Elwin - Goldrausch (German Edition)
Plan.« Groohi öffnete die Tür und blieb stehen. »Könnt ihr eine Fackel besorgen?«
Batto nickte und meinte lässig: »Ich denke schon. Im Bergwerk sind genug.«
»Sobald wir bereit sind, geben wir dir ein Pfeifsignal«, erwiderte Sina.
Groohi und Genor verließen gleich darauf die Hütte und machten sich eilig auf den Weg.
Seile und Fackeln
Die Starks hatten rund um den See Wachposten errichtet. Aber die Haromos lebten schon seit Generationen hier und kannten viele verborgene Pfade. So schlichen Sina, Batto und Elwin an den Wachen vorbei hinab zum Dorf. Sie verließen den Wald und krochen auf allen vieren durch das hohe Gras. Vor ihnen lag das große Floß, mit dem die Starks am Morgen den See überquert hatten. Vor einer Hütte sprachen zwei Wachleute lebhaft miteinander. Die Männer waren sehr verärgert, dass Naplus sie so viel arbeiten ließ.
»Die Wachen stehen links des Floßes«, flüsterte Batto. »Lasst uns auf die rechte Seite kriechen, dort werden sie uns nicht sehen. Dann rufen wir Catobi.«
Rasch krochen sie zum Wasser. Elwin schlug mit der Pfote dreimal in den See. Er war sich sicher, dass ihn die Wachen nicht hören konnten.
»Was machst du da?«, fragte Sina leise.
»Wir hatten dieses Signal mit Catobi verabredet«, antwortete Elwin. »Eigentlich sollten wir mit einem Ast ins Wasser schlagen, aber ich hoffe, er wird uns auch so hören.«
Er schlug noch dreimal und schaute aufmerksam auf den See. Eine kleine Welle schob sich auf ihn zu. Einen Moment später erkannte er Catobis braune Stirn, dann seine dunklen Augen. Elwin wollte den Biber warnen und zeigte mit einer Pfote auf die Wachen an der Hütte. Catobi erreichte festen Grund, blieb aber im Wasser.
»Ich weiß, dass hier Wachen stehen«, brummte er. »Warum habt ihr mich gerufen? Ich hoffe, es ist wichtig!« Seine Stimme klang vorwurfsvoll.
Elwin erklärte ihm, was sie beschlossen hatten.
»Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten«, bemerkte Catobi. »Ich habe das kleine Floß der Orlanden entdeckt. Vielleicht kann ich es stehlen. Falls nicht, besorge ich Holz für ein neues. Wenn ihr soweit seid, ruft mich.«
Er drehte sich um, schwamm hinaus und tauchte ab.
Die Freunde krochen durch das hohe Gras zurück zum Wald. Sina und Elwin standen hinter einem Baum. Batto beobachtete den Weg, der vom Lager der Starks herführte. Von Südwesten zogen dunkle Wolken auf.
»Es wird bald regnen«, bemerkte Elwin und dachte an Groohi, der ihm schon am Morgen den Wetterumschlag vorhergesagt hatte. »Ich mache mir Sorgen wegen der Fackel. Selbst wenn es uns gelingt, eine zu stehlen, wie sollen wir sie anzünden? Und was geschieht im Regen? Wird die Flamme verlöschen?«
Sina schüttelte den Kopf.
»Die Fackeln brannten jede Nacht, egal ob es regnete oder trocken war. Mach dir darüber keine Gedanken.«
»Lasst uns weitergehen«, drängte Batto. »Bis zum geheimen Eingang ist es nicht mehr weit.«
Die drei stiegen gerade einen Hang hinauf, als knackend ein Ast zerbrach. Sie waren so verblüfft, dass alle drei zunächst wie angewurzelt stehen blieben und sofort auf den Boden unter ihren Füßen schauten. Elwin sah keinen Zweig, auf den er aus Versehen getreten sein konnte. Er wechselte schnelle Blicke mit seinen Freunden.
»Passt auf!«, flüsterte da eine fremde Stimme unterhalb von ihnen.
Batto sprang schnell hinter einen Baum. Auch Sina erkannte die Bedrohung sofort, legte eine Pfote auf Elwins rechte Schulter und drückte ihn fest herunter. Zusammen gingen sie in die Hocke, auf die Knie, dann legten sie sich flach auf den Bauch. Elwin hob vorsichtig den Kopf. Sie lagen mitten in einem Hang. Jemand, der oberhalb von ihnen stünde, sähe sie sofort. Die nächsten Bäume standen zu weit weg, sie mussten bleiben, wo sie waren.
Sina tippte an seinen Arm und zeigte mit der Pfote auf drei Starks tiefer im Wald. Die Männer hatten ebenfalls den breiten Weg verlassen und stiegen den seichten Berghang hinauf. Zwei führten Bögen mit sich, der dritte ein langes Messer.
Der Anführer der Gruppe blieb stehen, kniete sich hin, nahm Waldboden in die Hand, betrachtete ihn und ließ ihn langsam durch die Finger rieseln. Er hob den Blick und schaute direkt zu den beiden hinüber. Elwin drückte sich fest auf den Boden, wagte kaum zu atmen. Er sah, wie auch Sina sich auf den Waldboden presste und Kopf und Ohren in die braunen Nadeln drückte.
»Was ist?«, fragte ein Mann leise, der dem Blick des Anführers folgte.
Er antwortete nicht, stand auf und gab
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