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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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niemand weiß das ganz sicher. Aber eines sagst du uns nie: nämlich was zum Teufel hier los ist. Wir glauben, dass du es weißt.«
    Â»Ich kann nur raten.«
    Â»Die Lehrer haben dir in der Kampfschule Dinge verraten, die sonst keiner von uns erfahren hat. Du kanntest den Namen jedes Einzelnen in der Schule, du wusstest viel zu viel über uns. Du wusstest Dinge, die dich nichts angingen.«
    Bean war verblüfft zu erkennen, dass sein Zugang zu den Schülerakten für sie so offensichtlich gewesen war. War er achtlos gewesen? Oder war sie eine bessere Beobachterin, als er dachte? »Ich habe mich in die Schülerakten gehackt«, sagte er.
    Â»Und sie haben dich nicht erwischt?«
    Â»Ich glaube schon. Gleich von Anfang an. Und ganz bestimmt wussten sie es später.« Und er erzählte ihr, wie es zu der Liste für die Drachenarmee gekommen war.
    Sie warf sich auf ihr Bett und starrte an die Decke. »Du hast sie ausgesucht! All diese Untauglichen und die kleinen Frischlinge – du hast sie ausgesucht.«
    Â»Jemand musste es tun. Die Lehrer waren nicht dazu fähig.«
    Â»Damit Ender die besten Leute erhält. Er hat sie nicht zu den Besten gemacht; sie waren es bereits.«
    Â»Die Besten, die nicht schon in Armeen waren. Ich bin der Einzige, der noch Frischling war, als die Drachenarmee gebildet wurde, und der jetzt bei diesem Team ist. Du und Shen, Alai, Dink und Carn, ihr wart nicht in der Drachenarmee, und ihr gehört offensichtlich zu den Besten. Die Drachenarmee hat gewonnen, weil sie gut war, ja, aber auch, weil Ender wusste, was er mit den Leuten anfangen sollte.«
    Â»Es stellt immer noch eine kleine Ecke von meinem Universum auf den Kopf.«
    Â»Petra, wir hatten ein Abkommen.«
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Erklär mir, wieso du in der Kampfschule kein Judas warst.«
    Â»Ich war ein Judas«, sagte Petra. »Was hältst du von dieser Erklärung?«
    Bean wurde beinahe übel. »Du kannst das so einfach aussprechen? Ohne Scham?«
    Â»Bist du denn blöd?«, fragte Petra. »Ich habe das Gleiche getan wie du – ich habe versucht, Ender das Leben zu retten. Ich wusste, dass Ender Selbstverteidigung trainiert hatte und diese Schläger nicht. Ich bin ebenfalls ausgebildet. Bonzo hatte diese Kerle aufgehetzt, aber Tatsache ist, dass sie Bonzo nicht besonders mochten; er hatte es nur geschafft, sie wütend auf Ender zu machen. Wenn sie Ender also ein paar Schläge verpassen konnten, direkt dort im Flur, wo die Drachenarmee und andere Soldaten sich sofort einmischen würden und Ender mich an seiner Seite hatte, sodass nur ein paar von ihnen uns gleichzeitig erreichen konnten – ich nahm an, dass Ender ein paar blaue Flecken und eine blutige Nase davontragen würde, sonst aber nichts. Und diese Schurken wären zufrieden gewesen. Bonzos Geschwätz wäre überholt und er wieder allein gewesen. Das hätte Ender vor allem Schlimmeren bewahrt.«
    Â»Du hast viel auf deine Fähigkeit als Kämpferin gesetzt.«
    Â»Und auf die von Ender. Wir waren beide verdammt gut und in hervorragender Form. Und weißt du was? Ich glaube, Ender hat verstanden, was ich vorhatte, und der einzige Grund, wieso er nicht mitgemacht hat, warst du.«
    Â»Ich?«
    Â»Er sah, dass du dich geradezu vor ihn geworfen hattest. Sie hätten dir den Schädel eingeschlagen, so viel war klar. Also musste er zu diesem Zeitpunkt Gewalttätigkeit vermeiden. Das bedeutet, dass er deinetwegen am nächsten Tag in die Falle ging, als es wirklich gefährlich und Ender vollkommen allein und ohne Rückendeckung war.«
    Â»Warum hast du mir das nicht schon früher erklärt?«
    Â»Weil du außer Ender der Einzige warst, der wusste, dass ich ihn aufgehalten hatte, und damals war es mir egal, was du dachtest, und jetzt mache ich mir auch nicht allzu viele Gedanken darüber.«
    Â»Es war ein dummer Plan«, sagte Bean.
    Â»Besser als deiner«, erwiderte Petra.
    Â»Nun, wenn man bedenkt, wie es ausgegangen ist, werden wir wohl nie erfahren, wie dumm dein Plan war. Aber wir wissen mit Sicherheit, dass meiner geplatzt ist.«
    Petra bedachte ihn mit einem kurzen falschen Grinsen. »Und jetzt vertraust du mir wieder? Können wir wieder zu dieser intimen Freundschaft zurückkehren, die wir schon so lange hatten?«
    Â»Weißt du was, Petra? All diese Feindseligkeit mir gegenüber ist verschwendet. Es ist sogar

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