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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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einmal solche Ablenkungen konnten Elton aus seiner Schmollecke holen.
    Dem New Musical Express sagte Elton später: „Von all dem Stress, den wir hatten, einmal abgesehen, war Kingston eine ganz inspirierende Umgebung für das Songwriting. Allein deswegen fand ich es dort toll, aber auch wegen der Musik, die überall an den kleinen Buden an der Straße, die Platten verkauften, aus den Boxen drang. Die einzige andere Unannehmlichkeit war die Tatsache, dass ich mir auf irgendeiner Klobrille Sackratten eingefangen habe – das könnt ihr ruhig schreiben, wenn ihr euch das traut!“ (5)
    Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, kam schließlich in Gestalt eines großen, schwarzen Insekts. Elton berichtete entsetzt: „Plötzlich krabbelte dieser locker drei Meter lange Tausendfüßler auf mir herum! Ich flüchtete voller Panik in den Speisesaal, nur mit einem Bettlaken bekleidet.“ (6)
    Ob es nun am karibischen Voodoo, schlechten Vibes oder was auch immer lag, der Ausflug auf die Insel erwies sich in jeder Hinsicht als Missgriff. Elton nahm seine Begegnung mit dem riesigen Tausendfüßler als Zeichen dafür, dass er dem Jamaika-Ausflug ein Ende setzen sollte. Die Band packte ihre Sachen und reiste wieder ab. Leider verlief der Abschied nicht so reibungslos wie erhofft: Als Streit über die Zahlung für die Hotelzimmer ausbrach, beschlagnahmten die Behörden die geliehenen Fahrzeuge der Musiker. Taupin erinnerte sich später: „Wir waren nie wieder in unserem ganzen Leben so glücklich, irgendwo rauszukommen.“ (7) Das einzig Gute, das der Jamaika-Trip mit sich brachte, war der neue Song „Jamaica Jerk-Off“, bei dem Taupin sich von den jüngsten Abenteuern hatte inspirieren lassen.
    Von Jamaika aus flogen Elton und die Band nach New York, und dort erfuhren sie, dass das Château d’Herouville unerwartet frei geworden war. Da ein großer Teil der Songs für die neue Platte bereits fertig geschrieben war, würden sie, wenn sie sich wieder dort eingerichtet hatten, gleich mit den Aufnahmen anfangen können. Dementsprechend schnell wurde alles für die Weiterreise nach Frankreich arrangiert. Um den Entstehungsprozess des neuen Werks für die Nachwelt festzuhalten, lud Elton Bryan Forbes ein, die Band mit seiner Kamera zu begleiten und einen Dokumentarfilm zu produzieren.
    Nie zuvor waren Elton und seine Truppe so froh über die geordnete Umgebung des Châteaus gewesen, und nie hatte die französische Landschaft beschaulicher und attraktiver gewirkt. Elton wurde nun wieder mit Croissants statt von Tausendfüßlern geweckt, und das war für alle Beteiligten höchst angenehm.
    Der Zauber der alten Wirkungsstätte machte sich prompt bemerkbar, und Elton kamen zahlreiche Ideen für weitere Songs: „Das Komponieren ist für mich etwas sehr Persönliches, und meistens mag ich es nicht, wenn mir jemand dabei zusieht, aber dieses Mal habe ich im Beisein der anderen geschrieben. Die Band hatte die Instrumente im Frühstückssalon des Châteaus aufgebaut, und ich saß in einer Ecke am E-Piano. So nahm das Album allmählich Form an. Es war ein sehr organischer Prozess. Wir haben gejammt, bis es komplette Songs zu den Texten gab. Jeder, der dabei war, beteiligte sich, ganz intuitiv.“ (8)
    Einer der Songs bereitete Elton und der Band jedoch eine Menge Probleme. „‚Saturday Night’s Alright For Fighting‘ kam live immer toll rüber“, berichtete Elton, „aber es war ganz schwierig, die Dynamik und die Energie im Studio einzufangen. Es war ein harter Rock-Song, und wir hatten schon in Jamaika versucht, den Titel einzuspielen; da geriet er sehr wild und verrückt. Stundenlang hatten wir zu viert als Band daran herumgeschraubt. Er lief uns davon, wurde immer schneller oder verwandelte sich in ein wildes Durcheinander. Am Schluss sagte ich schließlich: ‚Okay, ihr drei spielt dieses Miststück und ich singe dazu, das Klavier nehmen wir dann später auf.‘ Zuvor hatte ich immer versucht, den Text während des Klavierspielens zu singen, aber nun stellte ich mich ans Mikrofon, wie die meisten Sänger es tun, und das funktionierte. Ich konnte mit den Armen herumwedeln und richtig ausflippen. Und dabei war das zu einer Zeit, als ich noch keine Drogen nahm!“ (9)
    In den Interviews, die er im Vorfeld der neuen Platte gab, ließ er durchblicken, dass er sich durchaus hohe Ziele gesteckt hatte. „Wir haben bereits eine ganze Reihe von Songs fertig geschrieben – ‚Candle In The Wind‘, ‚Goodbye Yellow Brick Road‘

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