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Ellorans Traum

Ellorans Traum

Titel: Ellorans Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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zumindest wußte ich jetzt, daß die schwarzen Schrifttafeln an den Wänden Bildschirme waren, auf denen alle Arten von Informationen abgerufen werden konnten, die Omelli für seine Leute bereithielt. Das alles machte stark den Eindruck von fortgeschrittener Magie, aber die Fremden nannten es ›Technik‹. Na gut, es war ja auch gleichgültig, wie man seine Zauberei benannte, solange sie nur wirkte. Und das schien die Magie der Fremden in ganz außergewöhnlichem Maße zu tun.
    Zum Mittagessen trafen wir in der Messe wieder mit Tom zusammen. Ranan gesellte sich zu uns, begleitet von dem Riesenkäfer mit dem skurrilen Sinn für Humor. Davon bemerkte ich während des Essens allerdings wenig; er sog nur hingebungsvoll an einem Röhrchen, das in einem geschlossenen Nahrungsbehälter steckte, und schwieg beharrlich.
    »Heute gibt es sicher wieder dein Lieblingsessen, Sskrxl, gib es zu. Du bist dann immer so still«, zog Tom ihn auf. »Der Koch scheint wirklich einen Narren an dir gefressen zu haben. Wenn ich überlege, wann er mir das letzte Mal Niskianfisch vorgesetzt hat ...« Er seufzte sehnsüchtig.
    »Ich habe dem Koch gedroht, ihn in ein Antriebsaggregat zu verwandeln, wenn er mir keine hskrl zubereitet«, klickte der Käfer, ohne in seinen Saugbewegungen innezuhalten. »Vielleicht solltest du es auch einmal mit Erpressung versuchen, S'Tom.«
    Die Tischrunde lachte, und Tom runzelte verdrießlich die Stirn. »Mein lieber Sskrxl, ich bin Biologe und kein Schraubendreher wie du. Ich könnte allenfalls damit drohen, seine Gewürze durch Katzenminze zu ersetzen, aber ich glaube nicht, daß ihn das sehr erschrecken würde.«
    »Ich könnte dir zeigen, wo seine Sicherungen sind«, bot der Fähnrich an.
    Tom wehrte entsetzt ab. »Führen Sie mich nicht in Versuchung, Fähnrich«, sagte er förmlich. »Der Captain streicht mir für alle Zeiten den Nachtisch, wenn ich mich an den Schiffssystemen vergreife!«
    »Wie Sie wollen, Commander. Es war ja nur ein Angebot«, entgegnete der Käfer ungerührt und leerte mit einem schlürfenden Geräusch seinen Eßbehälter. Ich hörte mit aufgesperrten Ohren zu. Neben den vielen scherzhaften Anspielungen, die ich nicht verstand, machten mir noch die seltsamen Wechsel in der Anrede zu schaffen. Der Umgangston war alles in allem nicht anders als salopp zu nennen, selbst wenn die Besatzungsmitglieder sich mit ihren militärischen Rängen anredeten. Das hier war wirklich eine seltsam geführte Truppe – falls diese Bezeichnung überhaupt zutraf. Dennoch begann ich mich unter ihnen langsam wohlzufühlen.
    Nikal verordnete mir nach einem Blick auf mein erschöpftes Gesicht einen Mittagsschlaf. Ich nahm den Vorschlag dankbar auf. Es war so ungeheuer viel Neues auf mich eingestürmt, was ich verarbeiten mußte. Er brachte mich zu meiner Kabine und half mir beim Öffnen meiner nur scheinbar verschlußlosen Jacke. Langsam begriff ich das Prinzip; beim nächsten Mal würde ich wohl alleine aus meinen Kleidern finden.
    »Ich wecke dich rechtzeitig für unseren Termin mit Omelli«, sagte er und dämpfte das Licht zu einem sanften Glimmen, ehe er die Tür hinter sich schloß. Ich lag noch eine Weile mit weit offenen Augen da. Bei dem Gedanken, daß Tom bald mit seinen Freunden abreisen und ich ihn nie wiedersehen sollte, kamen mir beinahe die Tränen; aber dann dachte ich mit heftigen Gewissensbissen an Jenka. Ihr Geister, wie sollte das nur weitergehen?
    Ich hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein, als mich der Türsummer weckte. Verschlafen rief ich »Herein« und sprang aus dem Bett. Nikal lehnte an der Tür und sah mir bei meiner hastigen Toilette zu. Meine Hände bebten vor Aufregung, nun endlich dem sprichwörtlichen Omelli Auge in Auge gegenüberzustehen. In Gedanken versunken folgte ich meinem Vater auf die Brücke des Schiffes. Ich hatte mir großartige Vorstellungen von diesem Ort gemacht und war dann herzlich enttäuscht von dem nüchternen, kahlen Raum, in den er mich führte. Es gab jede Menge dieser ›Bildschirme‹ ohne Bilder und massenhaft leuchtende Anzeigen und Lampen und ähnliche, wenn auch etwas komfortabler wirkende Liegen wie in dem kleinen Boot, mit dem Nikal mich abgeholt hatte, sowie einige seltsam geformte, doch recht bequem aussehende Sessel. Aber das war auch schon alles.
    Quinn saß vor einem der Bildschirme und starrte stirnrunzelnd darauf. Galen stand neben ihr, die langfingrige Hand auf die Lehne des Sessels gestützt und deutete auf eines der

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