Emma
ihr hättet
keinen Kontakt mehr!“
„Hatten
wir auch nicht, aber das ist eine lange Geschichte.“
„Ich
bin momentan arbeitslos, also habe ich Zeit, sie mir anzuhören!“
Emma
lachte kurz und bitter auf. „Das bin ich derzeit auch, also habe ich Zeit, sie
dir zu erzählen! Aber wir könnten uns nebenbei einen schönen Salatteller
gönnen, während wir reden, was hältst du davon?“
„Einverstanden!“
Sie
gingen hinunter in die Trattoria. Auch hier fühlte Emma sich leicht unwohl –
überall, wo sie mit Davide gewesen war, hegte sie die Befürchtung, ihm
plötzlich und unerwartet gegenüberzustehen. Es war ihr sehr unangenehm, doch
dann, während sie erzählte, entspannte sie sich etwas.
Im
Gegensatz zu der modifizierten Geschichte, die Tommaso erfahren hatte, war sie
Kiki gegenüber rückhaltlos ehrlich. Zwar war das Mädchen einige Jahre jünger
als sie selbst, doch das, was sie gemeinsam erlebt hatten, hatte sie gelehrt,
offen und ehrlich miteinander zu sein und schließlich kannten sie sich gut
genug, um sich nichts vormachen zu müssen.
Es
war spät, als Emma schließlich ihre Schilderung beendet hatte.
„Wow“,
machte Kiki, „da hattest du ja einen richtig dicken Fisch an der Angel! Und der
sah wirklich so toll aus wie du ihn mir beschrieben hast?“
„Oh,
ja!“ Ein verträumter, abwesender Ausdruck schlich sich in Emmas Augen.
„Weißt
du, wenn man dich so sieht und auch so reden hört, könnte man aber schon
meinen, du seiest auch in ihn verliebt gewesen!“, kommentierte sie Emmas
Gesichtsausdruck.
Die
schreckte auf.
„Was?
Aber nie im Leben! Du kennst mich doch besser, du weißt, dass ich eine solche
Dummheit mit Sicherheit nicht noch einmal begehen würde!“
„Ah,
ja?“ Kiki nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und sah Emma über den Rand
hinweg forschend an. „Ich meinte ja nur – es sah eben fast so aus!“
„Nein!“,
Emma schüttelte heftig den Kopf. „Auf gar keinen Fall. Ich bin froh, endlich
wieder alleine zu sein und meine Ruhe zu haben und wenn Nino mir jetzt auch
noch helfen kann, da draußen erneut Fuß zu fassen, dann bin ich mit meinem
Leben wieder rundherum zufrieden!“
„Sag
mal“, begann Kiki zögernd, doch dann gab sie sich einen Ruck. „Meinst du, dass
dein Freund Pavone auch irgendetwas für mich tun könnte?“
Emma
sah sie einen Moment prüfend an.
„Bist
du denn schon wieder so weit, dass du dir diesen Stress antun willst?“
„Emma!
Ich muss arbeiten! Das Schlimmste in meiner Situation wäre es, jetzt untätig
herumzusitzen und auf dumme Gedanken zu kommen! Auch wenn es mir ehrlich gesagt
tausendmal lieber wäre irgendetwas anderes zu machen als das, selbst wenn ich dabei
viel weniger verdienen würde! Aber ich kann und darf nicht zu Hause herumsitzen
und Däumchen drehen!“
Nachdenklich
sah Emma sie an.
„Ich
rede mal mit Nino, abgemacht! Aber ich kann dir nichts versprechen, er hat auch
mir selber kaum große Hoffnungen gemacht!“
„Ja,
das denke ich mir“, gab Kiki zu. Sie seufzte. „Wer will schon ein abgehalftertes
Ex-Model mit meinem Lebenslauf! Labil und übersensibel, nicht belastbar und
stressanfällig!“
„Jetzt
mach aber mal einen Punkt!“ Sanft strich Emma über die weichen, roten Locken
ihrer Freundin. „Du bist wunderschön, schöner als zuvor! Du bist ein ganz
seltener Typ Frau, sie werden sich alle um dich reißen, glaub mir!“
Kiki
lachte. „Du hast aber auch nichts von deinem Charme eingebüßt, weißt du? Wenn
ich nicht so verdammt hetero wäre, dann könnte ich mich glatt in dich
verlieben!“
Dann
wurde sie wieder ernst.
„Schade,
dass das so ausgegangen ist mit deinem Lover! Den hätte ich übrigens gern mal
kennengelernt!“
Emma
gab keine Antwort. Immer noch war das Thema Gandolfo für sie heikel, stellte
sie fest. Kiki registrierte ihr Schweigen und drückte ihr die Hand.
„Lass
gut sein, das wird schon wieder“, lächelte sie aufmunternd. „Jetzt bin ich ja
da und passe auf dich auf!“
Nun
konnte auch Emma wieder lachen. „Ich hoffe, du bleibst mir eine Weile erhalten
und sicher finden wir schon bald wieder etwas für dich!“
Schließlich
bezahlten sie und kehrten in Emmas Wohnung zurück.
Pavone
war in der Woche, in der Emma praktisch untergetaucht war, lange nicht so müßig
gewesen wie sie. Er hatte alle seine Beziehungen spielen lassen und es stellte
sich heraus, dass sowohl seine als auch Emmas Bedenken bezüglich ihrer
Möglichkeiten unbegründet waren. Die Agenturen
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