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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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höher.
    Noch einmal betastete er die Schwellung an seinem Hinterkopf. Die Stelle deckte sich mit seiner Lage. Das hieß, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit vom Aufprall stammte. Also deutete nichts darauf hin, dass er niedergeschlagen worden war. Zwar war das ohnehin unwahrscheinlich, da außer ihm und den Malachim niemand den Eintrittscode für das Institut kannte, aber es war immer besser, in solchen Dingen ein gesundes Misstrauen walten zu lassen.
    Schließlich nahm er sein Steuerungspult in Augenschein. Ein kurzer Fingerstreich über das Kontrollfeld ließ die Bildschirme aufflackern. Programmierzeilen. Zahlenkolonnen. Schematische Darstellungen von Geräteteilen. Ein oberflächliches Studium der sichtbaren Daten verriet ihm schnell, dass er tatsächlich einen Schöpfungsakt in Gang gesetzt hatte. Dem registrierten Beginn des Vorgangs zufolge hatte er vor gut einer Stunde die Besinnung verloren.
    Er ging an die Feinauswertung der Messdaten. Offenbar war der Prozess auch zu einem Abschluss gekommen. Da aber nirgends im Labor ein Malach zu sehen war, konnte das nur bedeuten, dass auch diese Schöpfung, wie so viele andere vor ihr, nicht zu einer Geburt geführt hatte.
    Aber was wäre, wenn doch? War es möglich, dass der Malach in irgendeiner Weise für seine Ohnmacht verantwortlich war? Der Gedanke war eigentlich absurd. Die mentale Prägung, die die Malachim im letzten Schritt des Verfahrens erhielten, eichte sie auf ihn als Führungsfigur. Allerdings hätte er bis vor kurzer Zeit die Möglichkeit einer Abspaltung vom Kollektiv auch für unmöglich gehalten.
    Eine Weile lang saß er nur ratlos da und ließ die Blicke über die Messwerte schweifen. Doch die konnten ihm nur etwas über den Verlauf des Schöpfungsakts, nichts aber über dessen Ergebnis verraten. Er drehte seinen Sessel und sah ins Labor. Wenn die Geräte doch nur Zeugnis der letzten Stunden ablegen könnten. Dann blieb sein Blick an einer winzigen Glaskuppel an der Labordecke hängen.
    »Die Kameras!«, rief er aus und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    Das ganze Labor wurde von einem halben Dutzend Kameras überwacht, und nach dem »Weggang« seines letzten Mitarbeiters hatte er entschieden, diese Technik instand zu halten und zu nutzen. Dabei waren die Sicherheitsfragen, die zur Installation der Kameras geführt hatten, seine geringsten Sorgen gewesen. Aber die Kameras konnten zusätzlich zu den Aufzeichnungen der Gerätedaten jeden Schöpfungsakt zuverlässig dokumentieren.
    Innerlich klopfte er sich für diese Idee auf die Schulter, dann sprang er auf und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Die Sicherheitszentrale, wo alle Aufzeichnungen gespeichert wurden, befand sich ein paar Stockwerke höher. Eine eigentümliche Vorahnung trieb ihn zu gespannter Eile an. Irgendeine innere Stimme sagte ihm, dass es auf den Aufzeichnungen mehr zu sehen gab als nur einen vertrottelten Wissenschaftler, der bei der Ausführung eines Experiments ausgerutscht und unglücklich gestürzt war.
    Minuten später befand er sich in einem kleinen Raum, der mit seinem Schalttisch und seinen vielen kleinen Bildschirmen aussah wie eine Kommandozentrale. In der Ecke neben der Tür hing die Uniform irgendeines Angestellten an einem Bügel. Ein Aschenbecher mit einem Haufen prähistorischer Kippen verbreitete immer noch einen schalen Geruch. Er nahm sich vor, hier irgendwann aufzuräumen. Dann fiel ihm ein, dass er diesen guten Vorsatz schon etliche Male gefasst hatte. Nun ja, gerade im Moment gab es sicher Wichtigeres.
    Ein leises Knistern hinter ihm. Einen Augenaufschlag lang kämpfte er mit dem Impuls, sich umzudrehen, um den Raum hinter sich zu kontrollieren. Doch dann schalt er sich einen Narren. Seit er allein war, war das Gebäude voll mit solchen Geräuschen. Er würde es sich gerade jetzt nicht erlauben, paranoid zu werden.
    Erwartungsvoll nahm er vor dem Schaltpult Platz. Mit einem Joystick ließen sich die Kameras in einer Vielzahl der Räume und an der Oberfläche bewegen. Er bediente eine Reihe Schalter, bis das Bild der Laborkameras auf den Bildschirmen erschien. Eine Weile starrte er wie gelähmt auf die Jetztbilder, als könnten schon diese ihm etwas über die vergangenen Ereignisse verraten. Sich das Labor auf diese Weise anzusehen, hatte durchaus etwas Gespenstisches. Irgendwie erwartete er fast, im nächsten Moment einen Einbrecher zu sehen.
    Die Bilder aus dem Labor waren allerdings so statisch, als würde es sich um Standbilder

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