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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Er musste erst mehrere Teile wieder ablegen und genauer betrachten, um herauszufinden, wie sie funktionierten, aber schließlich gab er es auf, zog alles aus und versuchte, den Anzug auf dem Boden zusammenzusetzen.
    Wiggin warf einen Blick auf die Uhr. Offensichtlich waren drei Minuten genug. »Also gut, alle raus jetzt! Macht euch auf den Weg!«
    Â»Aber ich bin nackt!«, rief ein Junge – Anwar aus Ecuador, Kind ägyptischer Einwanderer. Seine Akte spulte sich vor Beans geistigem Auge ab.
    Â»Zieh dich beim nächsten Mal schneller an«, verlangte Wiggin.
    Auch Bean war nackt. Außerdem stand Wiggin genau vor ihm und sah zu, wie er mit seinem Anzug kämpfte. Er hätte ihm helfen können. Er hätte warten können. Worauf habe ich mich hier eingelassen?
    Â»Drei Minuten vom Befehl bis ihr aus der Tür seid – das ist diese Woche die Regel«, sagte Wiggin. »Nächste Woche werden es zwei Minuten sein. Bewegt euch!«
    Draußen im Flur blieben Kids stehen, die Freizeit hatten oder auf dem Weg zum Unterricht waren, um die Parade der unvertrauten Uniformen der Drachenarmee zu betrachten. Und um über die zu spotten, die noch mehr auffielen, weil sie nackt waren.
    Eines war sicher: Bean würde üben müssen, diesen verkleinerten Anzug anzulegen, wenn er vermeiden wollte, nackt auf dem Flur herumzurennen. Und wenn Wiggin am ersten Tag keine Ausnahme für ihn machte, obwohl Bean diesen nicht ganz üblichen Blitzanzug gerade erst erhalten hatte – auch gut. Er würde ihn bestimmt nicht um eine Sonderbehandlung bitten.
    Schließlich habe ich mich eigenhändig für diese Armee eingetragen, erinnerte Bean sich, während er weitertrabte und zu verhindern versuchte, dass Stücke seines Anzugs herunterfielen.

Vierter Teil
    SOLDAT

13
    Drachenarmee
    Â»Ich brauche Zugang zu Beans genetischen Informationen«, sagte Schwester Carlotta.
    Â»Die gehen Sie nichts an«, erwiderte Graff.
    Â»Und ich dachte schon, dass mein Freigabestatus mir jede Tür öffnen würde.«
    Â»Wir haben eine besondere neue Kategorie von Geheimhaltung eingerichtet, die wir ›nicht für Schwester Carlotta‹ nennen. Wir wollen nicht, dass Sie anderen Beans genetische Informationen mitteilen. Und genau das hatten Sie doch vor, nicht wahr?«
    Â»Nur für einen Test. Dann … werden Sie diesen Test also für mich durchführen müssen. Ich möchte einen Vergleich zwischen Beans DNS und der von Volescu.«
    Â»Ich dachte, Sie hätten mir bereits gesagt, dass Volescu die Quelle der geklonten DNS war.«
    Â»Seitdem habe ich darüber nachgedacht, Colonel Graff, und wissen Sie was? Bean sieht Volescu kein bisschen ähnlich. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er einmal so werden wird wie er.«
    Â»Vielleicht bewirkt der Unterschied im Wachstumsmuster, dass er anders aussieht.«
    Â»Mag sein. Aber es ist auch möglich, dass Volescu lügt. Er ist ein eitler Mann.«
    Â»Dass er in jeder Hinsicht lügt?«
    Â»Ãœber alles Mögliche. Zum Beispiel über die Vaterschaft. Und wenn das schon eine Lüge war … «
    Â»Dann ist Beans Prognose vielleicht besser? Glauben Sie denn, wir haben noch nicht mit unseren Genetikern gesprochen? Was das angeht, hat Volescu nicht gelogen. Antons Schlüssel wird wahrscheinlich genau die Ergebnisse zeigen, die er beschrieben hat.«
    Â»Bitte. Führen Sie den Test durch und sagen Sie mir, was dabei herauskommt.«
    Â»Weil Sie nicht wollen, dass Bean Volescus Sohn ist.«
    Â»Ich möchte nicht, dass Bean Volescus Zwilling ist. Und ich glaube, Sie wollen das auch nicht.«
    Â»Da haben Sie recht. Aber ich muss Ihnen sagen, dass der Junge zur Eitelkeit neigt.«
    Â»Wenn man so begabt ist wie Bean, wirkt akkurate Selbsteinschätzung häufig wie Eitelkeit.«
    Â»Ja, aber er muss es anderen nicht auch noch unter die Nase reiben.«
    Â»Oha. Fühlt sich da etwa jemand in seiner Eitelkeit gekränkt?«
    Â»Ich nicht. Noch nicht. Aber einer seiner Lehrer ist ein wenig verärgert.«
    Â»Mir fällt auf, dass Sie nicht mehr behaupten, ich hätte seine Testergebnisse gefälscht.«
    Â»Ja, Schwester Carlotta, Sie hatten recht. Er verdient es, hier zu sein. Ebenso wie … sagen wir doch einfach, dass Sie nach all den Jahren des Suchens einen Volltreffer gelandet haben.«
    Â»Es ist ein Volltreffer für die Menschheit.«
    Â»Ich sagte, dass er

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