Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
Vom Netzwerk:
in Großbritannien in die Läden kam. Als ich London verließ, war ‚Stoned Love‘ noch auf Platz eins. Ihr könnt euch vorstellen, wie aufgeregt ich war, als ich nicht nur eine Vorabkopie ihres neuen Albums bekam, sondern von Jean, Mary und Cindy auch noch gebeten wurde, diesen Text zu schreiben. (Ich hatte das Gefühl, jetzt hätte ich es wirklich ‚geschafft‘.) Die Platte gefällt mir natürlich sehr, und es freut mich, dass die Supremes heute überwältigender und besser denn je klingen.“ (9) Eltons Liebeshymne an die Supremes war genau der richtige Touch für Touch, zumal Elton und Cindy Birdsong schon seit der Zeit, als sie noch bei den Bluebelles war und er noch als unbekannter Pianist bei Bluesology spielte, miteinander befreundet waren.
    Am Tag, bevor Elton, Bernie und die Band zu einer sechswöchigen Amerika-Tournee aufbrachen, präsentierte DJM das Album Tumbleweed Connection im Londoner Revolution Club. Zwischen hors d’oeuvres wie Honigmelone und Chicken Wings in Sahnesauce hielt Bernie eine kleine Rede vor den versammelten Pressevertretern und Insidern aus dem Musikgeschäft. Elton trug einen langen Mantel aus glänzendem, schwarzem Plastik und rote Stiefel. An den Kragenaufschlag des Mantels hatte er einen Clownskopf geheftet, der aufleuchtete, wenn man an einem kleinen Bändchen zog. Elton tat das öfters, um etwas Aufmerksamkeit zu erregen. Seitdem war er fest entschlossen, um jeden Preis dafür zu sorgen, dass er einen unvergesslichen Eindruck auf sein Publikum machte, ganz gleich, wie verrückt er sich dafür anziehen musste.
    Zu seiner Verteidigung brachte er an: „Jagger und Lennon zeigen einem doch, dass das normale Leben nur langweilig ist. Auf der Bühne richtig ausgeflippt zu sein, gehört für mich dazu, das muss so sein, weil ich normalerweise ein ziemlich stiller Typ bin.“ (10)
    Als er bei seiner Party im Revolution Club selbst das Mikrofon ergriff, erklärte Elton, er sei froh, mit dem Album eine neue Richtung eingeschlagen zu haben. „ Tumbleweed Connection ist total funky geworden. Wartet nur, bis ihr die Klamotten seht, die ich auf der dazugehörigen Tour tragen werde. Ich bin froh, dass die Platte hinter uns liegt. Ich sollte wieder eine mit Orchester aufnehmen, aber ich beharrte darauf, jetzt erst einmal mit Country weiterzumachen. Die nächste wird wieder eher klassisch und üppig arrangiert werden.“ (11)
    In Großbritannien erschien Tumbleweed Connection am 30. Oktober 1970, und alle waren von der Platte begeistert. „Es ist genauso geworden, wie ich gehofft habe, nämlich unglaublich“, sagte Gus Dudgeon. „Elton und Bernie hatten schon eine Reihe von Songs geschrieben, und wir beschlossen, dass wir mit dem Format diesmal nicht ganz so streng sein würden. Oft nahmen wir vier, fünf Titel an einem Tag auf, und manchmal verwarfen wir sie anschließend alle wieder, manchmal setzten wir uns am nächsten Tag noch einmal daran. Zum Beispiel spielten wir ‚Come Down In Time‘ einmal mit einer Rhythmusgruppe ein, merkten dann aber, dass das nicht passte. Dann ließen wir uns von Paul Buckmaster ein ganzes Arrangement für den Song schreiben. Wir gingen ziemlich planlos an die Aufnahmen heran, und wir nahmen einige Titel auf, die wir dann später gar nicht verwendeten oder die auf B-Seiten landeten. Bei ‚Country Comfort‘ arbeiteten wir mit einem Typen namens Pete Robinson zusammen, einem Freund von Paul, der das Klavier übernahm, während Elton in den Niederlanden gerade in einer Fernsehshow auftrat. Wir hatten nicht gewusst, dass Elton erst sehr spät zu der Session würde kommen können, aber wir hatten schon einige Studiomusiker gebucht, deswegen wollten wir nicht absagen; das wäre teuer geworden. Drei Songs nahmen wir daher ohne Elton auf.“ (12)
    Elton ärgerte dieser Umstand allerdings sehr. „Als wir Tumbleweed einspielten, hatte sich der große Erfolg noch nicht eingestellt, und daher waren wir gezwungen, die Kosten möglichst niedrig zu halten. Ich war in Holland, als ‚Country Comfort‘ entstand, zunächst mit Pete Robinson. Als ich zurückkam, spielte ich den Part noch einmal ein und legte ihn als Overdub über den von Pete. Wenn ich mir das heute anhöre, finde ich es grässlich. Als die Platte fertig war, spielten wir sie einmal Muff Winwood vor, der bei Taupin und mir um die Ecke wohnte, und Muff meinte, dass es eine tolle Platte, ,Country Comfort‘ aber ätzend sei. Damals waren wir von unserem Werk gerade so vorbehaltlos begeistert, dass uns

Weitere Kostenlose Bücher