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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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wer immer du zu sein glaubst – denkst du, es macht irgendeinen Unterschied für mich? Du bist immer du selbst gewesen, derselbe Mann, der du jetzt bist, und das hier ist immer dein Körper gewesen! Komm nach Hause! Komm zurück!« Und weiter und immer weiter plapperte sie.
    Und dann öffneten sich seine Augen, und seine Lippen teilten sich zu einem Lächeln. »Na, das war aber toll geschauspielert«, sagte er.
    Zornig stieß sie ihn wieder von ihrem Schoß herunter. »Wie kannst du … wie können Sie nur so über mich lachen!«
    »Also hast du es doch nicht ernst gemeint«, sagte er. »Im Grunde magst du mich also doch nicht.«
    »Ich habe nie gesagt, daß ich Sie mag «, antwortete sie.
    »Ich weiß, was du gesagt hast.«
    »Schon gut«, sagte sie. »Schon gut.«
    »Und es war wahr«, sagte er. »Es war und ist wahr.«
    »Sie meinen, ich habe etwas Richtiges gesagt? Ich bin endlich auf eine Wahrheit gestoßen?«
    »Du hast gesagt, daß ich hierher gehöre«, antwortete Peter. »Und das tue ich.« Er streckte die Hand aus, um ihre Wange zu berühren, aber hielt dort nicht inne. Er legte die Hand hinter ihren Nacken und zog sie herunter und drückte sie fest an sich. Um sie herum lachten und lachten zwei Dutzend riesige Samoaner.
    Das hier bist jetzt du, sagte Jane zu ihm. Das hier bist zur Gänze du. Du bist wieder eins. Du bist wieder heil.
    Was immer er während seiner widerstrebenden Herrschaft über den Körper empfunden hatte, reichte aus. Es gab keine Schüchternheit mehr, keine Unsicherheit. Dieses Aiúa, das sie durch den Körper geführt hatte, übernahm nun dankbar die Herrschaft, so begierig, als sei dies der erste Körper, den er jemals besessen hatte. Und vielleicht war es das auch. Nachdem er, für wie kurze Zeit auch immer, vollständig losgelöst gewesen war, würde er sich da auch nur daran erinnern, Andrew Wiggin zu sein? Oder war das alte Leben verschwunden? Das Aiúa war dasselbe, das brillante, starke Aiúa; aber würde, über die Erinnerungen hinaus, die das Gehirn Peter Wiggins aufgezeichnet hatte, irgendeine Erinnerung nachwirken?
    Das muß jetzt nicht mehr meine Sorge sein, dachte sie. Er hat jetzt seinen Körper. Er wird nicht sterben; fürs erste. Und ich habe meinen Körper, ich habe das Sommerfädengespinst zwischen den Mutterbäumen, und irgendwo, irgendwann, werde ich auch wieder meine Verkürzer haben. Ich habe bis jetzt nie gewußt, wie eingeschränkt ich war, wie klein und armselig ich war; aber jetzt fühle ich, wie meine Freunde fühlen, und bin überrascht, wie lebendig ich bin.
    In ihren neuen Körper, ihr neues Selbst zurückgekehrt, ließ sie die Gedanken und Erinnerungen wieder fließen und hielt diesmal nichts zurück. Alsbald wurde ihr Aiúa-Bewußtsein von allem, was sie spürte und empfand und dachte und an was sie sich erinnerte, überdeckt. Es würde zu ihr zurückkommen, so wie die Schwarmkönigin ihr eigenes Aiúa und ihre philotischen Verbindungen wahrnahm; ja, es kam sogar schon jetzt zurück, in kurzen Blitzen, wie eine Fähigkeit aus der Kindheit, die sie einmal erlernt und dann wieder vergessen hatte. Im Hintergrund ihres Bewußtseins war sie sich auch verschwommen bewußt, daß sie nach wie vor mehrere Male pro Sekunde sprang, um die Runde von Baum zu Baum zu machen, das alles aber so schnell, daß sie nichts von den Gedanken verpaßte, die ihr als Valentine durch den Sinn gingen.
    Als Val.
    Als Val, die weinend dasaß, während die furchtbaren Worte, die Miro gesagt hatte, ihr immer noch in den Ohren klangen. Er hat mich nie geliebt. Er wollte Jane. Sie alle wollen Jane und nicht mich.
    Aber ich bin Jane. Und ich bin ich. Ich bin Val.
    Sie hörte auf zu weinen. Sie bewegte sich.
    Bewegte sich! Die Muskeln spannten und entspannten sich, beugten sich, streckten sich, wundersame Zellen, die im Kollektiv arbeiteten, um große, schwere Knochen und Säcke von Haut und Organen zu bewegen, sie zu verlagern, sie so fein auszubalancieren. Die Freude, die davon ausging, war zu groß. Sie brach aus ihr heraus in – was war dieses konvulsivische Verkrampfen ihres Zwerchfells? Was war dieser Schwall von Tönen aus ihrer eigenen Kehle?
    Es war Gelächter. Wie lange hatte sie es mit Hilfe von Computerchips vorgetäuscht, hatte Sprache und Gelächter simuliert, und nie, nie gewußt, was es bedeutete, wie es sich anfühlte. Am liebsten hätte sie niemals aufgehört.
    »Val«, sagte Miro.
    Ach, seine Stimme durch Ohren zu hören!
    »Val, ist alles in Ordnung mit

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