst du auch gar keinen!“
Achim erreichte, was er wollte. Elke wurde immer
neugieriger auf sein Geschenk, je näher ihr Geburtstag kam. Sie suchte aus ihm
herauszulocken, worin seine Überraschung bestand, aber er blieb fest. Er freute
sich, daß ihm eingefallen war, was er Elke schenken konnte und was er einmal
bei Kindern von Bekannten gesehen hatte. Aber es vorher verraten? Das sollte
ihm einfallen! - -
Es wurde ein herrlicher Geburtstag für Elke.
Allen Vorhersagen zum Trotz war das Wetter am Pfingstfest ebenso schön, wie es
in den vergangenen Wochen gewesen war. Und der Tag fing damit an, daß Elke in
Begleitung von Herrn und Frau Wendel und Achim dem Auto ihrer Verwandten, die
aus Hamburg kamen, entgegenritt.
Elke auf Swatti! Da würde Anke aber Augen
machen!
Anke, Elkes älteste Schwester, hatte nämlich
neulich am Fernsprecher gemeint, Swatti sei wohl ein alter Ackergaul. Und dabei
war Swatti ein so edles, lebhaftes Tier, das fortwährend durch die Nüstern
schnob.
Die Zeiten, wo die gute Swatti es für richtig
hielt, Elke nicht zu gehorchen, waren nun vorbei. Jetzt tat sie, was die
Reiterin von ihr verlangte. Elke war einmal hoch im Bogen über ihren Hals
hinweggeflogen, als sie einen mutwilligen kleinen Sprung gemacht hatte. Elke
hatte sich dann aber seelenvergnügt sofort wieder in den Sattel geschwungen.
Wenn das Mädel sich nichts daraus machte, wenn man es ärgerte, dann hatte ja
das ganze Ärgern keinen Zweck, dachte Swatti wohl.
„Hallo! Hallo!“ Elke schwenkte ein Taschentuch.
Das große Auto, das eben um die Wegbiegung gekommen war, mußte Vatis Wagen
sein. „Juhuu! Mutti! Vati!“
Elke sprang vom Pferd. Onkel Hannes hielt Swatti
für sie am Zügel fest.
„Oh, wie schön, daß ihr alle da seid!“ rief sie.
„Wie prächtig du aussiehst, Kind!“ Mama Tadsen
nahm ihre Jüngste voll Freude in die Arme.
„Wie braun Elke geworden ist!“
„Ihre Haare sind von der vielen Sonne noch
heller geworden!“
„Der Reitanzug steht ihr fabelhaft!“
„Wie blank ihre Augen sind!“
So riefen Elkes Geschwister, Ulf, Anke, Jens und
Gisela durcheinander, und es herrschte nur eine Meinung unter ihnen: Fabelhaft
herausgemacht hatte Elke sich in den vier Wochen, seit sie von zu Hause fort
war!
„Wir hätten gern Frau Reimers im Wagen
mitgenommen“, sagte Herr Tadsen nun, „wir hätten es mit dem Platz gut
einrichten können. Aber Frau Reimers wollte lieber mit der Bahn fahren.“
Frau Wendel lächelte vergnügt. „Katje hat
gewollt, daß ihre Mutter mit der Bahn fuhr. Es hat ihr damals so gut gefallen,
wie sie und Elke mit dem Jagdwagen vom Bahnhof abgeholt wurden, und da sollte
nun die Mutter dasselbe Schöne erleben.“
Elke stieg aufs Pferd, und es war eine richtige
Karawane, die eine halbe Stunde später auf dem Sonnenhof einrückte. Der Wagen
mit Katje und ihrer Mutter war nämlich jetzt auch noch dazugekommen.
Ein Wagen, ein Auto und vier Reiter! Einen
großartigeren Festzug konnte Elke sich nicht wünschen.
Ach, Elke wünschte sich überhaupt nichts mehr!
Sie war glücklich. Auf dem Sonnenhof war es immer herrlich, aber jetzt, wo ihre
Eltern und Geschwister da waren, war es doch noch herrlicher!
Nach Tisch, wo es natürlich ein besonders gutes
Geburtstagsessen gab, fand die Bescherung statt, und Elke erhielt all die
Dinge, die sie sich gewünscht hatte. Von einer neuen Bademütze bis zu dem
Wasserball von Ulf und den Reithandschuhen von Anke. Onkel Bernhard aus
Stuttgart hatte ein Riesenpaket mit allem möglichen geschickt: Bücher,
Süßigkeiten, ein neuer Füllhalter und eine kleine Wurst für Ali.
Ja, Ali wurde an Elkes Ehrentag auch nicht
vergessen. Sogar Katjes Mutter hatte etwas für ihn mitgebracht: einen gebratenen
Kalbsschwanz! Den fraß er noch vor der Wurst auf.
Aber wo in aller Welt war denn nun Achims
berühmtes Geschenk? Elke suchte den ganzen Geburtstagstisch ab, sie sah sogar
unter dem Tisch nach, aber nirgends entdeckte sie etwas von der verheißenen großen
Überraschung.
Achim stand da und machte ein Gesicht wie ein
Spitzbube. „Du mußt mit auf den Wirtschaftshof kommen!“ sagte er. Und schon
liefen Elke, Achim, Katje und
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