Eloises Hingabe
komisch.“
„Es tut weh, euch so zu sehen. Ich fühle mich so einsam, so allein. Brandon hat mir nicht einmal gesagt, dass er verreisen wird.“
Eloise ergriff Lynns Hand. „Sag mal, bist du in Brandon verknallt?“
„Unsinn! Er ist mein Sklave. Wie sollte ich ihn bestrafen können, wenn ich mich auf solchen Gefühlskram einlassen würde?“
„Lynn, ich kenne diese Welt erst seit knapp zwei Wochen, aber es kann funktionieren. Vic hat mich heute so hart bestraft, dass ich ihn mit Sir angesprochen habe, als die Session längst vorbei war.“
„Verliert er nicht den Respekt vor dir?“
„Warum sollte er? Er hat gelacht. Du siehst das Ganze viel zu verbissen. Es ist ein Spiel. Hast du je darüber gelacht, wenn was schiefgelaufen ist?“
Lynn schüttelte den Kopf und sah traurig aus. „Ich hatte immer nur Beziehungen zu Männern, die meine Neigungen nicht teilten, und das hat nicht lange gehalten. Mit Brandon, das war die ganze Zeit super. Wir haben uns regelmäßig getroffen, uns ausgelebt und sind dann unsere eigenen Wege gegangen.“
„Und was hat sich verändert?“
„Ich weiß es nicht. Ich bin unzufrieden, werde immer brutaler, überschreite seine und meine Grenzen. Eloise, ich werde ihn verlieren.“ Lynns Stimme hatte etwas Flehendes, Verzweifeltes an sich.
Eloise schluckte. Sie wusste nicht, wie sie Lynn helfen sollte. „Rede mit ihm.“
„Ich bin seine Herrin. Ich kann ihm doch nicht sagen, dass ich Angst habe, ihn ernsthaft zu verletzen.“
„Du sollst ihm sagen, dass du ihn liebst. Du, Lynn, und nicht seine Herrin.“ Lynn schwieg, und das war Eloise Bestätigung genug.
„Ich habe übrigens weitergeschrieben“, sagte Eloise nach einer Weile in das Schweigen hinein.
„Das wurde auch Zeit. Ich dachte, ich lese nicht richtig. Wie bist du auf den Gedanken gekommen? Was für eine Schnapsidee.“
„Jetzt sind sie wieder zusammen. Heute Mittag habe ich eine Session mit Simon geschrieben.“
„Hmm. Dieser Simon könnte mir gefallen. Ich stell mir immer vor, wie er sich in Ketten windet und wütend zu mir aufsieht, einzig meinem Willen ausgeliefert.“
„Was für eine schmutzige Fantasie.“ Victor lehnte an der Terrassentür und grinste.
„Ach, du hast ja keine Ahnung.“
„Ich glaube nicht, dass du in der Lage wärst, diesen Simon in Ketten zu legen. Das wäre, als würdest du versuchen, Lewis in Ketten zu legen.“
Lynn stöhnte auf. „Oh ja, Lewis in Ketten, zwischen meinen Beinen.“
Sie brauchten eine Weile, um sich zu beruhigen.
„Soll ich dir eine Szene schreiben, in der sich Simon Noëlle unterwirft.“
„Das wäre unglaubwürdig, wo er doch schon Probleme damit hat, wenn sie auf ihm reitet.“ Lynn rieb über die Naht ihrer Jeans. „Ich hätte eindeutig einen Rock anziehen sollen. Simon macht mich unglaublich scharf.“
„Seit wann stehst du auf dominante Männer?“
„Tue ich eigentlich nicht, aber er fasziniert mich. Ich hätte gern seine Stärke und Kaltblütigkeit.“
Eloise war entsetzt. So sah sie die Figur Simon nicht. „Kaltblütig? Ich glaube, ich überarbeite das ganze Skript noch mal. So sollte er nicht rüberkommen.“
Lynn schnaubte verächtlich. „Verweichliche ihn bloß nicht.“
Eloise grinste Victor an. „Das wird nicht passieren. Mir gefällt eine gesunde Mischung aus Härte und Sanftheit.“
Victor lächelte zurück. In seinem Blick stand etwas Boshaftes, als er sagte: „Ich soll dich ganz lieb von Brian grüßen. Hast du mir was zu sagen?“
„Ich?“ Eloise tat unschuldig.
„Ich fand es merkwürdig, als er sagte, bis nächsten Samstag.“
„Dieser Depp! Man kann hier nichts geheim halten. Das wird er mir büßen.“
„Sag jetzt nicht, dass du auch schon mit Brian gespielt hast.“ Lynn klang gequält.
„Ich könnte dich anlügen, aber du würdest mir nicht glauben. Ja, ich habe Brian zum Spielen eingeladen.“
Lynn schnaufte. „Vielleicht sollte ich mir das mit der Unterwerfung noch mal überlegen. Mir scheint, du hast eindeutig mehr Spaß.“
„Mein Reden!“
„Den Master, der dich zur Demut bewegt, will ich sehen“, versetzte Victor.
„Traust du dir das etwa nicht zu, Victor?“
Victor hob abwehrend die Hände. „Ich habe mit meinem Kobold genug zu tun. Such dir einen anderen. Lewis vielleicht?“
Eloise hatte das unbestimmte Gefühl, dass hinter Victors Worten mehr steckte als nur Frotzeleien, doch sie konnte das Gefühl nicht genau benennen.
„Der ist doch mehr auf meinen Sklaven scharf. Nein, ich
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