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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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einen klaren Weg vor sich sah, den es sich einzuschlagen lohnte. „Ich wusste ja, dass ich jede Woche gutes Geld verdiente, aber ich fing an, mich nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Ich bewarb mich auf einen Posten als Plattenpromoter bei Phillips Records, so verzweifelt war ich. Aber ich wurde nicht genommen. Dann entdeckte ich eine Anzeige von Liberty Records im New Musical Express , die neue Talente suchten. Damals spielte ich immer noch bei Baldry, aber ich vereinbarte dort trotzdem einen Termin und sagte den Leuten bei Liberty, dass ich glaubte, Songs schreiben zu können – die Musik, nicht die Texte. Dann fragten sie mich, ob ich singen könnte, und ich sagte, na klar. Ich ging in die Regent Sound Studios in der Denmark Street und nahm fünf Titel auf. Da ich in der Band nie sang, konnte ich mich nur an die Nummern erinnern, die ich früher in der Bar des Northwood Hills Hotels gebracht hatte, und spielte daher ein paar Sachen von Jim Reeves ein … ‚I Love You Because‘, ‚I Won’t Forget You‘, ‚He’ll Have To Go‘ … Ich sang sogar ‚Mammy‘. Bei Liberty hatte man die Sachen natürlich kaum angehört, da kreischten gleich alle ‚Nein!‘. Aber irgendjemand wandte ein: ‚Da ist doch dieser Typ aus Lincolnshire, Bernie Taupin, der Texte schreibt.‘ Man zeigte mir ein paar davon, ich sah sie durch und ich fand sie sogar ziemlich gut.“ (3)
    Bernie Taupin war damals ein zerbrechlich wirkender Siebzehnjähriger mit lebhafter Phantasie. Er wurde am 22. Mai 1950 geboren und war auf dem Land, im Grünen aufgewachsen. Literatur begeisterte ihn, er las die Werke von Somerset Maugham, Oscar Wilde und Christopher Isherwood. Auch faszinierten ihn Cowboys, Pioniere und die amerikanischen Südstaaten rund um 1800; Themen, die später immer wieder in seinen Texten auftauchten. Musikalisch war er vom Folksänger Woody Guthrie beeinflusst und von Countrysängern wie Marty Robbins, der mit den Songs „El Paso“ und „A White Sports Coat (And A Pink Carnation)“ berühmt geworden war. Bernies Lieblinge in der damals aktuellen Rockszene waren unter anderem Jimi Hendrix und Bob Dylan.
    Taupin berichtet: „Im Gegensatz zu Elton wuchs ich in einer sehr ländlichen Gegend im Norden Englands auf, in Lincolnshire. Mein Vater war Farmer, aber meine Mutter hatte eine gute literarische Bildung, weil mein Großvater Universitätsprofessor gewesen war. Sie hielt mich an zu lesen, und ich las unglaublich gern epische Gedichte. Mein Interesse an der Musik begann, als ich anfing, Radio zu hören, ­insbesondere den amerikanischen Militärsender AFN. Zuerst begeisterte ich mich für Skiffle. Da gab es diesen Typen, Lonnie Donegan, der die ganzen tollen Songs von Leadbelly und Woody Guthrie coverte. Zu Anfang glaubte ich, Donegan hätte sie selbst geschrieben, diese großen Songerzählungen wie ‚John Henry’s Hammer‘. Dann entdeckte ich Musiker wie Johnny Horton und Johnny Cash, die in ihren Songs ganze Geschichten erzählten. Es war eine Kombination aus den Geschichten und Folk Music, weil Folk eben auch immer dieses erzählerische Element hatte.“ (4)
    Ein Schlüsselelement für Taupins Erfolg als Songwriter war die Tatsache, dass jeder seiner Texte eine Geschichte zu erzählen schien oder zumindest eine Szene umriss. Ob er über Gefühle oder über Geschehnisse schrieb, seine Worte nahmen den Hörer stets mit auf eine Reise. „Mich faszinierten lange, epische Gedichte, Coleridge und solche Sachen, so wie sich viele andere junge Leute für Popmusik begeisterten. Ich liebte Geschichten. Eine Geschichte zu schreiben und die musikalisch umsetzen zu lassen, das war eine wundervolle Vorstellung. Dann war ich besessen von jeder Form von Americana, und von dort war es ein natürlicher Schritt zu Country Music und Sängern wie Woody Guthrie, der die amerikanische Gesellschaft dokumentierte“, erklärte er. (5)
    Taupin hatte zur gleichen Zeit wie Elton auf die Anzeige im New Musical Express geantwortet, aber zunächst einmal kalte Füße bekommen. „Die Anzeige hatte ich auch gesehen“, erklärte Bernie. „Es war 1967, und ich hatte schon eigene Gedichte verfasst. Es waren psychedelische Sachen, es ging um ‚canyons of your mind‘ und so. Ich spielte kein Instrument, das kann ich bis heute nicht, aber ich höre beim Dichten Melodien in meinem Kopf. Also schrieb ich einen Brief, in dem stand, dass ich jemanden bräuchte, der meine Texte mit Musik versah! Abgeschickt habe ich ihn aber nicht, sondern weggeworfen.

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