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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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bereits einen Weg durch den Feuerring gefunden hatten.
    Keine Zeit, einen Sinn in dieser Entwicklung zu finden. Drei Schatten stürmten aus Richtung der Feuerwand auf ihn zu.
    McCanns Männer?
    Malachim?
    Es spielte keine Rolle.
    Der größte Sieg ist der, der ohne Kampf errungen wird, sprach eine Stimme in seinem Kopf. Zeit für ein bisschen Mummenschanz.
    Er krümmte den Zeigefinger. Als der Schuss krachte, bog sich sein Körper in einer wilden Verrenkung nach hinten, und er brach über dem Maschinengewehrnest zusammen.
    Im Augenwinkel sah er die drei Schatten an sich vorbeistürmen.
    Mit der Linken griff er in die Erde und bestrich sich das Gesicht, dann rollte er sich auf den Bauch und stemmte sich auf.
    Bewegung überall. Schüsse, Schreie, aber niemand in seiner unmittelbaren Nähe.
    Vor ihm das Feuer.
    Sein Blick fiel auf den blutigen Mantel, in dem der Ladehelfer steckte.
    Sekunden später raste David durch die Flammenwand, den Oberkörper in den Mantel gehüllt, den er von dem toten Körper gezerrt hatte. Er lief blind durch die Hitze, und als sie auf einmal nachließ, schleuderte er den brennenden Mantel von sich und schlug im Laufen die Flammen an seinen Beinen aus. Die kaum verheilte Brandwunde an seinem Bein pochte, aber er biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen den Schmerz an.
    Wie erwartet befanden sich kaum noch lebende Malachim innerhalb des Flammenrings. Er war zumindest für ein paar Sekunden sicher.
    Er sah das kleine Umspannwerk vor sich. Zu seiner Überraschung klaffte ein Riesenloch in allen drei Zäunen. Irgendwer hatte seinen ursprünglichen Befehl ausgeführt, dabei allerdings auch den Elektrozaun zerstört.
    Ein Teil von ihm wollte in wildes Gelächter über diesen Fehler ausbrechen, der den ganzen Plan ohnehin zunichtegemacht hatte, da krachten hinter ihm Schüsse.
    Die Malachim waren bewaffnet?
    Jedenfalls schwirrten Kugeln links und rechts an ihm vorbei.
    Er lief weiter auf das Umspannwerk zu, in dem sich ein gewaltiger Strommast erhob. Dessen Kabel reichte über die Umzäunung zu dem schneckenhausartigen Gebäude hinter den Mauern. Irgendwo hatte er gehört, dass es ungefährlich war, so ein Kabel zu berühren, solange keine Verbindung zur Erde bestand. Er würde herausfinden, ob das mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Er huschte durch die Löcher in den Zäunen und erreichte den Strommast. Kleine Steigeisen führten nach oben. Er würde …
    »Keinen Schritt, mein Bester!«
    Die Mündung an seiner Schläfe fühlte sich heiß an. Mit der Waffe war kurz vorher geschossen worden.
    David hob die Hände und erkannte McCann aus den Augenwinkeln.
    »Nicht erwartet, mich wiederzusehen?«
    Ein Schuss krachte, eine Kugel zwitscherte dicht an McCann vorbei.
    Er zog eine Granate, entsicherte sie und warf sie den näher kommenden Schatten entgegen. Dann packte er den verdutzten David am Kragen und zog ihn hinter den Mast in Deckung. Schreie mischten sich in die Explosion.
    McCann wies stumm auf den Boden, wo ihnen ein Loch in der Erde entgegengähnte. Für einen Moment fürchtete David, McCann würde ihn einfach hineinstoßen. Stattdessen steckte McCann seine Pistole in den Hosenbund und stieg selbst in das Loch.
    Kurz bevor er verschwand, winkte er David, ihm zu folgen.
    David wusste, dass dies hier seine letzte Chance war, also stieg er McCann hinterher.
    Ihre Verfolger tauchten oben am Rand des Einstiegs auf und begannen blindlings in das Loch zu schießen. Bedrohlich nah pfiffen die Kugeln an ihnen vorbei oder schwirrten im Abstieg als gefährliche Querschläger umher.
    Dann ließ ein ohrenbetäubendes Krachen über ihnen David so stark zusammenzucken, dass er beinahe von den Eisensprossen abgerutscht und in den Schacht gefallen wäre. Einige Sekunden lang regneten Trümmer und Körperteile an ihnen vorbei in die Tiefe.
    »Weiter?«, fragte David.
    »Noch nicht«, antwortete McCann.
    »Was ist mit deinen Männern passiert?«
    »Keine Ahnung. Irgendwie änderte sich alles, als dieser komische Kerl auftauchte.«
    »Warum haben die Männer gegeneinander gekämpft?«
    »Ich sagte doch, keine Ahnung«, entgegnete McCann schroff, dann aber fügte er hinzu: »Aber wenn du meine Meinung wissen willst …«
    »Unbedingt«, sagte David neugierig.
    »Soweit ich es gesehen habe, gab es nur ein paar Männer, die danach weiter gegen die Malachim gekämpft haben, zufälligerweise identisch mit den wenigen Abstinenzlern in meiner Truppe.«
    »Du meinst …?«
    »Der Teer hat die anderen verändert«, war

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