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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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zur Tür.
    „Es war schön bei euch, wenn auch etwas gefühlsduselig.“ Lynn küsste Eloise auf die Wange.
    „Rede mit ihm, wenn er zurück ist“, sagte Eloise eindringlich.
    Lynn nickte. „Ich denke darüber nach.“

Kapitel 19
     
    „Nein, nein, nein! Ich habe gesagt, dass ich eine indirekte Beleuchtung will. Das sind Kunstwerke, keine Werbeplakate. Der Spot muss von unten kommen. So! Ist das denn zu viel verlangt?“
    Eloise stand schmunzelnd in der Galerie und beobachtete Oliver Brown. Er war eine Mischung aus Cliff und einer Figur aus ihrem Buch, Jesse – der tatsächlich auf Cliff beruhte. Sie mochte Oliver Brown auf Anhieb. Seine dunkelbraunen Locken standen wirr zu allen Seiten ab. Er machte einen gequälten Gesichtsausdruck und warf in verzweifelter Gebärde die Hände in die Luft. „Ich werde noch verrückt. Es kann doch nicht so schwer sein, einen Scheinwerfer anzubringen.“
    „Mr. Brown?“
    „Jetzt nicht!“
    Eloise hätte fast gelacht. Er schien wirklich überfordert, und die zwei Handwerker ignorierten ihn mittlerweile. Eloise kniete sich neben einen älteren, kahlköpfigen Mann in Elektrikermontur. „Es wäre effektvoller, wenn Sie die Spots aus den Ecken heraus strahlen lassen würden. Er hätte seine indirekte Beleuchtung und Sie weniger Aufwand mit den Kabeln.“
    Der Mann lächelte. „Können Sie ihn mir für eine Stunde vom Hals halten? Ich bring ihn sonst um.“
    „Ich versuche es.“ Eloise erhob sich und trat vor Oliver Brown. Der sah sie mit offenem Mund an. „Guten Tag, Mr. Brown. Ich bin Eloise Miller. Wir sind verabredet.“
    Er sah an ihr vorbei, beobachtete, wie der Elektriker den ersten Scheinwerfer in die richtige Position brachte und sah wieder zu ihr. „Wie haben Sie das hinbekommen? Seit einer Stunde sage ich ihm, dass mir das so nicht gefällt, aber der Typ hat mich einfach ignoriert.“
    „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, zu sagen, wie man es will und nicht, dass es einem nicht gefällt.“
    „Sie sind engagiert.“
    Eloise lachte und hakte sich bei ihm ein. „Wollen wir das nicht bei einem Kaffee besprechen? Ich hätte noch ein paar Fragen.“
    Oliver sah skeptisch über seine Schulter, während Eloise ihn aus der Galerie zog. Gegenüber war ein kleines Café. Eloise bestellte sich ein Wasser und einen doppelten Espresso, Oliver bevorzugte ein Glas Rotwein. „Seit drei Tagen sind diese Handwerker da. Keiner macht, was ich will. Immer muss ich alles wieder ändern lassen. Und dann dieser Staub und der ganze Lärm.“
    „Haben Sie keinen Entwurf gemacht?“, fragte Eloise und konnte sich das Schmunzeln nur schwer verkneifen. Er hatte etwas Niedliches an sich.
    „Was für einen Entwurf?“
    „Am Computer. Sie stellen die Wände auf, bearbeiten die Lichtinstallation, positionieren die Bilder und drucken alles aus.“
    „Das können Sie?“
    „Mit der richtigen Software ist das ganz einfach.“
    „Wie gesagt, Sie sind engagiert.“
    Eloise schmunzelte. Sie wollte diesen Job, das war ihr bereits klar, aber nur, wenn sie auch genug Zeit haben würde, um zu schreiben und nach Greenock zu fliegen.
    „Was haben Sie sich denn vorgestellt? Wie sieht meine eigentliche Arbeit aus?“
    „Ich will ganz ehrlich sein. Niemand hat es lange mit mir ausgehalten. Ich brauche jemanden, der mir den ganzen organisatorischen Quatsch abnimmt. Ich bin Künstler. Ich kann mich nicht an Termine halten oder Handwerker beaufsichtigen.“ Er deutete mit dem Kopf über die Straße. „In drei Wochen ist die Vernissage, und ich habe noch nichts fertig. Karen ändert täglich die Auswahl der Bilder. Ständig muss ich neu überlegen, wo ich was hinhängen will. Wenn das so weitergeht …“
    „Karen ist die Künstlerin?“
    „Ja, Karen McLeeds. Sie ist wirklich begabt. Sehr düstere, romantische Bilder, aber sie ist so unsicher. Es ist ihre erste Ausstellung. Könnten Sie mal mit ihr reden? Sie muss sich entscheiden.“
    „Ich rede gern mit ihr, aber vorher sollten wir noch einiges klären. Ich möchte nicht Vollzeit arbeiten. Vor drei Tagen bin ich nach London gezogen. Ursprünglich komme ich aus Schottland, und ich muss alle paar Wochen nach Hause. Außerdem schreibe ich nebenbei. Wenn Sie damit einverstanden sind, dass ich nur drei Wochen im Monat arbeite und auch nicht volle Stundenzahl, könnten wir uns einig werden.“
    Oliver dachte einen Augenblick darüber nach. „Wenn ich Ausstellungen mache, werde ich Sie öfter brauchen, aber zwischendurch ist oft nicht

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