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Ella und die falschen Pusteln

Ella und die falschen Pusteln

Titel: Ella und die falschen Pusteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Eingangshalle war wirklich groß, und die Stimme des Lehrers hallte darin ganz toll, aber der Wachtmeister wollte trotzdem, dass der Lehrer seinen Kopfschmuck an der Garderobe ließ. Es ging noch eine Weile hin und her, aber dann gab der Lehrer nach.
    »Wenn hinterher auch nur eine Feder geknickt ist, gründe ich eine Indianerpartei und stürze die Regierung«, murmelte der Lehrer, als er uns zu dem Balkon führte, auf dem Besucher sitzen dürfen. Wir trippel-ten in einer Schlange hinter dem Lehrer her, das heißt, alle außer Pekka, der eine Toilette suchen gegangen war.
    Wir fanden alle, dass die Zivilisation eine sehr schöne Wiege hatte. Sie war rund und sah aus wie ein großer Saal mit Tischen und festgeschraubten Stühlen. Ganz vorne in der Mitte war ein hohes Podest und links und rechts davon zwei niedrigere. Hinter dem hohen Podest saß ein Mann mit einem Hammer. Das musste der Hausmeister sein, der gerade was reparierte, jedenfalls klopfte er mit dem Hammer auf dem Podest herum. Wir mussten lachen, als wir sahen, dass es ein Holzhammer war. Mit Holzhämmern hatten wir zuletzt im Kindergarten gespielt.
    Vor den Podesten standen zwei Rednerpulte, und hinter einem stand eine Frau, die gerade eine Rede hielt. Erst überlegten wir, ob sie vielleicht die Zivilisation war. Aber dann hörten wir, dass sie lauter schwierige Wörter benutzte, die man überhaupt nicht verstand, und wir fanden, das würde die Zivilisation bestimmt nie tun. Schließlich sollte sie ja was für alle sein. Die Frau redete immer weiter, und wir wurden vom Zuhören unheimlich müde. Aber kurz bevor uns die Augen zufielen, kam Timo drauf, was mit der Frau los war: Sie redete absichtlich so, damit die Zivilisation schön einschlafen konnte. Was die Frau erzählte, war eine Gutenachtgeschichte. Und dann entdeckte Hanna was. Sie zeigte mit dem Finger auf einen Mann im grauen Anzug, der genau unter uns mit den Armen und dem Kopf auf dem Tisch zu schlafen schien.
    » Das muss die Zivilisation sein!«, flüsterte Hanna.
    »Dass sie wie ein Mann aussieht, hätte ich nicht gedacht«, flüsterte Tiina.
    »Ich find’s unheimlich«, flüsterte ich.
    »Eine Glatze hat sie auch«, flüsterte Timo.
    »Und wenn sie nicht bald aufwacht, zieh ich ihr die Ohren lang«, knurrte der Rambo.
    »Mag jemand ein Pfefferminz?«, fragte Mika.
    Wir mochten natürlich alle welche, dann passten wir wieder auf, was unten passierte. Aber es passierte nichts, und ohne Mikas Pfefferminzbonbons wären wir wahrscheinlich doch noch eingeschlafen. Sie waren so hart, dass man sie nicht zerbeißen konnte, aber zum Lutschen waren sie lecker.
    »Wir haben einen guten Tag erwischt«, flüsterte uns der Lehrer zu. »Gleich nach der Rede stimmen die Abgeordneten über ein neues Gesetz ab.«
    Das war natürlich spannend, aber genau da passierte noch was viel Spannenderes: Unten im Saal tauchte Pekka auf. Wir mussten ein bisschen schmunzeln, als wir sahen, dass er sich umschaute, als würde er jemanden suchen. Er konnte ja nicht wissen, dass wir oben auf dem Besucherbalkon saßen und ihn beobachteten. Der Lehrer hatte Pekka auch schon entdeckt, das hörte man an seinem leisen Stöhnen.
    Die Frau am Rednerpult schien mit der Gutenachtgeschichte langsam zum Ende zu kommen.
    »Abschließend bleibt mir nur die Feststellung, dass wir auf Regierungsseite für die Ausweisung neuer Schutzgebiete keinerlei Notwendigkeit sehen. Die vorhandenen Schutzgebiete reichen unseres Erachtens vollkommen aus. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Pekka stand inzwischen genau neben ihrem Rednerpult und fragte: »Bist du hier die Direktorin oder so was?«
    Wir mussten lachen. Die Gutenachtgeschichtentante sollte eine Direktorin sein! Pekka kapiert auch nie was.
    »Wie kommt denn der neugierige junge Mann hierher?«, wunderte sich die Tante.
    »Ich suche die Zivilisation und wollte fragen, ob sie hier schläft?«, ließ Pekka nicht locker. Pekka ist unser Klassendödel, aber er kann ganz schön hartnäckig sein.
    »Äh ... also ... nein, hier schläft die Zivilisation natürlich nicht , im Gegenteil: Gerade hier ist sie ausgesprochen lebendig.«
    Das überraschte uns jetzt, denn der Glatzkopf schlief immer noch wie ein Murmeltier. Und dass er die Zivilisation sein musste, stand für uns fest. Warum hätte ihm die Frau sonst eine Einschlafgeschichte erzählen sollen? Die Tante war eine Märchentante, darum erzählte sie den Unsinn von der lebendigen Zivilisation, wenn jeder sehen konnte, wie sie ratzte.
    »Soll

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