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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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gebracht. Deshalb wird es ihr eine Ehre sein, euch zu diesem Schuppen zu führen und zu helfen, die Adler zu befreien. Das ist das Wenigste, was wir für euch tun können.«
    Sina war wütend.
    »Wie kannst du nur so was sagen!«, stieß sie hervor.
    »Schweig!«, herrschte Palbur sie an. Er zitterte und atmete schwer. »Du machst, was ich gesagt habe.« Erschöpft legte er sich wieder hin.
    Wütend trat Sina gegen einen leeren Kübel und verließ schimpfend die Höhle. Groohi sah ihr erstaunt hinterher. In seinen Augen lag ein Blick, den Elwin bisher nicht von ihm kannte.
    »Was ist mit dir?«, fragte er.
    »Sina hat Temperament«, antwortete sein Freund leise. »Sie ist eine Kämpferin, will etwas bewegen und nicht nur herumsitzen und warten. Sie gefällt mir.«
    Er griff in die Jackentasche, nahm das Bündel Möhren heraus und schaute es abwägend an. Die Haromos hatten ihn beobachtet. Der Anblick der Möhren ließ sie in ihren Gesprächen augenblicklich verstummen. Groohi wurde durch die plötzliche Stille aufmerksam. Mit offenen Mündern schauten die Haromos auf seine Hand.
    »Was schaut ihr so? Ich weiß, ihr habt wenig zu essen, und ich möchte euch deshalb die Möhren schenken«, sagte er.
    Eine Haromo-Frau trat vor ihn und entgegnete: »Mein Name ist Maldena. Wir hungern schon seit Tagen, unsere Vorräte sind aufgebraucht. Der Berg ernährt uns nicht. Unter großen Gefahren steigen wir deshalb zu den Wiesen hinab. Auch unsere Läufer müssen weit gehen und tragen das Essen in kleinen Körben heran. Immer wieder überfallen uns diese Banditen und deren Krieger oder jagen uns aus Spaß.«
    Groohi reichte ihr die Möhren und sagte: »Lasst sie euch schmecken, die sind wirklich gut.«
    Maldena bedankte sich, griff die Möhren und legte sie auf einen Tisch. »Danke!«, rief sie nochmals und eilte mit der guten Nachricht aus der Höhle.
    Groohi blickte ihr nach und sagte zu Elwin: »Sobald wir wieder zu Hause sind, werde ich mich gründlich in deiner Küche nach Gewürzen und anderen Köstlichkeiten umschauen.«
    Elwin hatte Mitleid mit den Leuten. Man hatte ihnen alles genommen, sogar das Essen war knapp.
    »Was denkst du, ob wir ihnen bei der Suche nach Nahrung helfen könnten?«
    Groohi war bestürzt.
    »Spinnst du! Dich haben wohl alle guten Feen verlassen!«
    »Ich dachte …«, versuchte Elwin sich zu rechtfertigen.
    Groohi hob die Hände und fuchtelte wild durch die Luft. »Vergiss es! Wir sind keine Weihnachtsmänner. Sie müssen sich selbst ernähren.«
    Sina kehrte in die Höhle zurück und sagte: »Ich traf Maldena. Sie war überglücklich und erzählte, die Möhren seien von dir. Sie wollte Schnittlauch suchen.«
    „Gute Idee“, erwiderte Groohi, „etwas Petersilie wäre auch nicht verkehrt.“
    Sina schmunzelte und sagte: »Du bist ein Troll voller Überraschungen. Ich habe auch eine gute Nachricht. Es scheint, als seien die Adler unverletzt. Sie wurden mit Netzen gefangen und zu diesem Lagerschuppen gebracht.« Sie deutete mit dem Kopf zum Ausgang. »Lasst uns sofort aufbrechen. Batto und Genor werden uns begleiten. Mit etwas Glück reist ihr noch heute Nacht nach Hause, je schneller, desto besser.«
    »Das ist ein Wort«, antwortete Groohi freudig. Er sah Elwin an. »Wir hatten einen Auftrag, und der ist nun erfüllt. Ich gab Königin Mala mein Wort, ihr so schnell wie möglich von den Ereignissen hier zu berichten.« Er streckte die Hand aus, und Elwin schlug mit der Pfote ein.
    »Befreien wir Shandor und Gandor«, sagten sie wie aus einem Mund.

Catobi
    Endlich war Elwin wieder an der frischen Luft. Warmer Wind zog durch das Tal und wehte den Berg hinauf. Die Sonne schien, vereinzelt hingen helle Wolken wie weiße Farbkleckse am Himmel. Das Licht war im ersten Moment so grell, dass Elwin die Pfoten schützend vor die Augen hielt. Er atmete kräftig durch. Die Dunkelheit und der Geruch in der Höhle hatten seine Stimmung getrübt. Er blickte zu Groohi und wusste, der Freund teilte seine Gedanken.
    Batto und Genor standen an einen Baum gelehnt und warteten. Sina war nochmals in die Höhle gegangen und ließ sich vom Kundschafter, der die Adler gefunden hatte, alle Beobachtungen darlegen. Schon bald kam sie wieder, sah kurz zum Himmel und sagte zu Batto: »Führe unsere Gäste mit Genor hinab ins Dorf. Ich habe noch etwas zu erledigen und komme gleich nach.«
    Mit leichten Schritten lief sie in den Wald. Schließlich verstummten auch diese Geräusche.
    Groohi wusste nicht, was sie vorhatte, so sah

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