Ella in den Ferien
Robinson«, schlug Hanna vor.
»Wenn du Robins Sohn bist, will ich Batmans Sohn sein«, sagte Mika.
»Ich sorg dafür, dass du keine Maske brauchst, wenn du wieder mit dem Blödsinn anfängst«, drohte der Rambo.
»Und wann gehtâs los?«, wollte Pekka wissen.
»Gleich!«, riefen wir anderen, denn das mit dem Spielen war eine klasse Idee.
Wir spielten Tarzans Sohn und Robins Sohn und Batmans Sohn, die lauter andere Söhne jagten, und bis zum Abend wuchs keiner auch nur einen Zentimeter, oder höchstens Mika, der uns alle überraschte, als er seiner Mutter sagte, dass er nie mehr seine Mütze tragen wolle, weil sie ihm nämlich überhaupt nicht stehe und auÃerdem noch schrecklich jucke.
»Glaubst du wirklich, es ist dieselbe Insel, auf der ihr Vater gestrandet ist?«, fragte ich Tiina, als wir alle um den Holzstoà versammelt saÃen, den der Lehrer für das Leuchtfeuer aufgeschichtet hatte.
»Entweder die oder eine andere«, sagte die gescheite Tiina.
»Glaubst du wirklich, dass nur unsere Fantasie die Insel über Wasser hält?«, fragte Timo.
»Wir könnenâs ja ausprobieren«, sagte Tiina. »Wir hören auf zu fantasieren und warten ab, was passiert.«
Das war schon wieder eine klasse Idee von ihr, und es ging ganz einfach: Wir machten einfach die Augen zu und fantasierten überhaupt nicht mehr. Unsere Fantasie war abgeschaltet wie die Schulheizung im Sommer. Wir waren vollkommen fantasielos, und unsere Gedanken waren vollkommen leer. Bis wir Hannas Stimme hörten.
»Stellt euch vor, wir machen die Augen auf und sind wieder mitten im Sturm«, sagte sie, und man hörte, wie es sie dabei graute.
»Stellt euch vor, unser Schiff ist ins Auge des Sturms geraten, es ist nämlich ein Wirbelsturm«, unkte ich.
»Und ein riesiges Seeungeheuer will es verschlingen«, schauderte Timo.
»Piranhas haben uns bis aufs Skelett abgenagt, und meine Mutter ist sauer, weil meine Mütze nicht auf den Totenschädel passt«, schniefte Mika.
Der Rambo sagte nichts, aber wir hörten, wie er das Seeungeheuer anknurrte. Nur Pekka war eingeschlafen.
Als wir die Augen wieder öffneten, waren wir immer noch auf der Insel.
»Und was bedeutet das jetzt?«, fragte sich Timo. »Wie muss man den Ausgang des Tests bewerten?« Timo ist manchmal wirklich nicht leicht zu verstehen, aber Tiina wusste trotzdem eine Antwort.
»Das bedeutet, dass es egal ist, ob es die Insel in echt gibt oder nur in unserer Fantasie«, erklärte sie uns. »Wir sind in jedem Fall in Sicherheit. Weil unsere Fantasie nämlich gar nicht abgeschaltet werden kann .«
Das Leuchtfeuer
Der Holzstoà für das Leuchtfeuer sah sehr schön aus, obwohl er nicht besonders groà war. Eigentlich war er nicht viel gröÃer als für ein gewöhnliches Lagerfeuer, und er wurde noch ein bisschen kleiner, als die Frau des Lehrers ihr Reisetagebuch, den letzten Schuh des Lehrers und seine Luftmatratze herauszog.
»Was willst du mit einem Tagebuch, wenn wir hier sowieso verhungern?«, fragte der Lehrer, der das Feuer natürlich so groà wie möglich haben wollte.
»Ich halte darin alle deine Abenteuer fest, als Lehre für kommende Generationen«, sagte seine Frau.
»Wirklich?«, freute sich der Lehrer. »Das ist eine gute Idee.«
»Finde ich auch. SchlieÃlich muss nicht jede Generation wieder dieselben Fehler machen«, sagte seine Frau.
»Lass mir trotzdem wenigstens den Schuh und die Luftmatratze«, bat der Lehrer.
»Auf dieser Matratze schlafe ich heute Nacht, und du wirst deinen Schuh auch noch brauchen«, sagte seine Frau.
»Und was mache ich mit einem einzelnen Schuh?«, fragte der Lehrer.
»Den kannst du mit all deinen einzelnen Socken tragen«, riet ihm seine Frau.
Die Frau unseres Lehrers ist wirklich ein praktischer Mensch.
Trotzdem tat uns der Lehrer ein bisschen leid. Von seinem Holzstoà war nicht mehr viel übrig, darum halfen wir ihm und sammelten noch ein paar Hände voll Baumrinde und trockenes Schilf. Am Ende war der Holzstoà aus Ãsten, Zweigen, Treibholz, Baumrinde und Schilf gerade mal so hoch wie Pekka. Er würde wahrscheinlich nicht die ganze Nacht brennen, aber das Feuer würde weithin zu sehen sein, dafür stand es ja auf dem höchsten Felsen.
Die Reisetante kam als Letzte, um sich anzuschauen, was der Lehrer vorbereitet hatte. Sie sah
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