Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
Vom Netzwerk:
Und
trotzdem, ich liebe ihn!“
    „Und
warum hast du dich dann in dieser ganzen Zeit so überaus unklug verhalten?
Kannst du mir das mal verraten? Welchen Sinn soll das gehabt haben? Außer
natürlich, ihn dazu zu bringen, wegen dir sein Leben zu riskieren!“
    Emma
hatte sich in seiner großen Couchlandschaft vergraben und presste sich ein
Kissen vor die Brust, als brauche sie einen Schutzschild, um dieses Gespräch zu
überstehen.
    Nino
baute sich vor ihr auf wie ein Zerberus, die Hände in die Hüften gestemmt und
mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    „Ich
habe es dir schon lange gesagt, dass du in ihn verliebt bist, aber du wolltest
ja nicht auf mich hören! Es wäre dir recht geschehen, wenn er hinübergegangen
wäre, nur um dir eine Lektion zu erteilen! Was um Himmels willen nicht heißen
sollte, dass ich ihm den Tod wünschte, im Gegenteil!“
    Emma
schwieg. Sie wusste nicht, was sie darauf hätte sagen sollen. Also lauschte sie
Ninos Standpauke mit schuldbewusster Miene.
    „Du
gehörst nun mal leider zu den Frauen, die etwas erst dann zu schätzen wissen,
wenn sie es verloren haben! Du hättest diese Strafe wirklich verdient gehabt!“
    „Ich
dachte, du kannst ihn nicht leiden!“, stieß sie schließlich hervor. „Warum
fällst du jetzt so über mich her?“
    Nino
hob die Nase. „Das hat nichts mit persönlichen Vorlieben zu tun, mein Mädchen,
das ist eine Frage des Prinzips!“
    „Das
war es bei mir auch!“
    „Welchen
Prinzips?“
    „Keine
feste Beziehung mehr einzugehen, weil sie ja doch nur zum Scheitern verurteilt
ist!“
    „Und
du bist Gott und kannst in die Zukunft sehen, oder wie?“
    Sein
scharfer Ton ließ sie trotzig Luft holen.
    „Ich
brauche nicht Gott zu sein, um in meine eigene Vergangenheit sehen zu können!“,
fauchte sie gekränkt. „das habe ich selber ein ums andere Mal erlebt und die
ersten Male hast du ja auch noch hautnah mitbekommen!“
    „Ach
was, papperlapapp! Weißt du, was dein Problem ist?“
    „Was
denn?“ Seine selbstgefällige Art brachte sie langsam zur Weißglut.
    „Du
hast einfach immer nur nach den falschen Männern gegriffen, so ist das!“
    Emma
starrte ihn sprachlos an. Alles in ihr schrie „Frechheit!“, doch sie schwieg.
    „Sobald
ein Looser an dir vorbeigelaufen ist, hast du ihn dir geschnappt! Zielsicher
und unfehlbar. Warum das so ist, das solltest du mal einen Psychoanalytiker
fragen, ich sage dir nur, dass es so ist.“
    Ihre
Augen wurden immer größer. Woher nahm er die Unverfrorenheit, eine solche
Behauptung aufzustellen?
    „Na,
dann wollen wir doch mal sehen, was du alles über meine Exfreunde zu wissen
glaubst!“ Ihre Stimme klang provozierend. „Was war mit Claudio?“
    „Ein
Muttersöhnchen, das nie erwachsen geworden ist - lachhaft, so was einen Mann zu
nennen!“
    „Und
Enrico?“
    „Ein
Pascha, der sich von dir nur bedienen lassen wollte, ohne dir wenigstens den
nötigen Respekt entgegenzubringen! Der hat dich nur ausgenutzt.“
    „Paolo?“
    „Ein
Weichei, bei dem du die Hosen anhaben musstest! Vor so was kann eine Frau
keinen Respekt haben.“
    Emma
hielt inne. In ihrem Gesicht zeichnete sich ungläubiges Staunen ab. Konnte Nino
tatsächlich recht haben?
    „Du
vergisst Alex!“, erinnerte er sie.
    „Was?
Woher weißt du von ihm?“ Fassungslos riss sie die Brauen hoch. „Das war nach dir!“
    „Glaubst
du denn, ich hätte dich die ganzen Jahre auch nur einen Augenblick aus den
Augen gelassen?“ Seine Stimme klang warm und weich, als er ihr dieses
Geständnis machte.
    „Aber
zu Davide hast du gesagt …“
    Nino
unterbrach sie unwirsch.
    „Ich
weiß, was ich zu Davide gesagt habe! Denkst du wirklich, ich würde einem
solchen Haufen Testosteron auf zwei Beinen offen gestehen, dass ich seine
Geliebte immer im Auge hatte? Er ist zwar nicht direkt ein Steinzeitmensch,
aber übermäßig viel trennt ihn nun auch nicht davon!“
    Emma
konnte sich nicht mehr beherrschen und musste gegen ihren Willen schmunzeln.
Nino schaffte es immer wieder, sie zu überraschen!
    „Ja“,
meinte sie schließlich, „der gute Alex! Hat leider die Fronten gewechselt,
dabei war er so charmant und einfühlsam! Ob ich es war, die ihm den Umgang mit
Frauen verleidet hat?“
    „Red
doch keinen Unsinn! Er war immer schon schwul, er wollte es nur selber nicht
glauben! – Aber darum geht es nicht, er spielt dabei keine Rolle, ich wollte
ihn nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben! Ich will dir hier begreiflich
machen, dass du durchaus zu

Weitere Kostenlose Bücher