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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Zugriff der Gräfin beschützen. Und ich wusste, dass ich nur abwarten musste. Und das tat ich auch. Als mir der Augenblick schließlich gekommen schien, hat Robbie nach seinem Anwalt verlangt …« Dann hatte Dr. Pym das Versteck des Testaments verraten. Es wurde geholt und von einem Komitee aus Advokaten und Experten für Handschriften und Fingerabdrücke auf seine Richtigkeit geprüft, da
Zwerge ja sehr pingelig sind, was das Protokoll angeht – eine Äußerung, die Michael mit einem ernsthaften Nicken bestätigte. Die Echtheit des Testaments wurde bestätigt. Hauptmann Robbie, der neue König, stellte eine Armee auf und marschierte in die tote Stadt.
    »Ihr seht also«, schloss Dr. Pym seine Erklärung, »alles ist so klar wie Kloßbrühe.«
    »Ich versteh’s nicht«, sagte Emma.
    »Was verstehst du daran nicht, meine Liebe?«
    »Ich verstehe gar nichts.«
    »Dr. Pym hat alles geplant«, sagte Kate. »Er wusste, dass Hamish uns im Verlies belauschte. Er hat ihn dazu gebracht, mich und Michael zu dem Gewölbe mitzunehmen, und er hat dafür gesorgt, dass ich das Buch zuerst berührte. Er hat alles geplant.«
    »Aber …« Michael hatte sich Notizen gemacht, doch jetzt blickte er auf und wandte sich an den Zauberer, »… wussten Sie davon, weil Kate in die Vergangenheit gereist war und Ihnen erzählt hatte, was geschehen war? Haben Sie nur so getan, als würden Sie uns im Verlies nicht erkennen?«
    »Die Antwort auf diese Frage ist recht kompliziert«, sagte Dr. Pym und kratzte sich nachdenklich am Kinn, »weil es mittlerweile zwei Versionen der Vergangenheit gibt. In der ursprünglichen Version wusste ich nichts über die zukünftigen Ereignisse, und meine Handlung basierte wohl ausschließlich auf dem Umstand, dass ich die Verbindung zwischen deiner Schwester und dem Buch erkannte. Aber in der korrigierten Vergangenheit, die zustande kam, nachdem deine Schwester das Buch an sich genommen und vier Jahre zurückgereist war …«
    Kate betrachtete den Zauberer. Ihre Gefühle ihm gegenüber hatten sich verändert. Er hatte Hamish und den Sekretär
ausgetrickst, hatte Robbie zu seinem rechtmäßigen Erbe verholfen und Gabriel und alle Männer gerettet. Kate war jetzt davon überzeugt, dass er auf ihrer Seite stand. Aber er verschwieg ihnen immer noch etliches. Kein Wort über ihre Eltern, kein Wort über die Rolle, die sie und ihre Geschwister in den Ereignissen spielten. Im Thronsaal hatte er gesagt, dass sie die Kinder waren, auf die er gewartet hatte. Und der Sekretär hatte sich so ähnlich ausgedrückt, als er meinte, sie, Michael und Emma seien die auserwählten drei. Was bedeutete das? Was verbarg der Zauberer?
    »Ich wusste, wie sich die Dinge in der anderen, jetzt verworfenen Vergangenheit entwickelt hatten«, sagte Dr. Pym, »und da ich wollte, dass sich dieser Prozess möglichst genauso wiederholte, versuchte ich, mich so zu benehmen, als ob ich nichts über die Zukunft wüsste. Das ist die Version der Vergangenheit, Michael, an die wir beide, du und ich, uns erinnern. Kate, die Zeitreisende, ist die Einzige von uns, die sich an die ursprüngliche Vergangenheit erinnert. Um deine Frage zu beantworten: Soweit es deine Erinnerung betrifft, ja, da tat ich so, als ob ich euch nicht erkennen würde. In der Erinnerung deiner Schwester allerdings ist es anders. Da hatte ich tatsächlich keine Ahnung, wer ihr wart.«
    Michael starrte ihn an. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«
    »Dann muss dir genügen, wenn ich es folgendermaßen ausdrücke«, sagte Dr. Pym und seufzte. »Wenn Katherine nicht so geschickt gewesen wäre, würden König Robbie und ich immer noch im Verlies hocken, und alle Männer – Gabriels Leute und die Männer aus Cambridge Falls – wären tot.«
    »Das stimmt.« Robbie hatte der Gruppe am Tisch den Rücken gekehrt. »Und wenn du jemals meiner Hilfe oder der
Stärke meines Volkes bedarfst, so musst du nur ein Wort sagen. « Und damit verbeugte sich der neue Zwergenkönig so tief vor Kate, dass die Spitze seines geflochtenen Bartes auf dem Boden schleifte.
    »Oh, bitte«, sagte Kate und wurde puterrot, »tun Sie das nicht! Das ist mir wirklich peinlich. Außerdem hat Michael mindestens genauso viel Anteil an der Sache wie ich.«
    Robbie richtete sich auf. »Aye, wie recht du hast!« Er räusperte sich und seine Stimme klang mit einem Mal formell. »Michael, als du Hamish vorgehalten hast, was für eine Schande er für sein Volk sei, erinnerte ich mich wieder daran, was es bedeutet, ein

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