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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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wissen. »Wirklich, wirklich in Ordnung?«
    »Ja, mir geht’s gut. Ich war bei Gabriel. Ich habe euch beide gesehen, bevor der Kampf losging. Oh, übrigens, das hier ist Dena und seinen Namen weiß ich nicht.« Emma deutete auf die zwei, die hinter ihr die Treppe hinaufgekommen waren und die Kate erst jetzt bemerkte. Das dunkelhaarige Mädchen mit dem ernsten Gesicht war kaum älter als Emma, und der Junge, ein Teenager, hielt die gleiche mörderische Waffe in der Hand, die auch Gabriel geschwungen hatte. »Gabriel meinte, er solle auf uns aufpassen, aber dann mussten wir ihm das Leben retten …«
    »Wie bitte?!«

    »Das ist Wallace«, platzte Michael hervor und deutete auf seinen Gefährten.
    »Hallo«, sagte Emma und wandte sich wieder an Kate. »Du wirst nicht glauben, was mir alles passiert ist …«
    »Wallace ist ein Zwerg!« Michael grinste breit.
    »Ja«, sagte Emma, leicht verärgert, weil sie unterbrochen worden war. »Das ist mir schon aufgefallen.«
    »Zwerge gibt es wirklich!«
    Emma verdrehte die Augen und stöhnte. »Ich wusste, dass das kommen würde!«
    »Erzähl einfach deine Geschichte«, bat Kate sie. »Ich will alles wissen. Was geschah, nachdem wir getrennt wurden?«
    »Richtig! Also, ich kam zu der Brücke, du weißt schon, und da war Gabriel und kämpfte mit den Kreischern, und ich habe sein Leben gerettet! Aber dann wurde ich angeschossen.«
    »Oh Emma! Ich hatte einen Traum. Ich sah dich verletzt daliegen …«
    »Ich bin wieder ganz gesund. Gabriel brachte mich in sein Dorf – auf dem Weg dorthin musste er ein blutrünstiges Monster töten; ich habe gerade geschlafen, daher konnte ich ihm nicht helfen – und dann hat mich die weise Frau des Dorfes, Granny Peet, wieder gesund gemacht. Sie sagte mir, ihr hättet Dr. Pym gefunden! Stimmt das? Hoffentlich lernst du Granny Peet mal kennen; sie ist eine von den Guten, sie …«
    Kate wollte sie gerade bitten, langsamer zu reden, aber noch bevor sie den Mund aufmachen konnte, ertönte vom Platz her ein schriller Schrei.
    »IHR NARREN!«
    Sie drehten sich um. Der Sekretär war auf einen hohen Schuttberg geklettert. Kate hätte nicht geglaubt, dass er den
Sturz überleben, geschweige denn, dass er ohne Hilfe wieder auf die Beine kommen würde. Sie sah, wie die Männer, die sich gerade um die Verwundeten kümmerten, innehielten und sich ihm zuwandten. Der Sekretär blutete am Kopf. Sein Anzug war zerrissen, und irgendetwas stimmte nicht mit seinem rechten Arm, den er eng an den Körper gepresst hielt. Der Mann bebte vor Hass und Wut. Kate sah, wie ihm der Speichel in Schaumflöckchen vor dem Mund stand.
    »Ihr seid Narren! Glaubt ihr, dass ihr eine Chance habt? Dass ihr die Gräfin besiegen könnt? Ihr macht euch keine Vorstellung von ihrer Macht! Ihr werdet sterben! Ihr alle!«
    »Ist er verrückt geworden?«, fragte Emma. »Er hat verloren! Jemand sollte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpassen.«
    »Was ist das für ein Geräusch?«
    Zunächst hörte Kate nichts. Wovon redete Michael … ? Dann erstarrte sie. Da war etwas: ein leises Klopfen in den Tiefen der toten Stadt. Es wurde lauter, und Kate erkannte, dass sich das Geräusch auf sie zubewegte. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass auch die Männer es gehört hatten.
    »Ihr werdet sterben! Ihr alle!«
    Aus dem Klopfen wurde ein Hämmern, ein Dröhnen. Sie fühlte es in ihren Fußsohlen. Der Fenstersims unter ihren Händen bebte. Und dann sah Kate, wie sich die Dunkelheit jenseits der Gaslampen bewegte und auf sie zugerollt kam.
    »Nein«, flüsterte Wallace, »das ist unmöglich …«
    »Was?« Kate packte ihn am Arm. »Was ist es?«
    »Da! «, schrie Michael.
    Die dunkle Flut hatte den Randbereich des Lichts der Gaslampen erreicht.
    Kates Hoffnung erstarb in ihrem Herzen.

    Der Sekretär kicherte hysterisch und hopste auf und ab. »Ja! Ja! Ja!«
    Es waren Hunderte, eine graugrüne Masse aus gebückt gehenden Gestalten, die durch die Straßen, über zerborstene Mauern und Häuserruinen krabbelten. Sie waren jetzt so nah, dass die Kinder das Knurren und Grollen hören konnten, das schabende Geräusch der Krallen auf Stein, und über allem anderen das Dröhnen ihrer Füße auf dem Fels, wie das Brausen eines Sturms.
    »Was ist das?«, schrie Emma entsetzt.
    »Die Salmac-Tar«, antwortete Wallace. »Die Hexe hat ihre Verbündeten gerufen.«
    Kate hatte solche Geschöpfe schon einmal gesehen. In ihrem Traum hatte Gabriel mit einem von ihnen gekämpft, während Emma bewusstlos auf dem

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