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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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mir nicht sicher. Hörte ihn laufen und sah einen Schatten in den Wald huschen. Schaut mal! Da ist eine frische Spur im Gras!«
    Der Anführer ging in die Hocke und strich mit der flachen Hand über die Grashalme. Der Mann war schon älter, seine Bewegungen bedächtig. Er schaute über das Gras zum Wald, wo Elwin stand, und erklärte: »Könnte auch ein Tier gewesen sein! Verschwenden wir also keine Zeit mit Kleinkram. Dort oben in einer Höhle wartet die fette Beute auf uns. Marschieren wir hinauf und sichern uns die Belohnung. Eine Naplone für jeden von denen. Wir werden heute Abend reiche Männer sein.«
    Der Schütze nahm seinen Pfeil, trat zum Wasser, kniete sich hin und reinigte die Spitze. Aufmerksam blickte er in den Wald. Elwin hatte das Gefühl, er sähe ihm direkt in die Augen. Schließlich stand der Mann auf und schloss sich den anderen an.
    Erleichtert sank Elwin zu Boden und entspannte sich. Groohi war nun in Gefahr. Wie sollte er im Morgenlicht unbeobachtet mit den Adlern auf der Wiese landen?
    Elwin kam nicht zur Ruhe. Schon wieder Schritte! Diesmal aus dem Wald. Er riss die Ohren hoch. Ein leichter, federnder Schritt und ein fester. Durchstreiften diese Kerle nun zu zweit die Gegend? Da würde es kaum möglich sein, sich unbemerkt an deren Lager anzupirschen oder überhaupt durch den Wald zu gehen.
    In Gedanken verfluchte Elwin die Männer, die mit dem Floß angelandet waren. Laut lachend übertönten sie alle Geräusche aus dem Wald. Die Schritte der zwei Starks in seiner Nähe verstummten. Er musste schnell den Wald verlassen und sich im hohen Gras verstecken. Elwin drehte sich um und erschrak fast zu Tode. Batto stand grinsend hinter ihm.
    »Wir haben die Bande kommen hören«, flüsterte er, »und haben einen Weg durch den Wald genommen. Groohi«, rief er leise, »ich habe Elwin gefunden.«
    Die schweren Schritte waren wieder da, einen Moment später trat Groohi zwischen zwei Bäumen hervor.
    »Batto hat das Floß gehört«, erklärte er und sah Elwin an. »Du siehst ja schlimm aus. Haben sie dich gejagt?«
    Elwin erzählte, was geschehen war und fragte nach den Haromos.
    Groohi schmunzelte.
    »Du wirst es nicht glauben, aber ihre Läufer haben einen sicheren Platz gefunden, weiter oben in den Bergen. Er ist nur zu Fuß über steile Wege erreichbar. Wir haben die großen Körbe aus der Höhle nach draußen getragen. Jeweils drei Haromos haben sich hineingesetzt. Gandor und Shandor packten mit den Krallen je einen Korb und flogen sie ins neue Lager. Von wegen Angst vor Adlern. Die Kinder freuten sich riesig und waren nur mühsam ruhig zu halten. Sie konnten nicht schnell genug in die Körbe kommen.
    Nur Sinas Großvater hatte gemurrt. Er wollte lieber zugrunde gehen, als noch mal vor den Orlanden zu fliehen. Doch als er sah, wie freudig sein Volk das dunkle, stickige Loch verließ, änderte er seine Meinung. Er bemerkte die Hoffnung seines Volkes und erkannte, dass sie nicht allein waren im Kampf gegen die Übermacht der Orlanden.
    So stolz habe ich selbst die Adler noch nicht erlebt. Die Kinder verwöhnten sie, streichelten ihr Gefieder, einer versuchte sogar, in der Dunkelheit eine Maus zu fangen. Ich hatte Mühe, ihnen zu erklären, dass die Adler Ruhe benötigen.«
    Batto grinste.
    »Als Groohi den Kindern sagte, sie dürften in den Körben schlafen, jauchzten sie und legten sich sofort hinein. Schließlich haben auch meine Leute ihre Ruhe gefunden.«
    »Es gibt noch eine Neuigkeit«, sagte Groohi. »Palbur entdeckte einen Botschafter, eine Saatkrähe. Er bat sie, Königin Mala zu berichten, wir würden viele Haromos retten.«
    Groohi strich sich mit einer Hand über den Kopf und sagte: »Die Haromos sind vorübergehend in Sicherheit. Aber ich fürchte, mehr als drei Tage werden die Starks nicht benötigen, bis sie das neue Lager entdecken.
    Außerdem … ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich hatte den Eindruck, wir waren nicht allein. Auf dem Weg hierher durchquerten wir einen finsteren Wald. Wir hörten Schritte, blieben stehen und sahen uns um. Die Schritte verstummten, waren aber wieder da, wenn wir weitergingen. Es war, als hätte die Dunkelheit Augen und Füße. Wir haben eben darüber gesprochen. Auch Batto hatte dieses Gefühl.«
    »Vielleicht war es ein Tier?«, mutmaßte Elwin und dachte: Jetzt spreche ich wie der Krieger der Starks.
    Die zwei zuckten mit den Schultern.
    Eine Welle schlug klatschend gegen die Holzhütten. Elwin blickte hinüber und sagte seufzend: »Lasst

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