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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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die Schrecken seien vorüber.«
    Rocko schüttelte den Kopf. »Ich will nicht hier sein, wenn sie die Wahrheit erfahren. Sie werden uns Steine an die Füße binden und uns in den Fluss werfen. Du verlangst von mir Vertrauen und hintergehst selbst so viele Leute?«
    Elwin sah ihn eindringlich an. »Sie werden es verstehen. Ich werde es ihnen sagen, sobald die Zeit gekommen ist. Die Freude muss echt sein, alle Boten müssen die Nachricht verbreiten.«
    »Und die Bande um Prinz Taron wird sie hören«, führte Holzgraf den Gedanken zu Ende.
    »Na toll. Und was haben wir davon?«, brummte Rocko.
    Der Holzgraf schmunzelte. »Sie wissen nicht, welche Schatzkiste echt ist. Sollten sie die falsche geraubt haben, wäre ihr gesamter Plan nutzlos.«
    »Quatsch! Es gibt nur eine Schatzkiste.«
    »Eben nicht!«, erwiderte Elwin. »Wir werden sagen, die Bohaben bauten damals zwei. Sie waren so klug und brachten beide zu Pletomuk, der sie mit seinen Wassern behandelte. Die Bohaben nutzen immer zwei Kisten und verstecken eine in Bogolan. Bei zweien, die einander vollkommen gleichen, weiß niemand, welche die richtige ist.« Elwin machte eine Pause und sah in die Runde. Schließlich meinte er noch: »Ihr drei lebt schon lange in Maledonia. Bestimmt kennt ihr eine Geschichte, die von zwei Schatzkisten handelt.«
    »Klar!«, antwortete der Holzgraf. »Eine berichtet von einem Mann, der eine Schatzkiste für seine hübsche Tochter stehlen wollte. Er schlich sich in Bogolan ein. Nach vielen Tagen der Suche erblickte er endlich die zwei Schatzkisten. Doch welche sollte er mitnehmen? Beide waren wunderschön, er konnte sich nicht entscheiden. Da hörte er auch schon auf dem Gang Leute kommen. Die Bohaben standen bereits vor der Tür und würden ihn gleich entdecken. All seine Mühsal war vergebens, er war tief enttäuscht. Zornig trat er gegen das Holz. Da stieg Nebel aus der Kiste, umhüllte ihn, raubte ihm seine Wut, seinen Atem und sein Leben.«
    Elwin war sehr zufrieden und hoffte, dass auch die anderen Bewohner Maledonias diese Geschichte kannten. Auch wenn es bestimmt nur eine erfundene war, so war sie doch ganz in seinem Sinne.
    »Kennst du diese Geschichte?«, fragte er Groohi, von dem er den Eindruck hatte, beinahe jede zu kennen.
    Sein Freund lachte und sagte: »Ich kenne sie von einem Mann, der für seine Frau eine von den Kisten stiehlt, als Beweis seiner Liebe, aber der Rest stimmt überein.«
    »Das wird uns keiner glauben«, knurrte der Schmied, der zuvor die Geschichte interessiert angehört hatte.
    Elwin ging nicht auf ihn ein. Es war beinahe Abend, bis zur Mittsommernacht blieb noch ein Tag. Die Handwerker mussten sich beeilen, sollte sein Plan überhaupt eine Chance haben. Jedoch hatte die knappe Zeit auch einen großen Vorteil; Zweifel an der Echtheit der Schatzkiste konnten sich nicht lange entwickeln und verbreiten. Er blickte in die Runde am Tisch.
    »Nun, ihr habt meinen Vorschlag gehört. Ich glaube, wir haben eine gute Chance, die Bande aus ihrem Versteck zu locken. Sie müssen schnell handeln und machen hoffentlich Fehler. Groohi und ich haben euch hierher gebeten, weil wir zwei tüchtige Handwerker brauchen, um eine wunderschöne Schatzkiste zu bauen. Ach, was sage ich, nicht irgendeine, sondern die wertvollste Schatzkiste, die man in Maledonia gesehen hat. Also, nun sagt, könnt ihr zwei bis morgen Nachmittag eine neue Schatzkiste anfertigen?«
    Rocko beugte sich vor und sprach mit gedämpfter Stimme: »Was ich euch nun sage, bleibt unter uns. Ich hatte die Kiste einmal gesehen, war begeistert und wollte dem Schmied nicht nachstehen. So baute ich die Beschläge nach, wieder und wieder, warf vieles weg, aber dann hatte ich die Kunst erlernt.«
    Der Holzgraf nickte und erklärte: »Es stimmt. Form und Größe der Schatzkiste sind allgemein beliebt. Da aber jeder weiß, dass ein genauer Nachbau Unglück bringt und auch unbezahlbar ist, bitten mich viele Kunden, eine ähnliche zu bauen, die sie häufig an ihre Töchter verschenken, wenn sie zehn Sommer alt werden.«
    »Wie viel Zeit benötigt ihr?«, fragte Groohi.
    »Die meisten Beschläge habe ich«, antwortete Rocko zögerlich. »Die Schlösser sind das Problem.“
    »Was ist damit?«, fragte Elwin.
    »Sie sind nicht nachzubauen ... und ihr könnt mir glauben, ich habe alles versucht.« Rocko machte eine Gedankenpause. »Ich habe drei ähnliche angefertigt, für die anderen werde ich bis zum frühen Morgen brauchen.«
    »Und du, Holzgraf? Wie sieht es mit dir

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