Elwin - Rosenwasser (German Edition)
schrecklichen Tage und Nächte berichtet und überlässt mir die große Freude, ein paar sehr ungewöhnliche Gäste vorzustellen, dann werden wir unsere Heldinnen und Helden ehren.
Im vergangenen Winter hatten wir Feen uns große Sorgen um eines unserer Völker weit weg von hier gemacht, die Haromos. Heute reisten vier aus dem Dorf an. Bitte begrüßt mit mir Sina, Batto, Genor und Maldena!«
Elwins Herz setzte bei den Namen ein paar Schläge aus, sodass er fast glaubte, es würde stehen bleiben. Er schaute rasch zu Groohi, der ebenfalls völlig verwirrt war und nur mit den Schultern zuckte; er wusste auch nichts von dieser Überraschung. Die Leute blickten suchend um sich. Weit von der Bühne weg winkten überschwänglich vier zierliche Gäste und riefen Elwin und Groohi bei ihren Namen.
»Lasst die Haromos auf die Bühne. Wir wollen sie endlich einmal sehen!«, rief eine Frau mit kräftiger Stimme, ähnlich der von Rocko.
Geschickt flitzen die vier Haromos zwischen Bänken und Tischen hindurch und sprangen mit einem Satz auf die Bühne. Die Leute lachten und machten witzige Bemerkungen über ihre Geschicklichkeit.
Sina rannte zu Elwin und umarmte ihn fest, die anderen traten zu Groohi, zogen ihn von den Ehrenwächtern weg zu Königin Mala. Maldena stellte sich vor die Leute und sagte: »Groohi und Elwin halfen, unser Dorf von gemeinen Verbrechern zu befreien. Unsere Vorräte waren aufgebraucht, da gab Groohi uns in der Not sein gesamtes Essen. Heute geht es den Haromos wieder gut, und wir möchten uns mit frischen Möhren aus unseren Gärten bei Groohi und Elwin bedanken.« Sie griff in die Tasche ihrer Jacke, gab jedem einen Bund und erklärte: »Möhren sind unser kostbarstes Lebensmittel. Es ist eine große Ehre, damit beschenkt zu werden.«
Die Haromos wollten die Bühne verlassen, doch Königin Mala bat sie, neben den Frauen Platz zu nehmen und sagte: »Wir haben einen weiteren Ehrengast, einen, den viele kennen und an den sie sich gerne erinnern werden, denn er war nicht nur bei uns, den Feen, sehr beliebt, er war auch in Longor und Bogolan gern gesehen. Salina hat sich liebevoll um ihn gekümmert, so wie sie es immer mit den ihr anvertrauten Kuscheltieren tut.«
Elwin riss die Ohren hoch, der Mund stand offen.
»Kuscheltiere?«, stieß er verwirrt hervor.
Königin Mala nickte. »Ja, mein lieber Elwin, es war unser Wunsch, Bossi heute zu deiner Ehre einzuladen.«
Salina stand auf, ging zur Rückseite der Bühne und kehrte mit Bossi zurück. Er trug eine graue Jacke mit mehreren Wappen auf der linken Brusttasche, einen passenden Hut und schwarze Stiefel. Elwin sah mit einem Blick, dass die Stiefel schon lange Zeit von ihm getragen wurden, obwohl er Bossi noch nie zuvor in dieser Kleidung gesehen hatte.
Noel und Königin Mala begrüßten ihn und tauschten kleine Erinnerungen aus. Dann trat Bossi zu Elwin, umarmte ihn herzlich und bedankte sich im Namen der Kuscheltiere für seinen Mut, Maledonia zu helfen. Elwin war, als würde er träumen.
»Später erzähle ich dir meine Geschichte«, flüsterte Bossi geheimnisvoll. »Zu Hause müssen sie ja nicht alles von mir wissen«, und lächelte verschmitzt.
Königin Mala bat nun die Frauen zu sich. »Die Männer haben die Schatzkiste bewacht und verteidigt«, sagte sie ins Publikum, »aber wir Frauen sind diejenigen, denen nichts entgeht. Und wir beherrschen die Kunst, unauffällig zu sein, und sehen und hören dennoch, was geschieht.«
Sie gratulierte den Frauen und schenkte jeder einen Blumenstrauß, die ein Diener ihr reichte.
»Kommen wir nun zu zwei Helden, denen ich für ihren Mut und ihren tapferen Kampf mit der Prinzengarde danken möchte.« Sie winkte Blacky und Sahn zu sich.
»Die Jungs waren richtig gut!«, bemerkte Rocko. »Ich habe das Schlachtfeld selbst gesehen«, fügte er beeindruckt hinzu.
Königin Mala fuhr fort: »Ihr wisst, ich halte absolut nichts von Rauferei, aber ihr habt Elwin erst die Flucht aus der Burg ermöglicht. Dafür danken wir euch.«
Sahn verbeugte sich, stieß Blacky in die Rippen; da verbeugte auch der sich. Königin Malas Diener reichte ihr zwei weiße Schlüssel, die sie den beiden aushändigte. Die blickten einander ratlos an.
Leise sagte die Königin: »Ihr denkt, was sollen wir mit diesen Schlüsseln. Es sind aber ganz besondere Schlüssel, sie öffnen die Schlösser zu euren Wünschen. Wer weiß, Blacky, bestimmt wirst du eines Tages große Burgen bauen. Tragt die Schlüssel immer mit euch.«
Die beiden
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