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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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immer ohne fremde Hilfe bestanden. Wir werden auch diese Banditen überleben.«
    Sina war wütend. »Du sprichst von Vertrauen? Unser Volk und ich haben dir immer vertraut. Aber schau dich doch um, wo und wie wir nun leben. In dieser verfluchten Höhle, diesem erbärmlichen Versteck. Ich musste etwas tun, damit wir nicht alle zugrunde gehen.«
    »Sina! Sprich nicht in diesem Ton zu mir. Glaubst du, ich bin ein alter trotteliger Mann, der nicht weiß, was hier geschieht? Ich habe oft überlegt, Königin Mala um Hilfe zu bitten. Nun hast du es getan und jetzt siehst du, was du erreicht hast. Die Banditen jagen jetzt nicht nur uns, sondern auch die Fremden. Sie werden sich an uns rächen und keine Ruhe geben, bis der letzte Haromo gestorben oder vertrieben ist. Nennst du das Hilfe?«
    »Ich hatte gehofft, Königin Mala kommt selbst. Wie sollte ich wissen, dass sie die zwei mit fliegenden Ungeheuern schickt«, murmelte Sina und vergrub ihr Gesicht in den Pfoten.
    Palbur wandte sich den Gästen zu.
    »Verzeiht bitte, dass wir unseren Streit in eurem Beisein austragen. Sina kämpft für unsere Freiheit. Es ist das Recht der Jugend, übereifrig und unüberlegt zu handeln. Ich kann es ihr nicht verübeln, vermutlich hätte ich es genauso getan.« Er machte eine kleine Gedankenpause.
    »Unser überflutetes Dorf habt ihr bereits gesehen, und wie mir Läufer berichteten, auch diese Banditen.« Er lächelte. »Man sagte mir, die ganze Meute war auf den Beinen und sucht noch immer nach euch. Ihr habt sie heute in große Aufregung versetzt. Das war erstklassig! An diesen Morgen werden die Gauner noch lange denken.«
    Groohi nickte.
    »Nicht nur die werden lange an den heutigen Tag denken«, meinte er bissig. »Aber nun sag schon: Was ist hier eigentlich vorgefallen?«
    Die Haromos zuckten wie abgesprochen zusammen. Groohis kräftige Stimme klang für ihre Ohren bemerkenswert tief und seine Aussprache war ihnen fremd.
    »Weshalb habt ihr nichts gegen die Halunken unternommen?«, hakte Groohi nach.
    »Nichts unternommen?«, giftete Sina, aber ihr Großvater hob eine Pfote und sie schwieg.
    Palbur blickte Groohi an, musterte ihn von Kopf bis Fuß, dann sagte er: »Du bist ein Troll, habe ich recht?«
    Groohi nickte und schmunzelte.
    »Hätten wir in unserem Volk viele Kämpfer deiner Größe und Stärke, dann wäre das niemals geschehen. Aber schau uns an, wir sind zu schwach. Wisst ihr, vor langer Zeit waren unsere Vorfahren Hasen. Dann trennten sich die Linien, die Hasen blieben wie ihr sie kennt, aber die Haromos lernten sprechen, gingen aufrecht, begannen Hütten zu bauen. Wir haben viele Vorteile gegenüber den ›normalen‹ Hasen, die ihr so kennt«, er betonte normale, »leider sind wir nicht stärker als sie.«
    »Aber schlauer!«, widersprach Sina.
    Palbur beachtete sie nicht und begann zu erzählen. »Eines Tages durchstreiften ein paar Orlanden unser Gebiet. Sie lebten im Osten Maledonias und waren auf dem Weg nach Westen. Die Männer kamen vom Weg ab, irrten tagelang herum und trafen zufällig auf unser Dorf. Sie sagten, sie würden sich für das Gestein der Berge interessieren.
    Wir mochten deren Anführer nicht, denn er tat so, als gehöre alles ihm. Wir wollten die Bande so schnell wie möglich wieder los sein. Ich sagte ihm, für einen Mann seiner Klasse sei hier nichts zu finden. Seine Männer sahen sich dennoch um und entdeckten unterhalb unseres Dorfes eine kleine Grube. Wir kannten den Platz auch, dort lagen die für uns wertlosen Gelbsteine.
    Die Orlanden nannten die Steine Gold und waren wie besessen von diesem Fund. Sie riefen ihren Chef, und ehe wir uns versahen, blieb die ganze Bande da und riss Stein um Stein aus dem Berg.« Zur Bestätigung seiner Worte sah er Sina an, die noch immer vor Wut schnaubte.
    »Und zum Goldwaschen benötigen sie Wasser«, führte Groohi den Gedanken fort.
    Palbur nickte. »Bald reichte das Wasser des Bachs nicht mehr, also bauten sie einen Damm und sammelten das Wasser während der Nacht. Tagsüber ließen sie es bei Bedarf ab, damit sie Gold waschen konnten.«
    »Wer ist ihr Anführer?«, fragte Elwin.
    Palbur hob verächtlich eine Pfote, winkte ab und sah zur Seite. Sina antwortete.
    »Sie haben einen Lord«, erzählte sie. »Ein Widerling! Er nennt sich Naplus. Schon mal gehört?«
    Groohi zuckte mit einer Schulter, Elwin schüttelte den Kopf.
    »Weshalb habt ihr den Bau des Dammes nicht verhindert?«, fragte Elwin und fügte schnell hinzu: »Ihr hättet doch mit ihnen

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