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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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und
feuchte Handflächen zu bekommen?
    Sie
holte tief Luft und versuchte sich wieder auf die Gegenwart zu konzentrieren.
„Was mache ich, wenn es nicht klappt?“
    „Dann
suchst du dir endlich einen Ehemann und lässt ihn das Geld für dich
verdienen!“
    Als
sie schon auffahren wollte, erkannte sie, dass er nur gescherzt hatte und
beruhigte sich wieder. Für diese Art von Späßen konnte sie nun derzeit wirklich
nicht viel Humor aufbringen!
    „Nun
friss mich nicht mit Haut und Haar“, ermahnte er sie amüsiert, „was soll schon
sein, wenn es nicht klappt? Du wirst wieder abnehmen und andere Aufträge
bekommen. Und in der Zwischenzeit suchst du dir etwas, wo es ausschließlich um
dein Gesicht geht und nicht um deinen Schwabbelpopo!“
    „Was
rätst du mir also?“ Sie überhörte die letzte Bemerkung absichtlich.
    „Wann
habe ich diese Frage das letzte Mal von dir gehört!?“
    „Nino!
Musst du ausgerechnet jetzt so nachtragend sein?“
    „Bin
ich nicht! Aber es verschafft mir dennoch eine gewisse Befriedigung, die du mir
ruhig gönnen könntest!“
    „Also
gut, dann sonn dich ein bisschen darin! Aber sag mir bitte deine ehrliche
Meinung!“
    „Ich
an deiner Stelle würde es wagen!“
    Sie
holte tief Luft. Also war es entschieden!
    „Gut,
dann werde ich mich mal dort vorstellen! Wo haben sie den Firmensitz?“
    „Das
ist ja das Schöne! Sie sind in Monselice, das ist gerade mal eine Autostunde
von hier! Einfach nur die Autobahn nach Norden!“
    „Praktisch,
ja!“ Emma war noch nicht hundertprozentig überzeugt, aber sie hatte sich früher
immer auf Ninos Urteil verlassen können und sie entschied, es auch diesmal
wieder zu tun. „Also gut, dann wollen wir mal!“
    „Lass
mich dort anrufen!“
    Pavone
hatte schon das Telefon in der Hand und tatsächlich dauerte es nicht lange, da
hatte er für sie noch in dieser Woche einen Termin für das Vorstellungsgespräch
vereinbart.
    „Dann
ist das also entschieden – du stellst dich am Mittwochnachmittag um halb fünf
dort vor. Und jetzt lass uns mal zusehen, dass wir deine Unterlagen alle
zusammenbekommen, das musst du ja auf jeden Fall machen und ich werde trotzdem
dafür sorgen, dass du noch andere Termine bekommst!“
    Emma
war einverstanden und gemeinsam gingen sie ihre Bewerbungsmappen durch. Sie
wählten außerdem noch drei weitere Möglichkeiten für ein Vorstellungsgespräch
aus und Nino schlug ihr noch zwei Castings für Produktplatzierungen vor. Er
hatte zwar nie viel von Werbeauftritten gehalten, aber seine Meinungen in den
letzten Jahren hin und wieder auch leicht revidiert.
    „Sag
mal, Nino“, begann sie schließlich vorsichtig, als sie merkte, dass ihr
Gespräch sich dem Ende zu neigte, „meinst du denn, du könntest auch eine
Agentur finden, die Kiki unter Vertrag nimmt?“
    „Kiki?“
Nino starrte sie mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen an. „Wie das denn?“
    „Sie
ist aus der Reha entlassen worden, jetzt ist sie hier. Sie wird ein paar Tage
bei mir wohnen.“
    „Geht
es ihr denn wirklich wieder gut?“
    „Auf
mich macht sie durchaus diesen Eindruck, und sie sagt, sie bräuchte dringend
eine Beschäftigung. So würde es mir wahrscheinlich auch gehen in ihrer
Situation.“
    Pavone
schien nachzudenken.
    „Sag
ihr erst mal einen lieben Gruß von mir, ja?“, meinte er schließlich nach einer
kurzen Pause. „Und sag ihr, ich werde sehen, was sich machen lässt, aber ich
kann auch ihr natürlich nichts versprechen!“
    „Ist
gut, danke! Du bist ein Schatz!“
    Aufatmend
verließ sie am späten Vormittag sein Loft. Verrückterweise hatte sie Hunger,
anscheinend ließ allein die Aussicht auf einigermaßen normale Essgewohnheiten
sie ihre Disziplin schon vergessen!
    Urplötzlich
durchzuckte sie eine Erkenntnis – Mittwoch! Am Mittwoch sollte sie sich in
Monselice vorstellen, und das auch noch am Nachmittag! Wäre der Termin morgens
gewesen, hätte sie am Abend mit Tommaso die Oper besuchen können, aber so? Sie
musste ihn anrufen und absagen!
    „Wo
liegt denn das Problem?“, war seine spontane Reaktion, als sie ihm wenig später
am Telefon die Situation schilderte.
    „Ja,
aber siehst du denn nicht, dass ich das zeitlich unmöglich schaffen kann?“
    „Nein“,
widersprach er, „sehe ich tatsächlich nicht! Wir könnten uns schließlich nach
deinem Gespräch unterwegs irgendwo treffen oder ich hole dich direkt dort ab
und wir fahren gemeinsam weiter. Oder, was mir noch viel mehr Spaß machen
würde, wir fahren überhaupt

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