Elton John - Bego, M: Elton John
beim ersten Mal einen so unglaublichen Erfolg damit feierte.“ (39)
Der Aufschwung, den seine Karriere dadurch erhielt, beflügelte ihn, und er verkündete: „Heute sprechen mich Sechsjährige auf dem Flughafen an und krähen: ‚Wir haben König der Löwen gesehen!‘ Das ist großartig, denn schließlich habe ich die Musik ja für die Kids geschrieben.“ (40)
1994 war Elton auch auf dem Album The Glory Of Gershwin zu hören, das die Musik von George und Ira Gershwin feierte. George Martin produzierte, und auf allen Tracks spielte der achtzigjährige Larry Adler Harmonika. Neben Elton wirkten auch Cher, Elvis Costello, Meat Loaf, Carly Simon, Sting und viele weitere Künstler mit. Elton singt darauf „Someone To Watch Over Me“ und „Our Love Is Here To Stay“.
Am 27. November begann eine aus elf Shows bestehende Konzertreihe in der Londoner Royal Albert Hall. Nur „Reg“ am Klavier und Ray Cooper am Schlagzeug. Als sich das Jahr 1994 dem Ende zuneigte, konnte Elton auf ein Nummer-1-Album, enorm erfolgreiche Soloauftritte und eine ausverkaufte Tour mit Billy Joel zurückblicken. Seine Karriere hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Außerdem gab es bereits Pläne, das Label Rocket Records wieder zu beleben und es als „Custom Label“ im Rahmen seines Vertrags mit PolyGram Records neu einzuführen.
Eltons erstes Album, das auf dem reanimierten Rocket-Label erschien, war sein neununddreißigstes und trug den Titel Made In England .
Es wurde im Air Studio im englischen Lyndhurst aufgenommen und läutete erneut große Veränderungen für Elton John ein. Sowohl Greg Penny als auch Elton fungierten als Produzenten. Die Band bestand aus seinen alten Freunden Ray Cooper und Davey Johnstone und wurde verstärkt durch Bob Birtch (Bass), Guy Babylon (Keyboards) und Charlie Morgan (Schlagzeug). Und für vier Tracks – „Believe“, „House“, „Belfast“ und „Cold“ – lud Elton Paul Buckmaster ein, der die Arrangements schrieb und das Orchester dirigierte.
Made In England hat einen unverwechselbaren, vitalen Sound. Elton: „Es spiegelt meinen Drang wider, mich weiterzuentwickeln. Ich bin an einem Punkt meiner Karriere angelangt, an dem ich genauso weitermachen könnte wie bisher. Aber zu viel Gemütlichkeit tut auch nicht gut, man verliert irgendwann den Biss. Ich weiß, dass ich talentiert und clever genug bin, um bis an mein Lebensende Hits zu schreiben und zu singen. Aber ich will Musik machen, hinter der ich voll und ganz stehe.“ (41)
Dies sollte seit langer Zeit das erste Soloalbum ohne Chris Thomas werden. Was steckte hinter dem Produzentenwechsel? Und warum wählte Elton genau diesen Augenblick, um sich selbst als Produzent zu versuchen? „Ich habe bisher nie an der Produktion mitgewirkt“, erklärte er. „Aber dieses Album habe ich gemeinsam mit Greg Penny produziert. Ich habe jeden einzelnen Ton selbst abgesegnet und so lange daran gefeilt, bis ich den Sound hatte, der mir vorschwebte. Auf anderen Alben habe ich oft gesagt: ‚Okay, das passt! Das klingt nicht schlecht.‘“ (42)
Der erste Song des elf Nummern umfassenden Albums ist „Believe“, eine dramatische Ballade darüber, Liebe aufs Spiel zu setzen. Laut Elton spiegelte der Song genau das wider, was er seinem Publikum zu dieser Zeit mitteilen wollte. „Für mich sagt der Track ‚Believe‘ laut und deutlich, dass ich an die Liebe glaube. Religionen können so trennend wirken. In der Theorie klingt alles wunderbar, aber in der Praxis hat Religion destruktive Auswirkungen, sie trennt die Menschen und sät nicht Liebe, sondern Hass. Sie ist mörderisch und korrupt.“ (43)
Große Freude bereitete Elton seine immer noch enge Freundschaft zu Bernie Taupin. Elton bestand darauf, dass Bernie für Made In England nach England ins Aufnahmestudio kam und sie dort gemeinsam alle Tracks erarbeiteten, genau wie früher. Bernie war inzwischen mit seiner dritten Frau Stephanie Haymes verheiratet, und sie zogen gemeinsam ihre beiden Töchter groß. Er lebte im Santa Ynez Valley bei Santa Barbara in Kalifornien und hatte endlich seinen Frieden gefunden.
Als Made In England im März 1995 veröffentlicht wurde, war Elton entschlossen, mit vollem Einsatz dafür zu werben. Also setzte er sich am Erscheinungstag um Mitternacht mit Bernie in den Tower Records Store auf dem Sunset Boulevard von Los Angeles und signierte Alben. Der Einsatz muss sich gelohnt haben, denn in der ersten Woche schnellte das Album auf Platz 13 der Charts im
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