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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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„Früher wäre Elton John der passende Rockstar für einen Casino-Auftritt gewesen. Die grellen Konzerte, die er auf der Höhe seines kommerziellen Erfolgs in den 1970er Jahren gab, wirkten manchmal wie ein kitschiger Wanderzirkus mit üppigen Requisiten und zahllosen Kostümwechseln. Aber seit einigen Jahren ist John als Performer reifer geworden. Er hat die Exzesse zurückgeschraubt und die Betonung wieder dahin verlagert, wo sie hingehört: Auf seinen beeindruckenden Katalog inspirierter Pop-Songs.“ (46)
    Im Juli 1990 waren Elton John und Bernie Taupin in Los Angeles, wo sie das nächste Album, eine Vier-CD-Box mit dem Titel To Be Continued… , vollendeten. Die beiden trafen sich in Beverly Hills mit Andy McKaie und erzählten ihre erstaunliche Geschichte für den ausführlichen Begleittext des Albums neu. Es war der passende Zeitpunkt, denn Elton stand wirklich an einem Wendepunkt seines Lebens. Später in jenem Monat ging er ins Aufnahmestudio und nahm zwölf neue Tracks mit dem Produzenten Don Was auf. So hatte das Label eine Auswahl an unveröffentlichten Songs, die „exklusiv“ auf der Compilation erscheinen würden. Elton nahm seinen Gesang für die zwölf Stücke innerhalb von drei Stunden auf. Don Was, der früher mit Bonnie Raitt zusammengearbeitet hatte, war sehr beeindruckt davon, wie schnell Elton im Studio ­arbeitete.
    Am 30. Juni stand Elton auf der Bühne des Knebworth-Festivals in England. Außer ihm traten noch Phil Collins, Paul McCartney und Cliff Richards auf. Das Konzert wurde anschließend als Album veröffentlicht.
    Allerdings war auch Eltons Kokainsucht auf einem neuen Höhepunkt angelangt. Angeblich soll es ja Spaß machen, Drogen zu konsumieren. Hatte Elton noch Spaß? „Manchmal machte es Spaß“, gab er zu. „Am Ende aber nicht mehr. Ich hatte ein Haus gemietet und saß alleine im ersten Stock und nahm Koks. Ich verbrauchte drei bis vier Gramm pro Tag. George Harrison versuchte, mir zu helfen, und ich sagte ihm, er solle sich verpissen.“ (47)
    Zweifellos geriet Eltons Leben 1990 immer mehr aus den Fugen. Er wusste, dass er Hilfe brauchte, aber nicht, woher er sie bekommen sollte. Sein Freund Hugh Williams brachte ihn auf den richtigen Weg. Tatsächlich suchte er als erster eine Suchtklinik auf. Eltons erste Reaktion darauf war nicht Mitgefühl oder Unterstützung, sondern blanke Empörung: „Ich wusste nicht, womit ich anfangen sollte. Dann machte Hugh einen Entzug, kurz nach unserer Rückkehr aus Indianapolis. Zuerst war ich total wütend auf ihn. ‚Wie kannst du es wagen, einen Entzug zu machen? Wie kannst du es wagen, gesund werden zu wollen und dein Leben zu ändern?‘ Schließlich entschloss auch ich mich dazu, clean zu werden.“ (48)
    Hugh ging in ein Therapiezentrum in Prescott, Arizona. „Ich besuchte ihn dort“, erinnert sich Elton. „Als ich ankam, bat man mich, drei Dinge aufzuschreiben, die mich an Hugh störten, und er sollte dasselbe über mich tun. Darüber, was wir ändern sollten. Ich wusste, was passieren würde. Ich schrieb etwas auf, ich glaube es war: ‚Er lässt seine CDs überall rumliegen‘ und ‚er ist unordentlich‘, aber mehr fiel mir nicht ein. Wir saßen uns gegenüber, unsere Knie berührten sich, und ich las zuerst meine Liste vor. Dann las er seine vor, und sie war ungefähr eine Seite lang. Er hatte furchtbare Angst, weil er meinen Jähzorn kannte und dachte, ich würde ihm sagen, er solle sich verpissen. Ich saß da und zitterte und sagte mir: ‚Da musst du durch. Du musst dir die Wahrheit anhören.‘ Er sagte: ‚Du bist ein Drogensüchtiger, du hast Bulimie.‘ Alles, was er sagte, entsprach voll und ganz der Wahrheit. Und als er fertig war, sagte ich: ‚Du hast Recht.‘ Es war so mutig von ihm, mir reinen Wein einzuschenken. Ich saß weinend vor ihm und sagte: ‚Okay, ich brauche Hilfe.‘ Und sobald diese drei Worte meinen Mund verlassen hatten, kam meine Seele zu mir zurück. Ich konnte wieder fühlen und wusste, dass es mir von diesem Augenblick an wieder besser gehen würde.“ (49)
    Elton war schon immer ein Extremist, der alles, was er anpackt, mit 150 Prozent Einsatz angeht, ob es sich nun um Drogen, wilde Partys oder das Ordnen seiner CDs handelt. Genauso war es, als er sich entschloss, nüchtern zu werden. Er watete nicht langsam in das nüchterne Leben hinaus, sondern stürzte sich vom Sprungturm hinein.
    Im Juli 1990 begann Elton John einen Entzug. Elton: „Weil ich so organisiert bin, rief ich meinen Arzt an

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