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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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aus?«, wollte Groohi wissen.
    Der Schreiner nickte nachdenklich, dann sagte er: »In meiner Werkstatt steht eine Kiste für einen Kunden. Er wollte sie seiner Frau für ihre gute Wäsche schenken und ließ sie etwas größer bauen als üblich. Das Beste ist jedoch das Holz. Er brachte mir Baumstämme, die beinahe so gut wie die des Originals sind. Ich könnte die Kiste umbauen ...«
    »Du könntest?«, fragte Elwin. »Und was hält dich ab?«
    »Mein Kunde. Es ist sein Holz. Er vertraut mir, sagte, er habe lange danach suchen müssen. Ich kann nicht ohne seine Zustimmung das Holz zerschneiden.«
    »Wir werden anderes finden«, unterstützte der Schmied die Freunde. »Wenn ich das schon höre, eine Schatzkiste für die Wäsche!« Er erhob sich und blickte auf die drei am Tisch. »Komm, Holzgraf, zeigen wir den Leuten, was wir können, wenn man uns fordert.«
    Der Holzgraf lächelte etwas gequält, stand auf und wollte das Zimmer verlassen. Elwin jedoch rief sie zurück.
    »Hört zu. Wir werden uns nicht mehr sehen. Sobald ihr diesen Raum verlasst, dürft ihr mit niemandem über eure Arbeit sprechen. Ich muss euch warnen. Es ist gefährlich, da wir nicht genau wissen, was die Bande um Taron tun wird. Sobald die Schatzkiste fertig ist, begebt ihr euch in ein Versteck und wartet, das ist am sichersten.«
    Rocko winkte verächtlich ab. »Verstecken? Ich? Sollen sie nur kommen, denen breche ich alle Knochen. Ich sag dir was, der Holzgraf und ich gehen in den Gasthof und warten dort.«
    »Solange ihr nichts erzählt, ist es mir egal«, erwiderte Elwin, dem der Gedanke in Wahrheit nicht so ganz gefiel. Er hoffte, der Schreiner würde auf Rocko aufpassen, und fuhr fort. »Groohi wird euch sagen, wo ihr die fertige Schatzkiste hintragen sollt. Außerdem habe ich euch noch nicht alles erzählt.«
    Der Schmied hob beschwörend die Hände. »Was denn noch? Findet dein Freund denn kein Ende?«, fragte er Groohi und verschränkte die Arme.
    »Die Schatzkiste muss umgebaut werden. Nicht viel und vor allem, die Änderung darf niemandem auffallen«, erklärte Elwin.
    »Umbau?«, wiederholte der Holzgraf interessiert, als ahnte er, dass diese Aufgabe die seine war.
    Rocko schlug Groohi auf die Schulter und schmunzelte. »So etwas wie das hier habe ich noch nie erlebt und ich bin schon lange Schmied. Und wisst ihr, was das Schlimmste ist?« Er sah breit grinsend in die fragenden Gesichter. »Das Schlimmste ist, ich mache das alles für fünf Honigbier. Ich muss verrückt sein!«

Suchtrupp
    Viele Pfade führten durch den Wald, aber nur zwei hinauf zur Landsburg. Wer diesen Wald nicht kannte, musste ganz besonders achtgeben. Einige der Fußwege waren trügerisch und endeten im Nirgendwo. Auf anderen lebten gefährliche Kreaturen beiderseits des Weges, verborgen und hinterlistig, beinahe unsichtbar zwischen Bäumen, Büschen oder Gräsern. Manche Pfade verbargen furchtbare Gefahren unter dem scheinbar festen Boden.
    Nachdem die beiden jungen Männer Longor verlassen hatten, stiegen sie eine Stunde später zur Landsburg auf. Es war ein einsamer und finsterer Pfad inmitten eines dicht gewachsenen Waldes. Über ihren Köpfen schwebte eine dunkle Wolke von Stechmücken, die unermüdlich nach jeder unbedeckten Stelle ihrer Haut bissen. Die Männer hatten die Kragen der Hemden hochgeschlagen, um so wenigsten die empfindliche Haut am Hals zu schützen, aber es half nur wenig.
    »Noel hätte uns warnen können«, klagte Sahn, der kräftigere der beiden, während er mit beiden Händen nach den Mücken auf seinen Beinen schlug. »Diese Viecher fressen uns auf, noch bevor wir da oben ankommen.«
    »Lass uns laufen, vielleicht werden wir sie dann los«, schlug sein Freund Blacky vor, der den Spitznamen nach seiner lockigen schwarzen Haarpracht hatte, und fiel in einen Laufschritt. Hinter sich hörte er seinen Kumpel ständig nach den Mücken schlagen und laut fluchen. Vielleicht mochten diese kleinen Ungeheuer Sahns Blut lieber als das seine. Blacky war es gleich, auch wenn ihm die Mücken in diesem Wald größer und beißwütiger erschienen als sonst auf den Feldern. Hauptsache, sie waren bald auf der Landsburg und konnten dort nach der Schatzkiste suchen.
    »Das ist der falsche Weg!«, hörte er Sahn hinter sich rufen. »Nicht auszudenken, wenn wir jetzt noch einem Rudel Cernivas begegnen und in deren Krallen enden!«
    »Wir nehmen die Abkürzung am Bach entlang und steigen von dort zur Burg hoch«, antwortete Blacky und lief weiter.
    »Mir egal,

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