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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Zukunft erschufen. Valentine würde die Geschichte dessen schreiben, so wie sie eine Geschichte über jede Welt geschrieben hatte, die sie und Ender gemeinsam besucht hatten. Sie würde nicht eine Art von Orakelbuch oder Heiliger Schrift verfassen, wie Ender es mit seinen drei Büchern Die Schwarmkönigin , Der Hegemon und Das Leben Menschs getan hatte; vielmehr würden ihre Bücher wissenschaftlich sein, mit Quellenzitaten. Sie strebte nicht an, ein Paulus oder ein Moses zu sein, sondern ein Thukydides. Auch wenn sie unter dem Namen Demosthenes schrieb, ihr Erbe aus jenen Kindertagen, als sie und Peter, der erste Peter, der dunkle und gefährliche und wunderbare Peter, ihre Worte dazu benutzt hatten, die Welt zu verändern. Demosthenes würde ein Buch veröffentlichen, das die Geschichte der menschlichen Verstrickung auf Lusitania aufzeichnete, und in jenem Buch würde viel über Ender stehen – wie er den Kokon der Schwarmkönigin hierhergebracht hatte, wie er zu einem Teil der Familie geworden war, die eine zentrale Rolle in den Beziehungen zu den Pequeninos gespielt hatte. Aber es würde kein Buch über Ender sein. Es würde ein Buch über Utlanning und Framling, Ramann und Varelse sein. Ender, der in jedem Land ein Fremder gewesen war, der nirgendwohin gehört, aber überall gedient hatte, bis er diese Welt zu seiner Heimat erkor, nicht nur, weil es dort eine Familie gab, die ihn brauchte, sondern auch, weil er an diesem Ort nicht völlig ein Mitglied der menschlichen Rasse sein mußte. Er konnte zum Stamm der Pequeninos gehören, zum Schwarm der Königin. Er konnte Teil von etwas Größerem sein als nur der Menschheit.
    Und obgleich es kein Kind gab, auf dessen Geburtsurkunde Enders Name als Vater stand, war er hier zum Vater geworden. Von Novinhas Kindern. Von Novinha selbst, in gewisser Weise. Von einer jungen Kopie von Valentine selbst. Von Jane, dem ersten Sproß einer Vereinigung zwischen den Rassen, die jetzt ein kluges und wunderschönes Geschöpf war, die in Mutterbäumen lebte, in digitalen Netzen, in den philotischen Strängen der Verkürzer und in einem Körper, der früher einmal der Enders und, auf eine Art, auch einmal der Valentines gewesen war, denn sie erinnerte sich daran, in Spiegel geblickt und jenes Gesicht gesehen und es ihr eigenes genannt zu haben.
    Und er war der Vater dieses neuen Mannes, Peter, dieses starken und heilen Mannes. Denn er war nicht mehr der Peter, der zuerst aus dem Sternenschiff getreten war. Er war nicht mehr der zynische, gemeine, widerborstige Junge, der voller Arroganz umherstolzierte und vor Wut schäumte. Er war heil geworden. In ihm war die Besonnenheit uralter Weisheit, obwohl er mit dem heißen, süßen Feuer der Jugend brannte. Er hatte eine Frau an seiner Seite, die ihm an Geist und Tugend und Energie ebenbürtig war. Er hatte die normale Lebensspanne eines Menschen vor sich. Wenn Enders wahrhaftigster Sohn aus seinem Leben schon nicht etwas so tiefgreifend Weltveränderndes machen würde, wie Enders Leben es gewesen war, dann etwas Glücklicheres. Ender hätte für ihn nicht mehr und nicht weniger gewollt. Die Welt zu verändern ist gut für jene, die wollen, daß ihre Namen in Büchern erscheinen. Aber glücklich zu sein, das wird jenen zuteil, die ihre Namen in die Leben anderer einschreiben und die die Herzen anderer als den kostbarsten Schatz ansehen.
    Valentine und Jakt und ihre Kinder versammelten sich auf der Veranda ihres Hauses. Wang-mu wartete bereits dort, allein. »Werdet ihr mich mitnehmen?« fragte das Mädchen. Valentine bot ihr einen Arm. Was ist die Bezeichnung für ihre Beziehung zu mir? Zukünftige Schwiegernichte? Freundin wäre ein besseres Wort.
     
    Plikts Sprechen von Enders Tod war ausdrucksvoll und scharfsinnig. Sie hatte gut vom Meistersprecher gelernt. Sie verschwendete keine Zeit auf Belanglosigkeiten. Sie sprach sogleich von seinem großen Verbrechen, legte dar, was Ender zu jenem Zeitpunkt zu tun geglaubt hatte und was er davon gedacht hatte, nachdem er alle Schichten der Wahrheit kannte, die ihm offenbart wurden. »Das war Enders Leben«, sagte Plikt, »die Wahrheit zu schälen wie eine Zwiebel. Nur wußte er anders als die meisten von uns, daß innendrin kein goldener Kern wartete. Es gab nur Schichten um Schichten von Illusion und Mißverstehen. Worauf es ankam, war, all die Irrtümer, all die der Selbstsucht dienenden Erklärungen, all die Fehler, all die verdrehten Beobachtungen zu erkennen und dann nicht einen Kern der

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