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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Aber wir dürfen niemals welche davon auch nur in die Nähe dieses Planeten lassen, bis wir mehr wissen. Der Tag mag kommen, an dem alle vernunftbegabten Spezies zu dem Schluß gelangen, daß die Descoladores tatsächlich Varelse sind, die vernichtet werden müssen. Aber ich bezweifle ernstlich, daß irgendeiner von uns hier, Jane ausgenommen, noch am Leben sein wird, wenn dieser Tag kommt.«
    »Was, du denkst, ich würde ewig leben?« sagte Jane.
    »Das solltest du besser«, sagte Peter. »Es sei denn, du und Miro, ihr könnt rausfinden, wie man Kinder kriegt, die Sternenschiffe starten lassen können, wenn sie erwachsen sind.« Peter wandte sich an Jane. »Kannst du uns jetzt nach Hause bringen?«
    »Noch während wir sprechen«, sagte Jane.
    Sie öffneten die Tür. Sie verließen das Schiff. Sie traten auf die Oberfläche einer Welt hinaus, die nun doch nicht vernichtet werden würde.
    Alle, bis auf Quara.
    »Kommt Quara denn nicht mit uns?« fragte Wang-mu.
    »Vielleicht muß sie eine Weile allein sein«, sagte Peter.
    »Geht ihr schon mal voraus«, sagte Wang-mu.
    »Du denkst, du kannst mit ihr fertigwerden?« sagte Peter.
    »Ich denke, ich kann es versuchen«, sagte Wang-mu.
    Er küßte sie. »Ich war hart zu ihr. Sag ihr, es täte mir leid.«
    »Vielleicht kannst du ihr das später selber sagen«, sagte Wang-mu.
    Sie kehrte in das Sternenschiff zurück. Quara saß immer noch da, das Gesicht ihrem Terminal zugewandt. Die letzten Daten, die sie sich angesehen hatte, bevor Peter und Wang-mu auf dem Sternenschiff eingetroffen waren, hingen immer noch in der Luft darüber.
    »Quara«, sagte Wang-mu.
    »Geh weg.« Der rauhe Klang ihrer Stimme war Beweis genug, daß sie geweint hatte.
    »Alles, was Peter gesagt hat, entsprach der Wahrheit«, sagte Wang-mu.
    »Bist du gekommen, um mir das zu sagen? Um Salz in die Wunde zu reiben?«
    »Nur daß er die menschliche Rasse mit zu viel Lob für unsere geringen Fortschritte bedacht hat.«
    Quara schnaubte. Es war fast ein Ja.
    »Weil es mir so vorkommt, als hätten er und alle anderen hier schon beschlossen, daß Sie zu den Varelse gehören. So daß man Sie ohne eine Hoffnung auf Begnadigung verbannen müsse. Ohne Sie vorher zu verstehen.«
    »Oh, sie verstehen mich«, sagte Quara. »Ein kleines Mädchen, durch den Verlust des brutalen Vaters vernichtet, den sie trotzdem liebte. Das immer noch nach einer Vaterfigur sucht. Das auf alle anderen immer noch mit der besinnungslosen Wut reagiert, die sie ihren Vater an den Tag legen sah. Du denkst, ich wüßte nicht, was sie beschlossen haben?«
    »Sie haben Sie in eine Schublade gesteckt.«
    »Die nicht auf mich zutrifft. Ich mag vielleicht vorgeschlagen haben, daß der Kleine Doktor für den Fall bereitgehalten werden sollte, daß er gebraucht wird, aber ich habe nie gefordert, ihn einfach ohne weitere Verständigungsversuche zu benutzen. Peter hat mich einfach so behandelt, als sei ich so etwas wie eine Neuauflage dieses Admirals.«
    »Ich weiß«, sagte Wang-mu.
    »Ja, richtig. Ich bin sicher, du kannst dich so gut in mich einfühlen und weißt, daß er sich irrt. Na, na, Jane hat uns doch schon gesagt, daß ihr zwei – wie war der blödsinnige Ausdruck doch gleich? – euch liebt .«
    »Ich war nicht stolz auf das, was Peter Ihnen angetan hat. Es war ein Fehler. Er macht manchmal welche. Er verletzt auch meine Gefühle. Sie übrigens auch. Sie haben es gerade eben getan. Ich weiß nicht warum. Aber manchmal verletze auch ich andere Menschen. Und manchmal tue ich schreckliche Dinge, weil ich mir so sicher bin, daß ich recht habe. Wir sind alle so. Wir haben alle ein kleines bißchen von den Varelse in uns. Und ein kleines bißchen vom Ramann.«
    »Wenn das nicht die netteste kleine, wohlausgewogene Klippschul-Lebensphilosophie ist, die ich je gehört habe«, sagte Quara.
    »Es ist das beste, was ich zu bieten habe«, sagte Wang-mu. »Ich bin nicht so gebildet wie Sie.«
    »Und ist das die Laß-sie-sich-nur-schuldig-fühlen-Technik?«
    »Erklären Sie mir eines, Quara: Wenn Sie nicht die Rolle Ihres Vaters nachspielen oder versuchen, ihn zurückzuholen oder wie immer die Analyse gelautet hat, warum sind Sie dann ständig so wütend auf alle?«
    Endlich drehte sich Quara in ihrem Sessel herum und sah Wang-mu ins Gesicht. Ja, sie hatte geweint. »Du willst wirklich wissen, warum ich die ganze Zeit so von irrationaler Wut erfüllt bin?« Der spöttische Unterton war nicht aus ihrer Stimme gewichen. »Du willst wirklich

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