Emma
gemeinsam dorthin!“
„Gemeinsam?
Du meinst, du begleitest mich zu meinem Termin?“
„Naja,
das nun nicht gerade, deinen Termin musst du schon alleine bewältigen!“, er
lachte leise, „mit mir im Schlepptau – ich weiß nicht, ob das deine Chancen auf
eine Zusage unbedingt steigern würde!“
Sie
lachte mit und verschwieg ihm, dass sie das so auch nicht gemeint hatte, aber
ihre Aussage war tatsächlich ungenau gewesen.
„Aber
– könntest du denn tatsächlich so früh schon weg?“
„Wird
schon irgendwie gehen, meine Eltern sind ja schließlich auch noch da, und wenn
schon, dann nehme ich mir ohnehin gleich den ganzen Tag frei. Was meinst du –
wir fahren am späten Vormittag los, machen uns irgendwo ein paar schöne
Stunden, du absolvierst deinen Termin und abends genießen wir die Oper!“
„Klingt
wirklich gut!“, musste sie zugeben. Der Gedanke gefiel ihr, zumal sie sich
tatsächlich schon aufrichtig darauf gefreut hatte, diesen Abend mit ihm zu
verbringen.
„Dann
ist das abgemacht! Ich kümmere mich um alles und hole dich gegen elf ab,
einverstanden?“
„Nein,
das ist zu umständlich!“, widersprach sie, „es ist viel einfacher, wenn ich zu
dir in den Laden komme und wir von dort aus losfahren, weißt du? Ich komme
direkt aus Bologna, da ist das kein so großer Umweg!“
„Na,
wenn du meinst! Gerne, dann starten wir eben von hier aus. Du kannst dein Auto
in unserem Hof parken, da ist es gut aufgehoben, während wir weg sind!“
Emma
stimmte zu und atmete erleichtert auf. Gut, dass es doch klappen würde, sie
hätte es tatsächlich bedauert, auf diesen Ausflug mit ihm verzichten zu müssen.
Als
sie bei ihrer Rückkehr einen Parkplatz suchte, fiel ihr plötzlich auf, dass der
schwarze SUV, den Davide ihr geliehen hatte, in der Zwischenzeit verschwunden
war. An seiner Stelle stand jetzt ein ziemlich ramponierter, alter Kombi in
einer undefinierbaren Farbe. Sie straffte unwillkürlich die Schultern. Gut,
dass sie ihn nicht zu nah bei ihrer Haustür geparkt hatte! Nicht auszudenken,
wenn ihn Davide selbst abgeholt hätte und sie ihm zufällig gerade in dem Moment
über den Weg gelaufen wäre!
Ach
was, dumme Kuh, schalt sie sich nur Millisekunden später, der würde doch nie im
Leben so etwas Banales selbst erledigen, dafür hat er ein Heer von
Angestellten! Dennoch wurde sie den Gedanken nicht los, dass er trotzdem persönlich
gekommen sein könnte, und sei es nur darum gewesen, sie vielleicht zu treffen
und mit ihr zu sprechen. Er hatte mit Sicherheit das Bedürfnis, mit ihr über
ihre kopflose Flucht aus seinem Leben noch einmal zu reden. Bei dem Gedanken,
er könnte unter ihrer Wohnung vorbeigegangen sein und zu ihren Fenstern
aufgesehen haben, während sie ahnungslos dort oben saß, stellten sich ihre
Nackenhaare auf. Sie schluckte und rief sich zur Ordnung.
Was
sollte das denn? Sie konnte ihm jederzeit in die Augen sehen, schließlich hatte
sie niemanden umgebracht! Sie hatte lediglich eine Beziehung beendet, die
eigentlich nie so richtig eine gewesen war, wenigstens nicht für sie. Also
wovor sollte sie sich fürchten?
Und
trotzdem verursachte ihr der Gedanke, er könne in ihrer Nähe sein, ein nervöses
Kribbeln im Magen. Unwillkürlich warf sie einen Blick über die Schulter, aber
natürlich war da niemand!
Wenn
das mit dieser Agentur da in den Hügeln klappen sollte, dann könnte sie sich
durchaus Gedanken darüber machen, aus Bologna wegzuziehen, überlegte sie. Dann
wäre sie auf jeden Fall sicherer vor irgendwelchen zufälligen Begegnungen mit
ihm, denen sie lieber ausweichen wollte. Ja, das wäre wahrscheinlich eine gute
Idee!
Aufatmend
schloss sie wenig später ihre Wohnungstüre hinter sich ab. Nun musste sie am
Dienstag nur noch die paar Dinge erledigen, die sie mit Nino ausgearbeitet
hatte, dann konnte sie am Mittwoch anfangen, in ein neues Leben zu starten!
Es
würde ein fantastischer Sommer werden, entschied Emma, und ganz besonders für
sie!
Kiki
war sehr froh gewesen über Pavones Bereitschaft, sich zumindest Gedanken über
ihre Möglichkeiten zu machen und sie freute sich aufrichtig über die Chance,
die Emma bei der neuen Agentur zu haben schien. Sie verabschiedete ihre Freundin
gut gelaunt zu ihrem Ausflug und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
„Ist
er denn nett?“
„Ja,
ist er“, Emma zwinkerte zurück.
„Und
– wird da was draus?“
„Mit
Sicherheit nichts Ernstes, du weißt doch …!“
„Ja,
ich weiß! Das meinte ich aber auch gar
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