Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
Vom Netzwerk:
nie gewesen war.
    Dass Elton und John Reid ihre ganze Energie auf jemanden wie Kiki konzentrierten, war wenig verwunderlich. Sie war bei Motown gewesen, als John Reid das Londoner Büro geführt hatte, und der Manager war davon überzeugt, dass es Rocket Records gelingen würde, Kiki Dee zum großen Mainstream-Superstar aufzubauen, auch wenn ihm das mit Motown nicht vergönnt gewesen war.
    Angela Bowie erinnert sich: „Sie war in London total angesagt. Jeder stand auf Kiki Dee. Ich hielt sie für eine sehr gute Songwriterin, und sie war auch Schauspielerin. Alle fanden es toll, wie ultra- und multi-talentiert sie war. Ich glaube auch, dass alle, die auf sie standen, ein gewisses Faible für die schwule Kultur hatten. Selbst David Bowie, der sich für den großen Macker hielt, fand Kiki Dee echt klasse.“ (15)
    Loving And Free war Kiki Dees erste Platte auf Rocket. Elton zufolge wurde sein Label von MCA Records, die den Vertrieb in den USA übernommen hatten, zunächst sehr gefördert. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er MCA bei jeder Gelegenheit schlecht machte. Gegenüber der Zeitschrift Phonograph Records erklärte er: „Finanziell bekommen wir gute Unterstützung, keine Frage. Aber die Promoter bei MCA brauchen alle einen Tritt in den Hintern, und den werden sie auch kriegen. Die erste Welle der Begeisterung war ja schön, aber damit verkauft man keine Platten.“ (16)
    Zu den Leuten, die Elton für das Label angeheuert hatte, zählte auch sein alter Freund Tony King, der ihn noch aus den Zeiten kannte, in denen er als Reggie Dwight sein Geld als Sessionmusiker verdient hatte. Tony hatte zwischenzeitlich für das Beatles-Label Apple gearbeitet, bis er, wie er es formulierte, „auf John Reids Drängen hin Teekocher bei Rocket Records wurde“. (17) Sein offizieller Titel lautete Labelmanager.
    Nach der Rolle gefragt, die John Reid in seinem Leben spielte, erläuterte Elton: „Er hat sich immer schon um meine Angelegenheiten gekümmert. Dick James weiß nicht einmal im Ansatz, was Management bedeutet. John hat früher den britischen Motown-Ableger geleitet. Er weiß sehr gut mit mir umzugehen, er kann auch meine Launen auffangen; ich neige zu ziemlich starken Stimmungsumschwüngen. Er weiß, was ich am Besten tun sollte, und er hat sehr gute Verträge für mich ausgehandelt – was sehr wichtig ist, denn ich habe vom Geschäft keine Ahnung. Ich brauche eine starke Hand – manchmal neige ich dazu, ein bisschen aus dem Ruder zu laufen.“ (18)
    Im Juli 1973 erreichte die vorab aus Goodbye Yellow Brick Road ausgekoppelte Single „Saturday Night’s Alright For Fighting“ mit Platz 12 ihre höchste Chartnotierung in Großbritannien.
    Am 15. August startete Elton in Mobile, Alabama, seine nächste US-Tournee. Die größte, aufwändigste, extravaganteste Show dieser Konzertreihe fand dabei am 7. September in der Hollywood Bowl vor 25 000 Zuschauern statt. Es sollte das größte Spektakel aller Zeiten werden, und Elton wollte, dass das jeder erfuhr. Es passte gut, dass dieses Großereignis in der Hollywood Bowl über die Bühne ging, denn die Bilder der großen Kinometropole spielten im Konzert und auch auf dem neuen Album eine große Rolle. Bei den Gigs wurden bereits vier Songs von Goodbye Yellow Brick Road live vorgestellt.
    Über seine extravagante Show sagte Elton damals: „Es wird ein wenig mehr in Richtung Liberace oder Busby Berkeley gehen, allerdings nicht, was die Kleidung betrifft. Ich hätte gern neun Klaviere auf der Bühne, eine Kaskade aus Klavieren, um einen richtig großen Auftritt zu inszenieren, wenn ich auf die Bühne komme. Ich will dem Publikum richtig etwas bieten. Bands, die einfach nur rumstehen und aussehen, als ob sie fünf Jahre lang irgendwo in Big Sur verschimmelt wären, finde ich ziemlich blöd. Ich würde nie in Jeans auftreten.“ (19)
    Woher hatte Elton die Idee zu einem derartigen Bühnenspektakel? Alice Cooper glaubt, seine eigene Show sei ein großer Einfluss gewesen: „Als Elton das erste Mal in Los Angeles auftrat, kam er einfach mit seiner Band auf die Bühne und setzte sich ans Klavier. Er saß da, spielte und sang. Dann erlebten er und Bernie Taupin 1970 eines unserer Konzerte in der Hollywood Bowl. Sie saßen in der ersten Reihe, und ich erinnere ich mich noch gut an ihre Gesichter. Als Elton die ganzen Theaterelemente sah, die bei uns damals mit dazugehörten, blitzten seine Augen auf. Er merkte, wie eine gute Rockshow aussehen konnte – komplett mit Lichteffekten,

Weitere Kostenlose Bücher