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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Pause und sagte dann: »Lasst uns weitergehen.«
    »Mach dir keine Sorgen um die Vögel«, beruhigte Groohi Elwin, der vor ihm ging. »Adler sind die Könige der Lüfte. Manche sagen, die haben so viele Leben wie eine Katze.«
    Elwin zuckte mit den Schultern.
    »Wir wissen nicht, wo sie sind. Ich hoffe, die Orlanden haben sie nicht gefangen oder ihnen Schreckliches angetan.«
    Groohi schwieg, griff in die Jackentasche und biss erneut in die Möhre. Sina führte die Gruppe auf einem Pfad zwischen zwei hohen Fichten hindurch. Auf einmal blieb sie stehen.
    »Siehst du sie?«, flüsterte sie Genor zu, der neben ihr stand.
    Er blickte aufmerksam auf die Bäume weiter oben im Berg und schüttelte den Kopf. Sina kniete sich hin, hob einen losen Stein auf und schlug damit zweimal auf einen größeren. Das Signal schreckte zwei Krähen auf, die sich mit wenigen Flügelschlägen in die Luft erhoben und elegant den Berg hinunterglitten. Sina blickte auf die Bäume und gab noch einmal ein Signal.
    Diesmal schaute ein Haromo zu ihnen herab. Mit beiden Pfoten hielt er seine langen Ohren auf den Kopf gedrückt. Als er Sina erkannte, senkte er seine Pfoten und stieß einen kurzen Pfiff aus. Einen Augenblick später traten vier Haromos in hellgrünen Hosen und Jacken hinter den Bäumen hervor und musterten die Neuankömmlinge. Lebhaft flüsterten sie miteinander.
    »Folgt mir!«, sagte Sina und winkte mit ausgestrecktem Arm über den Kopf nach vorne. Mit schnellen Schritten eilte sie hinauf.
    »Habt ihr geschlafen?«, knurrte sie den Wachposten an. »Ich musste zweimal Signal geben. Wir hatten vereinbart, wer müde ist, lässt sich ablösen. Ich erwarte, dass ihr euch daran haltet, wachsam seid und nicht unsere Sicherheit gefährdet.«
    »Wir passen auf«, rechtfertigte sich ein Wachmann. »Du weißt doch, kein Orlande kann leise gehen. Wir hören sie immer und rechtzeitig.« Die Wächter traten zur Seite und ließen die Gruppe passieren.
    »Wer sind die?«, fragte ein anderer und deutete mit dem Kopf auf Elwin und Groohi.
    »Zwei, die offensichtlich leise gehen können, obwohl einer von ihnen ständig Krach macht«, wetterte Sina.
    Neugierig betrachteten die Haromos die Fremdlinge und blieben in sicherem Abstand stehen.
    »Seht, der große Dicke hat kein Fell auf dem Kopf«, beschrieben sie Groohi.
    »Und ein Bär mit Schlappohren!«, stammelten sie über Elwin. Der riss die Ohren hoch und grinste. Zwei Haromos, die neben ihm standen, machten hastig einen Schritt zurück.
    Sina blieb vor einem dunklen, beinahe runden Loch im Berg stehen.
    »Hier ist der Zugang zu unserem Unterschlupf«, erklärte sie und deutete mit der Pfote auf das Loch.
    In dem Moment eilte ein Haromo herbei. Mit beiden Pfoten hielt er einen kleinen Korb fest vor die Brust gedrückt, als wollte er einen Schatz beschützen. Er grüßte und stieg hastig in die Öffnung im Berg. Sina lächelte knapp.
    »Seht ihr diese Steine dort?«, fragte sie und deutete mit der Pfote auf einen dunkelgrauen Stapel, der direkt neben dem Eingang lag. »Bei Gefahr verschließen die Wachleute damit den Zugang.«
    »Ihr versperrt die Höhle von außen?«, fragte Groohi erstaunt.
    »Ja. Bei Gefahr stapeln die Wachen schnell die Steine auf und bedecken sie zusätzlich mit Ästen und Laub. Niemand vermutet dahinter unser Lager.«
    »Das dauert aber eine Weile, bis die Wachen den Eingang verschlossen haben«, bemerkte Groohi.
    »Daher sollen sie aufpassen«, murrte Sina.
    »Und die Wachleute? Was geschieht mit denen?«
    »Die flüchten in kleine Höhlen in der Nähe und suchen dort Schutz! Jeder für sich allein. Sollten die Starks eine Wache festnehmen, haben wir noch immer die anderen Leute. Achtet auf eure Köpfe und folgt mir.«
    Vor ihnen lag der Eingang zu einer finsteren Höhle.

Palbur
    Die Höhle war größer, als Elwin sie sich vorgestellt hatte. Kaum waren sie durch den schmalen Zugang geschlüpft, öffnete sich ein breiter Gang. Sogar Groohi konnte hier stehen. Allerdings führte der Gang nicht nach unten in den Berg, wie Elwin dachte, sondern stieg leicht an. Grün glimmende Lichter wiesen den Weg.
    »Wir haben die Wände mit Leuchtkäfern markiert«, erklärte Sina. »Die Käfer sind flugunfähig, daher tragen wir sie zum Fressen immer nach draußen. Sie helfen uns mit ihrem Licht, und wir beschützen sie vor gefräßigen Vögeln.«
    Die Gefährten folgten ihr tiefer in den Berg hinein. Stimmen von Erwachsenen und Kindern drangen durch den Gang, dazwischen das Klappern

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