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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Meine Mutter fischte ihn jedoch aus dem Papierkorb und gab ihn in die Post.“ (6)
    Die Briefe der beiden Nachwuchskünstler führten für beide zu unerwarteten Ergebnissen. Elton bewarb sich auf die Stelle und fiel im Vorstellungsgespräch durch, weil er keine Texte verfasste. ­Bernie bewarb sich ebenfalls und wurde nicht genommen, weil er keine Musik schrieb. Bis man auf den Gedanken kam, die beiden zusammenzuspannen, um so das komplette Paket zu bekommen. Eines der erfolgreichsten Songwriterteams des 20. Jahrhunderts war geboren.
    „Ich traf Bernie über diese Stellenanzeige“, sagte Elton. „Eine Plattenfirma hatte sie aufgeben: ‚Talente gesucht: Liberty Records‘. Bernie hatte sich auch beworben, und ich sprach mit einem gewissen Ray Williams, der uns dann schließlich auch zusammenbrachte. Ich sagte damals: ‚Hey, ich glaube schon, dass ich Songs schreiben kann, nur mit den Texten hapert es.‘ Bernies Brief lag noch auf seinem Schreibtisch, und deswegen sagte Ray: ‚Hier, dieser Typ schreibt Texte.‘ Und das war’s. Bernie hörte später ein paar Sachen, die ich so machte, und sie gefielen ihm. Und als ich fragte: ‚Meinst du, wir sollten uns zusammentun?‘, sagte er: ‚Ja.‘ Wir unterschrieben schließlich bei Dick James Music. Der Verlag garantierte uns zehn Pfund die Woche, die dann mit den tatsächlichen Tantiemen verrechnet wurden, und als ich den Vertrag in der Tasche hatte, stieg ich bei der Band aus, bei der ich bis dahin gespielt hatte.“ (7)
    Bernie erinnert sich: „Wir lernten uns im Juni oder Juli 1967 kennen, über die berühmte Anzeige im New Musical Express . Sie stammte von einer Plattenfirma namens Liberty Records, die sich gerade von EMI lösen wollte. Sie suchten Komponisten, Texter, Produzenten, neue Talente. Ich hatte in Nordengland schon eine Reihe von Jobs ausprobiert und war ähnlich wie Elton ziemlich verzweifelt. Als ich die Anzeige sah, dachte ich, da ich ja Gedichte schrieb, könnte ich es einmal als Songtexter versuchen. Ich hätte damals nie gedacht, dass sich irgendwas daraus entwickeln könnte.“ (8)
    Leider kamen Bernie und Elton nicht zusammen, um gleich als erstes „Bennie & The Jets“ zu schreiben und damit über Nacht berühmt zu werden. Nach dem ersten Treffen folgte eine Reihe fruchtloser Versuche, bevor sich endlich der Erfolg einstellte. Elton unterlegte als erstes einen von Bernies Texten mit seiner Musik und spielte ein Demo ein. Der Titel hieß „Scarecrow“.
    Damals stand Psychedelia in voller Blüte, Bands wie Strawberry Alarm Clock („Incense And Peppermints“) oder die Electric Prunes („I Had Too Much To Dream Last Night“) sorgten für Furore und Songs wie „Pictures Of Matchstick Men“ von Status Quo und „Whiter Shade Of Pale“ von Procol Harum wurden Hits. Der Erfolg war umso größer, je verrückter das Image war. Taupin erklärte: „Man darf nicht vergessen, es war 1967, der Höhepunkt der Flower-Power-Zeit und der Hippies. Die Beatles hatten Sgt. Pepper veröffentlicht und die Stones Their Satanic Majesties’ Request . Es wimmelte vor ‚flowers of your mind‘ oder ‚elephant’s gardens‘, und da ich damals absolut empfänglich für alles war, was rund um mich herum geschah, verfasste ich sofort sechs grauenhafte Texte, furchtbar aufgeblasen und scheußlich, mit Titeln wie ‚Swan Queen Of The Laughing Lake‘ oder ‚Year Of The Teddy Bear‘ und so. Ich dachte: ‚Damit wird’s schon klappen‘, und ich schickte sie diesem Ray Williams. Ich dachte nicht im Traum daran, dass ich überhaupt eine Antwort bekommen würde, aber ein paar Wochen später kam ein Brief, in dem stand: ‚Wir finden Ihr Material sehr interessant. Wir wissen allerdings nicht, was wir mit Texten allein anfangen sollen.‘ Songwriter schrieben damals eben einfach ihre eigenen Songs, und die Worte fielen ihnen ein, sobald sie die Melodie hatten. Es war eine ungewöhnliche Situation, aber sie waren offenbar beeindruckt.“ (9)
    Elton fiel es zunächst nicht immer leicht, etwas aus Bernies Texten zu machen. „Ganz am Anfang schrieb er ganz selten in Reimform“, berichtete Elton. „Es gab um die 115 Zeilen, und ich fragte mich, wo zum Teufel fange ich da bloß an? Aber nachdem ich mich ein bisschen eingewöhnt hatte, war es gar nicht so schwer. Damals waren die Songs noch wesentlich komplexer, weil Taupin eben nicht im typischen Strophe-Refrain-Muster schrieb.“ (10)
    Schließlich lernten sich die beiden dann doch kennen. Elton: „Nachdem man uns

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