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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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absprechen können, den Damm kleiner zu bauen, bevor es zu spät war.«
    Palbur schüttelte den Kopf.
    »Der Goldrausch hat Naplus den Rest seines Verstandes geraubt. Er ist besessen und betrachtet jeden, der sich ihm in den Weg stellt, als Feind. Mit ihm ist nicht zu reden.«
    Elwin überlegte laut. »Der See ist riesengroß. Die Orlanden müssen viel Erfahrung haben, sonst würde die Kraft des Wassers den Damm wegspülen.« Er blickte zu Groohi, der zustimmend nickte. »Kann es sein, dass ihnen jemand beim Bau geholfen hat?«
    Palbur sah ihn lange an, dann erklärte er: »Ich weiß nicht, ob sie fremde Hilfe haben.«
    Er hob eine Pfote und fuhr ausholend durch die Luft. »Als wir sahen, dass sie unser Dorf bedrohen, haben wir sie beim Bau des Damms behindert, so gut wir konnten. Wir zerstörten in der Nacht, was sie am Tag errichtet hatten und nahmen ihr Werkzeug mit. Die Banditen benötigten jeden Mann im Bergwerk und hatten nicht genug Wachen. Dann marschierte mit den Starks ein Heer Krieger in ihr Lager. Ab diesem Tag waren wir ihnen hilflos ausgeliefert. Diese Banditen sind vom Goldfieber befallen. In ihrer Gier lassen sie sich durch nichts aufhalten.
    Einer unserer Läufer begegnete einst einem Wanderer, der ihm weissagte, wir seien ein verlorenes Volk. Überall, wo die Orlanden eingefallen waren und nach Gold gesucht hatten, seien ganze Völker zugrunde gegangen. Wir sollten rasch weiterziehen und an einem anderen Ort unser Dorf errichten«. Palbur legte die Pfoten wieder übereinander und sagte mit leiser Stimme: »Die Orlanden wissen, wie man Dämme baut und Völker zerstört!«
    Groohi strich sich mit der Hand über das Kinn. »Du sagst, sie lassen tagsüber Wasser ab. Wie machen sie das?«
    »Erkläre es ihnen, Sina«, antwortete Palbur und lehnte sich erschöpft auf dem Stuhl zurück.
    »Im Damm ist eine tiefe Rinne, durch die das Wasser zum Bergwerk abfließt. Abends legen sie Holzbalken hinein, versperren so dem Wasser den Weg und stauen es auf. Über Nacht füllt der Bach den See. Am nächsten Morgen heben sie den ersten Balken heraus. Das Wasser fließt zum Eingang des Berges, wo sie das Gold waschen. Fällt der Wasserstand im See, heben sie das nächste Stück Holz heraus.«
    Groohi schlug sachte mit einer Hand in die andere. »Zerstört die Rinne«, sagte er grinsend, »das Wasser fließt ab, das Dorf ist wieder frei und euer Problem gelöst.«
    Sina schüttelte den Kopf: »Wenn das so einfach wäre! Der Damm ist bewacht, ein paar Männer arbeiten ständig daran. Wir haben es ja versucht.« Sie verstummte und blickte mutlos auf den Boden.
    Palbur seufzte tief auf und sagte mit zittriger Stimme: »Meine lieben Freunde, ihr könnt nichts tun. Uns bleibt keine andere Wahl als ein neues Dorf zu errichten. Läufer sind bereits unterwegs. Sobald sie zurück sind und einen guten Platz gefunden haben, brechen wir auf.« Schwer atmend fügte er hinzu: »Richtet Königin Mala meine besten Grüße aus.«
    Sina stand auf und streichelte ihrem Großvater mit einer Pfote sanft über den Rücken.
    »Ich bin alt und muss mich jetzt hinlegen«, sagte er deutlich erschöpft.
    Groohi und Elwin erhoben sich. Zwei Haromos halfen Sina und führten Palbur in ein erhöhtes, liebevoll aus Zweigen geflochtenes Bett mit einer dicken Lage Heu. Schließlich sorgten sich zwei jüngere Haromo-Frauen um ihn, die anderen Bewohner kehrten entmutigt zu ihren Plätzen zurück.
    Völlig außer Atem stürzte ein Läufer der Haromos in die Höhle. Stimmen wisperten, jemand zeigte auf Sina.
    »Bist du dir sicher?«, fragte sie laut, nachdem er ihr eine Nachricht zugeflüstert hatte.
    »Kein Zweifel«, antwortete der Läufer ebenso deutlich.
    Sina sah Elwin und Groohi an.
    »Wir haben die Adler gefunden. Die Starks halten sie in einem steinernen Schuppen gefangen. Mindestens ein Dutzend Starks stehen dort Wache.«

Maldena
    Palbur hatte die Nachricht des Läufers mitgehört. Er wollte aufstehen, zwei Haromos halfen ihm.
    »Nehmt eure Pfoten weg!«, schimpfte Palbur im Bett sitzend, »ich komme allein zurecht.« Murrend traten die Haromos zur Seite. Er sah Groohi und Elwin an.
    »Ich kann nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass die Adler noch leben. Wir haben durch diese …«, er suchte nach Worten, »diese ganze Sache euer Leben gefährdet. Es tut mir aufrichtig leid. Befreit die Tiere und reist so schnell wie möglich nach Hause.«
    Sina wollte sprechen, aber Palbur ließ sie nicht zu Wort kommen.
    »Sina hat euch in Schwierigkeiten

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