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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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klettern zusammen hinunter, und ich halte dich fest. Könntest du dann die Fackel packen?«, fragte Elwin.
    »Ich denke schon«, antwortete Batto.
    »Nein! Das werdet ihr nicht tun«, befahl Sina. »Batto und ich tragen aus Seilen geflochtene Gürtel. Wir verknoten beide zu einem, der lang genug ist, um Batto zu halten. Binde ein Ende um deinen Bauch, dann werden wir dich hinablassen. Du hast beide Pfoten frei. Elwin und ich können dich sicher hinaufziehen.«
    Die Haromos zogen ihre Gürtel aus, verknoteten sie, Batto legte sich ein Ende um und stieg langsam hinab. Elwin hielt das andere Ende und folgte mit Sina.
    Sie stiegen so tief hinab, wie es der schräge Spalt ermöglichte. Die drei mussten sehr aufpassen. Ein falscher Tritt und sie rutschten aus. Der schräge Spalt endete an einer steilen Wand. Sina und Elwin waren bereit. Batto ergriff mit den Pfoten das Seil vor der Brust und stieß sich mit beiden Füßen ab. Mit jedem Luftsprung glitt er tiefer in den Stollen. Sina und Elwin führten das Seil nach. Batto schwang zur Seite, berührte die Fackel mit der Spitze seiner Pfote und schwang zurück.
    »Er muss noch tiefer«, sagte Sina.
    Elwin blickte rasch auf das kurze Stück des Seils, das sie in Pfoten hielten, beugte sich mit Sina vor und gab weiter nach. Ihr Freund war zum Glück nicht schwer, aber lange würden sie ihn nicht halten können.
    Batto griff wieder nach der Fackel, berührte sie mit den Pfotenspitzen, die Flamme flackerte, dann schwang er zurück. Die Orlanden schlugen währenddessen weitere Keile in die offenen Felsspalten. Sie waren zu beschäftigt, um zu sehen, was sich hinter ihren Rücken abspielte. Batto schwang wieder nach links, stoppte für die Dauer eines Atemzugs, streckte die linke Pfote aus, packte die Fackel, hob sie aus dem Halter und schwang zurück.
    Mit aller Kraft zogen Sina und Elwin ihn hinauf. Batto kletterte keuchend in die Felsspalte zu seinen Freunden. Die brennende Fackel hielt er in der linken Pfote, senkte sie aber jetzt hastig und drückte die Flamme vorsichtig an einem Stein aus. Im gleichen Augenblick verdunkelte der Stollen etwas. Nicht viel, aber immerhin soviel, dass auch ein paar Orlanden plötzlich bemerkten, dass eine Fackel verloschen war.
    »DA! Haromos!«, brüllte auch schon ein Arbeiter.
    Die Hammerschläge stoppten.
    »Verflucht! Wo kommen die denn her?«, schimpfte ein anderer.
    Batto war so sehr mit der Fackel beschäftigt, dass er die Orlanden nur reglos anstarrte, als sie ihn entdeckten.
    »Kommt sofort da runter«, befahl ein Mann.
    Andere bückten sich, suchten den Boden nach kleinen Steinen ab und warfen. Elwin zog Batto mit. Die Freunde krabbelten den Felsspalt hinauf. Die Männer warfen noch mehr Steine. Einer prallte an einem Felsen ab und traf Batto am Bein. Er schrie auf. Sina und Elwin griffen ihm unter die Arme und halfen ihm hinauf.
    »Hört auf!«, befehligte jemand die Steinewerfer. »Nehmt die Leiter und holt die drei herunter.«
    Batto reichte Elwin die Fackel und ließ sich erschöpft auf den Boden fallen.
    »Lass mich dein Bein ansehen«, sagte Sina.
    Er schüttelte den Kopf, aber sein Gesichtsausdruck war schmerzverzerrt. »Es geht schon wieder, macht euch keine Sorgen«, murmelte er und stand auf.
    Die Orlanden lehnten die Leiter an die Wand. Batto nahm die Fackel und humpelte eilig in den Felsspalt zum Ausgang. Sina und Elwin folgten ihm.

Flucht
    Die Enge in dem Gang war beklemmend. Fürchterlich war auch das Geschrei der Orlanden hinter ihnen, Stimmen, die zwischen den Felsen hallten. Aus den wenigen Worten, die sie verstanden, erfuhren sie, dass Catobi die Wahrheit gesagt hatte. Die Orlanden kannten diesen geheimen Zugang nicht. Die drei Freunde zwängten sich zwischen den Steinen hindurch, hinauf zum Ausgang.
    Das gelbrote Licht der Fackeln im Schacht erhellte flackernd den Gang. Immer wieder drehte sich Elwin an Engpässen um und dachte jedes Mal, sie seien gerade der Hölle entstiegen. Dort, wo die Orlanden die Verfolgung aufgenommen hatten, war der Schein von Feuer zu sehen. Auch wenn er wusste, dass es Fackeln waren, flößte ihm die Vorstellung der Hölle Furcht ein. Sina hingegen sah diesen schmalen Gang unter einem anderen Gesichtspunkt.
    »Diese Halunken müssen ihre fetten Bäuche einziehen, um hier durchzukommen. Die Köpfe sollen sie sich stoßen und die Beine brechen«, fluchte sie leise.
    Elwin hörte an ihrer Stimme, dass sie jedes Wort so meinte, wie sie es gesagt hatte. Die Orlanden hatten den Haromos zu viel

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