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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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will.“ Gary starrte ihn ungläubig an. „Es war ein Albtraum, wie ein in die Länge gezogener Tod in einem Horrorfilm.“ Renate kam herein, ging zu Gary und versicherte ihm, sie wisse genau, wie er sich jetzt fühlte. Als nächstes legte John Reid den Arm um Gary und raunte ihm ein mitfühlendes „Unfassbar!“ ins Ohr. (20)
    Gary fühlte sich verraten, er konnte es einfach nicht glauben. Noch vor ein paar Tagen hatte Elton mit ihm und einem schwulen Stricher gekokst und Sex gehabt. Und jetzt wollte er plötzlich eine Frau heiraten? Wem wollte Elton damit etwas vorspielen? Sich selbst?
    Die Hochzeit sollte bereits vier Tage später stattfinden, am Dienstag, den 14. Februar 1984, dem Valentinstag. Vielleicht hätte Elton bis zum 1. April warten sollen, dann hätte er sich, was wohl weitaus angemessener gewirkt hätte, mit der Hochzeit gleich selbst zum Aprilscherz machen können.
    Zwischen der Ausstellung einer Heiratserlaubnis und der tatsächlichen Eheschließung müssen im australischen Bundesstaat New South Wales mindestens 30 Tage liegen. Weil Elton aber ein Medienstar war, und ein reicher noch dazu, hielt John Reid nach einigem juristischen Gerangel eine Sondererlaubnis in Händen, sodass die Zeremonie wie geplant stattfinden konnte. Mit zum Ersten, was es nun zu tun galt, gehörte es, ein Kleid für eine Braut zu besorgen, die sich eigentlich in T-Shirt, Jeans und Tennisschuhen am wohlsten fühlte. Dazu wandte sich Elton an jemanden, dem er in solchen Dingen vertrauen konnte: an Gary Clarke. Ausgerechnet an Gary! Zuerst schob Elton ihn in ein separates Hotelzimmer ab, dann ließ er sich von ihm einen Callboy klarmachen, mit dem sie zu dritt eine wilde Sex- und Koksparty feierten, und nun übertrug er seinem Gespielen die Aufgabe, ein Hochzeitskleid für eine sozusagen aus heiterem Himmel heruntergefallene Braut zu besorgen. Und das alles binnen einer Woche! So unglaublich das alles klingen mochte, genau so war es.
    „Nicht einer von Eltons engeren Freunden nahm ihm ab, dass er allen Ernstes eine Hetero-Ehe eingehen wollte“, erzählte Gary. „Das muss ein PR-Gag sein, dachte fast jeder. Dass ein homosexueller Mann seinen Ex losschickt, ein Brautkleid für seine künftige Frau zu besorgen, kommt ja nicht alle Tage vor.“ (21)
    Wie bizarr: John Reid bügelte die juristischen Hindernisse aus und Gary Clarke wählte für die in Sachen Mode unbeleckte Braut das Hochzeitskleid aus. Und was für eine bizarre „Freakshow“ musste das Hochzeitsfest erst abgeben, an dessen Vorbereitung sich Eltons schwule Ex-Liebhaber so eifrig beteiligten, als würden sie eine „Tea Dance Party“ auf Fire Island inszenieren.
    Selbst Elton gab später zu, dass er sich damals nicht richtig verhalten hatte: „Ich war so unglücklich mit meinem Leben, dass ich glaubte, eine Veränderung, gleich was für eine, würde… Wenn du viel Drogen nimmst und die Hälfte der Zeit zum Lunch ausgehst, dann denkst du, ein Tapetenwechsel könnte … ich kauf’ mir ein neues Haus, ich zieh’ in ein anderes Land.“ (22) Oder man beschließt, so wie Elton, mitten im Spiel „die Seiten zu wechseln“, sprich: gestern noch mit seinem schwulen Geliebten und einem Stricher ins Bett zu steigen, und morgen eine Frau zu heiraten, die man kaum kennt. Was so eine Kokaindepression doch alles bewirken kann.
    Die Nachricht von Eltons bevorstehender Hochzeit mit Renate Blauel versetzte die Medien natürlich in hellen Aufruhr. Ungläubig vernahm die Welt die Meldung vom neuesten Coup des Rocket Man. Von überall auf der Welt trudelten fassungslose Glückwünsche von Freunden und Bekannten ein, aus denen zumeist vor allem eines sprach: absolute und äußerste Ungläubigkeit.
    Die Regenbogenpresse in Großbritannien flippte fast aus. Der Sunday Mirror spürte sogar Linda Woodrow auf, um Renate zu warnen, dass Elton als heterosexueller Lover unfähig sei. „Ich kann nur hoffen, dass die Ehe der beiden funktioniert“, sagte sie in der Zeitung. „Sollte Renate auf Romantik stehen, hat sie sich definitiv den falschen Kerl ausgesucht. Im Bett war Elton lausig.“ (23)
    Der Daily Express sekundierte: „Wahrscheinlich ist niemand mehr überrascht als Elton Johns persönlicher Assistent Bill Halley, der Jahre lang mit ihm unter einem Dach gewohnt hat. Halley, der als Chauffeur ins Leben des Stars trat, ist ihm treu ergeben und praktisch überall hin gefolgt, auch wenn dadurch seine Ehe mit Pearl gescheitert ist, von der er sich in den Siebzigern trennte. Bill

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